Kapitel 6

1.4K 43 3
                                    


Während ich mich bei Julian einhakte, bemerkte ich, dass Kai im selben Moment zu dem Mädchen herüber sah. Er begann zu lächeln und wir liefen los. Aber anstatt dass wir uns in das Restaurant begaben lief Kai zielgerichtet auf das Mädchen zu.
Ich schaute zu Julian herauf und er sah zu mir herunter. „Jule, wer ist dieses Mädchen?" flüsterte ich ihm zu und er zuckte mit der Schulter „Keine Ahnung, vielleicht hat Kai ja eine Schwester von der wir beide nichts wissen" scherzte er. „Haha, du bist ja witzig" sagte ich ironisch.
Kai umarmte das Mädchen und flüsterte ihr kurz etwas ins Ohr, woraufhin sie kicherte. Ich verdrehte die Augen und wartete das Kai zurück kam.

Schließlich nahm er die Hand des Mädchens und zog sie zu uns herüber. „Leute, das ist Amelie, meine Freundin." als Kai diese Worte laut aussprach, zog sich in mir etwas zusammen... Wie konnte er mir das verschweigen? (Bild von Amelie oben)
Ich riss leicht die Augen auf, hielt ihr dann aber meine Hand hin. „Ich bin Maya und das ist mein Bruder Julian, freut mich." Ich lächelte gespielt. Sie nahm meine Hand und nickte lächelnd. Naja sehr gesprächig scheint sie nicht zu sein.
„Kai können wir mal kurz?" ich deutete mit meinem Kopf zur Seite.
Er nickte und zusammen gingen wir zum Auto, um außer Hörweite zu sein. „Sag mal, hast du nicht das Gefühl, dass du was vergessen hast?" ich sah Kai zornig an. Er blickte ganz unschuldig drein „Maya, ich wollte es erstmal geheim halten und euch dann überraschen wenn es etwas ernster ist. Ich habe Amelie während der letzen Saison nach einem Spiel kennengelernt. Sie hatte ein Interview mit mir geführt und ich fand sie direkt toll. Ich wollte es erst langsam angehen lassen, deswegen habe ich nichts erzählt." sagte er um mich zu beruhigen. Ernst, wie ernst denn??!! „Das rechtfertigt überhaupt gar nichts! Ich bin deine beste Freundin und du hältst es nicht für nötig mir ein Sterbenswörtchen von deiner sogenannten Freundin zu erzählen? Toller bester Freund bist du!" wütend stapfte ich zurück zu Julian und Amelie. Am liebsten würde ich sofort kehrt machen und nachhause fahren, aber das wäre wohl kaum angebracht. „Können wir rein? Ich habe einen Mordshunger."

Schließlich saßen wir dann an einem Tisch für 4 Personen. Jeder bestellte sich etwas zu Essen und ich sah Kai den ganzen Abend nicht einmal an. Er verdiente es nicht anders... langsam angehen lassen hin oder her, seiner besten Freundin erzählt man sowas doch. Oder etwa nicht? Nachdem unser Essen dann gekommen ist, ich hatte mir eine klassische Käsepizza bestellt, aßen wir alle und währenddessen war es still. Ich sagte zwar den restlichen Abend nichts mehr aber hin und wieder unterhielt sich Julian kurz mit Amelie und Kai.
Nachdem wir aufgegessen hatten zupfte ich an Julians Ärmel „Können wir bitte gehen? ich möchte gerne nachhause." flüsterte ich, sodass nur er es hörte. Er nickte und stand auf „Ich und Maya würden dann jetzt auch gehen und euch zwei alleine lassen." sagte er an Kai und Amelie gerichtet.
„Ihr könnt ruhig mit meinem Auto fahren, dann fahre ich bei Amelie mit" sagte er und warf Julian die Schlüssel zu.
Ich stand dann ebenfalls auf verabschiedete mich und lief geradewegs durch die Tür bis zum Auto. Am Auto angekommen stützte ich mich dort ab und wartete auf Julian.
Er schien sich noch mit Kai zu unterhalten, denn es dauerte mindestens 10 Minuten bis er endlich kam. Als er das Auto schließlich aufschloss stieg ich sofort ein, Jule machte es mir nach.

Während wir nach Hause fuhren rätselte ich ob Julian Bescheid wusste.... bis ich es nicht mehr aushielt.
„Jule?" fragte ich „Mhmm?" kam es nur zurück. „Wusstest du von seiner Freundin? Ich meine ihr wart ja die ganze Zeit zusammen in Leverkusen." brach es aus heraus. „Ich hatte keine Ahnung Maya , versprochen. Es muss ihm wirklich wichtig gewesen sein es geheimzuhalten... mir ist zwar aufgefallen dass er öfters nach dem Training weg war und erst später ins Hotel zurück gekommen ist, aber ich habe mir nichts dabei gedacht. Tatsächlich hat es mich aber nicht überrascht, er sah in letzter Zeit sehr glücklich aus." ich sah auf den Boden, aber ging nicht näher darauf ein. Als wir dann endlich zuhause waren, merkte ich wie müde ich eigentlich war von dem anstrengenden Tag.
Wir gingen ins Haus und da wir die Hälfte schon ausgepackt hatten sah es hier schon viel gemütlicher aus als gestern noch. Ich ging in die Küche und machte ich mir einen Tee und sah während das Wasser kochte aus dem Fenster. Als mein Tee fertig war nahm ich vorsichtig die Tasse, gab meinem Bruder einen Kuss auf die Wange und ging nach oben auf mein Zimmer.

Ich stellte die Tasse auf mein Nachtschränkchen machte es mir in meinem Bett gemütlich. Nachdem ich mir einen Pyjama angezogen hatte entschloss mich dazu mir noch eine Folge meiner Lieblingsserie anzusehen um mich abzulenken.
Irgendwann muss ich wohl eingeschlafen sein, denn ich wachte mitten in der Nacht auf, geweckt hatte mich das Geräusch eines Autos, das auf unsere Einfahrt fuhr. Außerdem hörte ich lautes Gelächter, hörte sich so an als wären Kai und seine Freundin wieder zurück. Hat ja lange genug gedauert. Innerlich verdrehte ich die Augen, ich drehte mich auf den Bauch und drückte mir mein Kissen auf den Kopf. Ehrlich gesagt wusste ich überhaupt nicht warum es mich so störte, dass Kai mit dieser Amelie zusammen war. Hauptsächlich war ich einfach sauer auf ihn, weil er mir sowas wichtiges verschwiegen hat. Keine Ahnung wie lange ich noch sauer auf ihn sauer sein würde, alles was ich wusste war, dass ich ihm das nicht so schnell verzeihen würde.

Klein aber fein, diesmal ein bisschen früher als sonst :)
Wie würdet ihr euch wünschen dass es weiter geht?

Where do we go from here? - Kai Havertz FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt