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Team-Treffen im Bad

Eloise POV
Ich werde von ganz alleine wach. Neben mir höre ich ich Legolas regelmäßig atmen. Als ich ein paar Minuten seiner Atmung zugehört habe, drehe ich mich zu ihm um. Er liegt auf dem Rücken, hat seinen Kopf aber leicht zu mir geneigt. Ich stütze meinen Kopf auf meine Hand auf und schaue ihn an. Seine Haut ist glatt, kein Makel in Sicht. Seine Augenbrauen sind entspannt, sein Mund ist geschlossen und seine schönen Wimpern stehen in einem Bogen raus. Ich lasse meinen Blick einmal über ihn schweifen, bleibe jedoch an seinem Bauch hängen. Unsere Bettdecke verdeckt nämlich gerade mal seinen Unterkörper und seine Hüfte. Als ich gerade meine Hand nach seinem Thorax ausstrecken wollte, greift Legolas nach meinem Handgelenk, drückt es neben meinem Körper in die Matratze, erhebt sich dabei und setzt sich auf mich.

    Meine Augen weiten sich, „whuhuhuu, guten Morgen!", lache ich und versuche meinen Herzschlag zu beruhigen. Lose Strähnen hängen aus seinem Zopf und kitzeln mich. Er beugt sich zu mir runter.
„Guten Morgen!", raunt er leise in mein eines Ohr und fängt an auf der selben Seite meinen Hals zu küssen. Ich lächle in mich rein und muss ein Stöhnen unterdrücken. Als ich meinen Kopf aber wieder in die Mitte drehe, ist er gezwungen von meinem Nacken abzulassen und schaut mich von oben an. Sein Blick schweift einmal über meinen Oberkörper. Ich ahne.
    „Legolas, ich bin verwundet!", sage ich warnend aber lächelnd. Er schaut mich an und beugt sich dann zu mir runter, um mich zu küssen.
„Ich meine mich zu erinnern, hm-" er muss kurz auflachen, "wie du sagtest, ich zitiere: Morgense-", weiter kommt er nicht, denn ich halte ihm lachend meine freie Hand vor den Mund.
„Das habe ich nie gesagt!", lache ich und lasse von seinem Mund ab, als er seine Augenbrauen besser wissend nach oben zieht.
    „Ach, so ist das also" lacht auch er und greift mit seiner freien Hand nach meinem anderen Handgelenk und hält dieses nun auch.
„Hm ja! Außerdem stehe ich eher auf Versöhnungssex", erzähle ich.
„Also muss ich erst einen Streit mit dir anfangen, damit ich das bekomme, was ich möchte?" neckt er mich und schaut auf meine Lippen.
„Das muss ich mir noch überlegen", hauche ich und strecke mich ihm entgegen um unsere Münder zu vereinen. Mit einem knappen Stöhnen meinerseits löst Legolas den Kuss auf und schaut mich an.
„Vielleicht kriegst du doch, was du willst!" entscheide ich und beiße mir kurz auf die Unterlippe.
    „Gut!", kommt es nur knapp von Legolas bevor sich seine Lippen wieder auf meinen legen.

    Etwa eine Stunde später gehe ich frisch geduscht die Treppe hinunter und werde von Hero begrüßt, der freudig um meine Beinte wuselt. Bevor ich jedoch das Wohnzimmer betreten kann, kommt Noa auf mich zu und zieht mich hinter sich her ins Gäste WC. Sie schließt die Tür, während ich mich gegen das Waschbecken lehne.
„Alles gut?" frage ich sie.
„Ohoo, Eloise", fängt sie an und dreht sich grinsend zu mir, „besser als gut!"
Mir fällt ihr Gespräch mit Thranduil gestern wieder ein. „Na los, erzähl!"
    „El du wirst es nicht glauben, es war so scheiße romantisch. Wir haben die Sterne angeguckt und haben Sternschnuppen- Zwölf Sternschnuppen- gesehen, und dann-"
„Hey, bitte alles von vorne, ich kann dir nicht folgen. Über was habt ihr geredet?" unterbreche ich sie.
    „Er hat sich neben mich gesetzt und hat mich gefragt, ob alles in Ordnung sei. Ich habe ihm also meine Sorgen genannt, dass ich einfach vor einen großen Nichts stehe, was die Zukunft anbelangt und, dass auf jeden Fall er und Thorin ja zurück nach Mittelerde müssen, wegen ihren Königreichen."
Ich nicke, um ihr zu signalisieren, dass ich ihr folgen kann. Sie kneift kurz die Augen zusammen und grinst.
    „Dann meinte er so: Noa, schau mich an, hat mein Gesicht zu sich gedreht und mir versichert, dass das nicht passieren wird, also dass wir uns alle aus den Augen verlieren. Ich habe gefragt, wieso er sich da so sicher ist und dann meinte er, weil er es nicht zu lassen könne."
Ich ziehe die Augenbrauen zusammen.
    „Ja genau, das dachte ich mir auch", meint sie und zeigt auf mich, „ich habe also nachgefragt, was er denn meint, und dann kam er ins stammeln. El, ich sag dir, ich habe noch nie einen Menschen so mit sich selber kämpfen sehen. Ich konnte buchstäblich die Rädchen in seinem Kopf rattern hören."
„Und dann?"
„Und dann hat er mich geküsst! Ganz weich, ganz liebevoll, keineswegs grob oder so."
Ich reiße den Mund auf , „Noa! Ich glaube es nicht!" sage ich und lege meine Hand auf meinen Mund.
„Ja warte, es wird noch besser! Ich hatte ja Sorgen, weil Elben nur einmal wirklich lieben können, und das habe ich dann auch angesprochen!"
„Nein, hast du nicht", hauche ich erstaunt.
    „Doch! Und dann hat er so wunderbare Worte gesagt, dass er mich nicht verlieren will, dass jedesmal wenn sich unsere Blicke getroffen haben, er nichts anderes machen sollte, als mich zu küssen und, dass er sich bei mir seit Jahren wieder geborgen fühlt. Ich hätte fast geheult."
„Glaube ich"
„Dann ist er rein gegangen und hat eine Decke für uns geholt und wir haben uns auf die Bank gekuschelt und die Sterne beobachtet."
„Scheiße, ist das süß!", sage ich und habe meine Hände nun an meinen Wangen liegen.
    „Irgendwann meinte er dann, dass er wieder er selbst ist und ich habe eine Gänsehaut gekriegt, du, das glaubst du gar nicht. Gegen eins sind wir dann-" durch ein klopfen an der Tür werden wir unterbrochen.
„Ja?", macht Noa, um dem draußen stehenden Eintritt zu gewähren.
„Ich bin's." Valerie steckt ihren Kopf durch die Tür.
„Komm rein!", meint meine Beste Freundin und zieht Valerie am Arm durch die Tür,
„Mach aber die Tür wieder zu!"
„Was ist hier los?", fragt sie nun.
„Noa und Thranduil haben sich geküsst und Sternschnuppen gezählt!" informiere ich sie, bevor Noa mit ihrer Story fortfährt.
„Also, kurz vor eins sind wir dann rein gegangen und ich habe ihn gefragt, ob er bei mir bleibt. Er hat mich hoch getragen, Eloise! Den ganzen Weg bis ins Zimmer. Wir haben uns ins Bett gekuschelt und geredet."
„Was ist dann passiert?"
„Dann hat er gesagt, dass ich der Grund sei, dass er wieder er ist. Dass ich ihn verändert habe, aber dass er es mag und, dass er das mag was zwischen uns ist. Er hat gesagt, dass es sich richtig anfühlt."
Ich sitze inzwischen auf dem Klodeckel und schaue Noa ungläubig an.
    „Ich habe mich dafür bedankt, dass er mir sein Herz geöffnet hat, und dann ist mir zwischen unseren Küssen rausgerutscht, dass ich ihn liebe"
„Hat er es gehört?"
„Ja hat er und -" durch ein erneutes Klopfen werden wir unterbrochen.
„hm?", macht Noa knapp.
„Hier ist Tini, was macht ihr da?" Valerie öffnet die Tür und lässt die braunhaarige rein.
„Noa und Thranduil haben sich geküsst und sie hat ihm gesagt, dass sie ihn liebt!" fässt Valerie für Tini zusammen, die sich daraufhin die Hand vor den Mund schlägt.
„Und was hat er gesagt?", fragt sie.
    „Er hat gegrinst und hat noch mal nachgehakt, was ich gesagt habe, aber durch sein Grinsen wusste ich eh schon, dass er es richtig verstanden habe. Also habe ich es noch mal deutlicher gesagt"
„Du mutige" entfährt es Valerie.
„Hm" macht Noa und nickt.
„Und dann? Hat er es auch gesagt?", frage ich, gierig nach mehr.
Wieder ein Klopfen an der Tür.
„Mädels?" Tini öffnet die Tür und zieht eine verdutze Johanna ins Bad.
„Noa und Thranduil haben sich geküsst und sie hat ich liebe dich gesagt!" klärt sie Johanna auf.
„What?" macht diese nur und reist ihre Augen auf.
    „Also: er hat die ganze Zeit einfach nur krass gegrinst, aber nichts gesagt, also habe ich dann noch mal die Initiative ergriffen und ihn gefragt, ob er auch so fühlt"
Johanna und ich ziehen Gleichzeitig die Luft ein.
„Er sagte, dass er es schon gesagt hätte!"
„Wann?"
„Als wir draußen waren, auf elbisch!"
„Ich raste aus!" hauche ich und greife nach Valeries Hand.
„Ich meinte, dass elbisch nicht gelten würde und dann hat er es noch mal gesagt. Auf deutsch!" Noa grinst übers ganze Gesicht.
„Noa, ich glaube es nicht, was hast du aus ihm gemacht?"
„Du hast sein Eis-Herz geschmolzen."
„Es ist einfach so krass romantisch!"
    „Ja, ich weiß! Leute ich bin einfach so glücklich. Und ich bin mir irgendwie so sicher... Ich gehe mit ihm nach Mittelerde, safe!" blabbert sie und strahlt.
„Jetzt mach mal halblang, das könnt ihr dann noch wann anders bereden" meint Tini.

Wiedermal geht die Tür auf, diesmal jedoch ohne Anklopfen.
„Wir hätten abschließen sollen!" meine ich. Vor der Tür steht Thranduil und guckt uns verdutzt an, die Türklinke noch in seiner Hand.
„Was..."
„Okay, das wars dann wohl" meint Valerie und geht als erste aus dem Bad, gefolgt von Tini. Als Johanna an Thranduil, der immer noch die Tür auf hält, vorbei geht sagt sie: „Hey Loverboy" und läuft dann lachend ins Wohnzimmer. Grinsend gehe ich auch aus dem Bad und zeige ihm, so dass es Noa nicht sieht, zwei Daumen nach oben.
„Was war das denn?"

Von Deutschland nach MittelerdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt