Die Versöhnung der Elben und Zwerge
Eloise POV
Am selben Abend sitzen wir alle zusammen am Esstisch und essen Pizza, so wie an unserem ersten Abend gemeinsam. Diesmal haben aber tatsächlich alle eine Pizza für sich alleine.
Alle haben ein Lächeln auf den Lippen und essen genüsslich. Ein paar von uns haben Schrammen und blaue Flecke im Gesicht und den Gliedmaßen, vom Kampf.„Wisst ihr worüber wir noch gar nicht geredet haben?", fragt Johanna und legt ihr Pizza Stück zurück auf ihren Teller.
„Hm?", macht Valentina mit vollem Mund.
„Wie sich die Jungs hier verändert haben und wir uns in Mittelerde"
„Inwiefern?", frage ich mit vollem Mund.
„Ihr habt alle normale Größen. Ich meine: Kili, Fili und Thorin sehen nicht aus wie Zwerge. Thranduil, okay, der ist immer noch der größte von allen. Aber ist euch aufgefallen, dass als wir in Mittelerde waren, alles wieder seine normale Größe hatte? Inklusive uns. Valentina, Valerie und ich waren auch Zwerge und du und Noa seid gewachsen", stellt sie fest und guckt mich an.
„Heißt das, dass solange ihr hier seid, ihr auch Menschen seid?", fragt Tini. Darauf erhält sie jedoch keine direkte Antwort, denn keiner von uns weiß eine.
„Und, dass wenn wir in Mittelerde sind, drei von uns zu Zwergen und zwei zu Elben werden?", fügt Valerie hinzu.
„Es sieht auf jeden Fall danach aus!", antwortet Thranduil, der sich inzwischen, genauso wie Noa, in gemütlichere Sachen umgezogen hat. Ich glaube diese Erfahrung hat uns alle verändert. Und ich denke, dass sie das auch noch weiterhin wird.Legolas greift unter dem Tisch nach meiner Hand. Ich drehe meinen Kopf ein Stück und sehe ihn an. Seine blonden Haare hat er sich zu einem unordentlichen Dutt am Hinterkopf zusammengebunden.
„le melin", spricht er die Worte lautlos aus und sieht mir dabei in die Augen. Ich ziehe die Brauen zusammen.
„Was bedeutet das?", frage ich, sodass nur er es hören kann und lächele leicht. Daraufhin beugt er sich zu mir vor und flüstert in mein Ohr: „Ich liebe dich".
„le melin", wiederhole ich und ziehe sein Gesicht zu meinem. Nach einem kurzen Kuss widme ich mich wieder meiner Pizza. Alle sind irgendwie in einem Gespräch verwickelt und es herrscht eine sehr wohlige Stimmung. Ich würde jetzt gerne auf Pause drücken, damit alles so bleibt wie es jetzt gerade ist.„Wir sollten anstoßen!", kommt es dann auf einmal von Noa.
„Gute Idee!", sage ich, schlucke den Rest Pizza runter und stehe auf, um den Alkohol aus der Küche zu holen.
Da ich meine Freunde ja kenne, weiß ich, dass für die Zwerge nichts anderes in Frage kommt als Bier. Als wir noch zu fünft waren, hatten wir nie Bier im Haus. Doch durch Thorin, Fili und Kili hat sich das geändert. Drei Flaschen, mindestens, liegen seitdem immer kühl und bereit im Kühlschrank und im Keller steht immer ein Kasten auf Vorrat.
Seit es die Mittelerdler in unserem Leben gibt, gibt es auch mehr Rotwein bei uns. Ich hole also die Bierflaschen und den Wein und gehe zurück zu meinen Freunden, die sich angeregt unterhalten. Als Fili das Bier in meinen Händen sieht fängt er an zu jubeln und auch sein Bruder stimmt mit ein. Der große blonde Elb ihm gegenüber, verdreht nur seine Augen und nimmt mir die Weinflasche ab.
„Danke", sage ich knapp und stelle die Bierflaschen vor den Zwergen ab.
Als jeder ein Getränk vor sich stehen hat, wird es wieder ruhig. Noa ist die erste, die ihr Glas hebt.
„Darauf, dass wir alle noch leben!", sagt sie und guckt, leicht lächelnd, in die Runde.
„Scheiße man, ja!", sagt Kili laut und schlägt seine Flasche gegen Noas Glas. Ich fange an zu lachen und gefolgt von den Anderen stoße ich mein Glas gegen Noas. Wir setzen uns wieder hin.„Oh, und auf Valentina und Thorin!", fügt Johanna hinzu und hebt wieder ihr Glas.
„Und natürlich auf das kleine Zwergenprinzchen!", lache ich und schaue Valentina dabei an. Wieder stoßen unsere Gläser und Flaschen, mit lautem Lachen und Glückwünschen aneinander.„Außerdem möchte ich auf die besten Freunde...", ich stocke kurz, „die beste Familie, die man sich wünschen kann, anstoßen!", beende ich und gucke meine Mädels, aber auch die Mittelerdler, nacheinander an.
Nachdem wir abermals unter Lachen angestoßen haben, erhebt sich Thranduil mit seinem Glas in der Hand.
„Und schlussendlich darauf, dass es niemals wieder Krieg zwischen den Elben des Grünwaldes und den Zwergen des Erebors geben wird"
Er formuliert seinen Tost eher wie eine Frage, streckt seine freie Hand aus und guckt daraufhin zu Thorin. Dieser erhebt sich und greift schließlich lächelnd nach Thranduils Hand. Genauso wie Valentina sitze ich mit offenem Mund auf meinem Platz. Wir verfallen alle in ein lautes Jubeln und Lachen.
Ich sag ja: unsere gemeinsame Reise hat uns alle verändert.•
Etwas später sitzen wir immer noch beisammen am Tisch und reden.
„Mh!", kommt es auf einmal von Noa und erregt somit meine Aufmerksamkeit.
„Was denn?", frage ich sie.
„Wir haben dir etwas mitgebracht. Aus Mittelerde", sagt sie dann, steht auf und läuft aus dem Raum. Ich schaue ihr verdutzt nach. Als sie wieder durch die Tür kommt, hat sie ein kleines Döschen in der Hand.
„Hier!", sagt sie und gibt es mir, „Für deine Schnittwunde, die Anderen haben mir davon erzählt"
„Was ist das?"
„Eine Salbe, damit heilt sie schneller. Meine Wunde, wo mich der Pfeil getroffen hat, ist schon fast weg deswegen!", erzählt sie und drückt mir die Dose in die Hand.
„Wow, danke!" hauche ich und gucke sie lächelnd an.
„Sag mal, was ist mit euch passiert? Also Thranduil und dir?", frage ich dann, nachdem wir uns kurz angeschwiegen haben und ich überlegt habe, ob ich meine Gedanken laut aussprechen soll. Noa dreht ihren Kopf wieder zu mir und stützt ihn auf ihre eine Hand auf. Ihren Blick kann ich jedoch nicht richtig deuten.
„El, ich weiß es nicht. Er hat mich gerettet, ohne ihn wäre ich auf jeden Fall tot, ich bin ihm super dankbar, aber ...", sie schnaubt kurz leise aus, „weißt du, als ich aufgewacht bin, war er da. Er saß neben meinem Bett und hat aus dem gegenüberliegenden Fenster geguckt. Ich habe mich sofort geborgen und sicher gefühlt. Als er dann gemerkt hat, dass ich wach bin hat er sich so gefreut- und ich könnte dir schwören, Eloise, er hatte feuchte Augen. Da war dann so ein Moment zwischen uns beiden... es war total magisch. Aber vielleicht lag das auch an den Elben Drogen, die sie mir eingeflößt haben und ich habe es mir nur eingebildet..."
„Noa, du hast Gefühle für ihn!", stelle ich fest, als meine beste Freundin etwas traurig an mir vorbei auf den Boden guckt und nehme ihre freie Hand in meine.
„Ich habe andauernd dieses Kribbeln im Bauch, wenn ich in seiner Nähe bin und er mich ansieht... vielleicht hast du recht"
„Aber das ist doch etwas gutes," fange ich erfreut an, „... oder nicht?", ende ich als ich ihren Gesichtsausdruck sehe. „Was bedrückt dich?"
„Ich möchte das nicht hier erzählen, die Anderen könnten uns hören...", sagt sie und guckt dabei jedoch auf Thranduil. Ich verstehe sofort und ziehe sie hinter mir her auf die Terrasse. Dort setzten wir uns auf die Bank und schauen in den Garten.
„Weißt du, ich habe einfach Angst. Davor, dass meine Gefühle nicht erwidert werden. Ich meine schau ihn dir an: er hat alles was er braucht, er ist ein verdammter König. Er könnte jede haben. Außerdem: er war schon einmal verheiratet-"
„Legolas' Mutter"
„Und kannst du dich noch an den Teil erinnern, dass sich Elben nur einmal in ihrem langen Leben richtig verlieben können?" sie schaut mich verzweifelt an. Im nächsten Moment rollt ihr eine kleine Träne über die Wange. „Ich möchte einfach nicht von ihm zurückgewiesen werden...", flüstert sie und legt ihren Kopf auf meine Schulter, woraufhin ich ihr einen Kuss auf ihren Scheitel gebe.
„Was passiert denn jetzt überhaupt? Wie machen wir alle weiter? Will er überhaupt noch Kontakt mit mir, wenn er wieder seinen Verpflichtungen in Mittelerde nachgeht? Scheiße man!"
DU LIEST GERADE
Von Deutschland nach Mittelerde
FanfictionIn der Fortsetzung zu Von Mittelerde nach Deutschland kommen große Entscheidungen auf Eloise, Noa, Valentina, Valerie und Johanna zu und langsam beginnt wieder der Ernst des Lebens. Was passiert nach der großen Schlacht der fünf Heere und wie werden...