Der Lernprozess

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Der Anfang
Ein Tennisschlag ist keine natürliche Bewegung und muss erlernt werden. Der Tennisschüler muss am Anfang an sehr viele Dinge gleichzeitig denken. Deswegen ist es für den Anfänger leichter, wenn der Trainer die zu erlernende Schlagbewegung, begleitet mit möglichst wenigen Erklärungen, demonstriert und der Tennisschüler die Bewegung nachmacht.

Der Lernprozess
Nachdem der Tennisschüler seine ersten Erfahrungen gemacht hat, beginnt der Tennislehrer strukturiert mit der Korrektur der Technik. Zuerst korrigiert der Tennistrainer das fehlerhafte Technikelement, das für den weiteren Lernerfolg am entscheidendsten ist. Ist die Korrektur abgeschlossen und hat der Schüler das Neuerlernte verinnerlicht, so nimmt sich der Trainer das nächst wichtigste Technikelement vor. Die Verbesserung der Technik wird in diesem Sinne weiter fortgeführt, bis die Basics stimmen. Anschließend wird die Technik durch Upgrades und Feintuning verbessert.

Die beschriebene Vorgehensweise basiert auf der Engpasstheorie (Theory of Constraints). Bei der Anwendung der Engpasstheorie wird zuerst der am stärksten limitierende Engpass bzw. der gravierendste Fehler eliminiert. Anschließend wird der am zweitstärksten limitierende Engpass bzw. der zweitgravierendste Fehler eliminiert, usw.

Die Herausforderung
Der Tennisspieler bekommt vom Trainer eine neue Technik unter relativ einfachen Bedingungen vermittelt. Im Match soll die neue Technik vom Spieler konsequent angewendet werden. Im Match sind die Bedingungen wesentlich schwieriger, denn der Gegner spielt keinen Ball zu. So muss der Spieler ständig reagieren, die neue Technik auf wechselnde Situationen anwenden und möglichst das Optimum herausholen.

Das Erzielen der Bestleistung
Der Tennisspieler kann nur seine Bestleistung erzielen, wenn er sich von allen überflüssigen Gedanken freimacht und insbesondere nicht an seine Tennis-Technik denkt. Gleichzeitig soll der Spieler seine ideale mentale Einstellung zwischen Entspanntheit und Konzentration finden und halten, sodass die Automatismen wirken können. Dann sollte der Tennisspieler die Bälle über die Flugbahn zielgenau auf der Seite des Gegners platzieren.

Kompetenzstufenentwicklung
Erläuterung der Verbesserung der Tennis-Technik eines Tennisspielers anhand der 4 Stufen der Kompetenzstufenentwicklung.

1. Stufe: Unbewusste Inkompetenz: ,,Mir ist nicht bewusst, dass ich eine Tennis-Technik nicht richtig ausführe." Wenn der Spieler es nicht selbst merkt, so kann er unter Umständen von Dritten darauf angesprochen werden.

2. Stufe: Bewusste Inkompetenz: ,,Mir ist bewusst, dass ich meine Technik ändern sollte, um mich zu verbessern. Allerdings weiß ich nicht, wie ich das machen soll." Hier fehlt dringend Knowhow. Das Knowhow könnte man sich über das Internet und Bücher aneignen. Zudem wird das Knowhow eines fähigen Trainers weiterhelfen.

3. Stufe: Bewusste Kompetenz: ,,Ich kann die verbesserte Technik nun ausführen, aber ich muss darüber nachdenken". Ab hier sind unzählige Wiederholungen erforderlich, bis die verbesserte Technik automatisiert ist.

4. Stufe: Unbewusste Kompetenz: ,,Ich kann es tun, ohne darüber nachzudenken." Die verbesserte Technik wurde automatisiert und ist in Fleisch und Blut übergegangen.





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