Vorhandsystem Schritt 4: Ausholphase

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In dieser Phase koordiniert der Tennisspieler die Bewegungen vom Schlagarm, Nicht-Schlagarm und Tennisschläger, währenddessen der Spieler seinen Körper auflädt.

Beim Ausholen wird der Schlagarm und den Schläger in einer fließenden Bewegung zurückgeführt. Dabei zeigt das Racketface nach außen.

Die Bewegungsabschnitte ,,First Move" und ,,Take Back" beschreiben die Ausholphase.

First Move - 1. Bewegungsabschnitt

Gleichzeitiges Hochheben des Schlägers und Eindrehen des Rumpfs. Beim First Move hebt der Spieler den Schläger und die Schlaghand mit der linken Hand über das Schlägerherz hoch. Gleichzeitig dreht der Tennisspieler die Schultern unter der Führung der linken Hand ein und lädt den Körper durch Verwringung auf. Durch die zeitgleichen Bewegungen wird der Schläger auf einer Bogenbahn nach hinten und nach oben geführt. Der Tennisspieler löst die linke Hand vom Schlägerherz, wenn die Schultern ca. 45° eingedreht sind und die Schlaghand ca. 90° zurückgeführt ist. In diesem Moment ist der Schlägerkopf auf dem höchsten Punkt und nach oben ausgerichtet. Dadurch benötigt der Spieler weniger Armkraft zum Festhalten des Schlägers und kann deswegen den Schläger entspannter halten.

Take Back - 2. Bewegungsabschnitt

Das Zurücknehmen des Schlägers hinter den Körper. Nach dem Loslassen des Schlägerherzens nimmt der Spieler die Schlaghand und den Schläger weiter hinter den Körper zurück. Er erreicht dies über die weitere Eindrehung der Schultern. Währenddessen streckt der Tennisspieler den linken Arm nach dem Loslassen des Schlägerherzens zur Seite aus. Dabei wird der Körper verwrungen und aufgeladen. Außerdem wird durch das Ausstrecken des Arms die Stabilität des Spielers erhöht. Zudem justiert der Tennisspieler mit dem ausgestreckten linken Arm den Abstand zum ankommenden Ball.

YouTube-Video: Einsatz der linken Hand

Beim Hochheben und Zurücknehmen des Schlagarms vergrößert der Tennisspieler den Abstand zwischen dem rechten Ellenbogen und der rechten Rumpfseite deutlich. Nach dem Zurücknehmen befindet sich der Ellenbogen auf einer Linie mit den seitlich eingedrehten Schultern.

Durch die Positionierung optimiert der Tennisspieler den Beschleunigungsweg für den Schlägerkopf. Außerdem erhält der Spieler durch die hohe Position des Schlagarms und des Schlägerkopfs die Anfangsenergie für die Schlägerkopfbeschleunigung.

Nach dem Loslassen des Schlägerherzens beginnt der Schläger mit dem Griff voran zu fallen. Dadurch wird die rechte Schultermuskulatur entspannt.

Am Ende des Take Back zeigt der Schlägerkopf nach oben und ist über die Daumenseite etwas nach vorne geneigt. Die Schlagvorbereitungsposition ist somit erreicht.

Foto: Take Back-Position / Erreichen der Schlagvorbereitungsposition

Foto: Copyright [Roger Federer - Trainingseinheit für die ATP World Tour Finals in London, UK, am 3

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Foto: Copyright [Roger Federer - Trainingseinheit für die ATP World Tour Finals in London, UK, am 3. November 2013- Redaktionelle Stockfotografie] / depositphotos.com

Nach dem Take Back fällt der Schläger beim Racket Drop weiter nach unten, sodass der Übergang fließend und mit Schwung erfolgt.

Länge der Ausholbewegung
Der Schlagarm soll beim Ausholen stets auf der Schlagseite bleiben. Geht der Schlagarm weiter um den Körper herum, wird der Beschleunigungsweg des Schlägerkopfs zum Treffpunkt zu lang. Dadurch wird der Beschleunigungsweg ineffektiv und es verschlechtert sich die Kontrolle über den Ball.

YouTube-Video: Video enthält eine Übung zur Verkürzung einer zu weiten Ausholbewegung.

Timing
Ein Verzögern in der Ausholphase ist wesentlich günstiger als das Warten auf den Ball mit einem gesenktem Schlägerkopf. Beim Warten mit gesenktem Schlägerkopf wird zum einen der Bewegungsfluss zum Treffpunkt unterbrochen und zum anderen wird der Schwung des Schlägers aus dem Racket Drop nicht genutzt.

Variation der Ausholphase
Die Ausholphase wird je nach Situation und Schlag angepasst. Bei kurzen Reaktionszeiten wird das Ausholen verkürzt. Bei flach abspringenden Bällen wird der Schlägerkopf niedriger und bei hoch abgesprungenen Bällen dementsprechend höher zurückgeführt.

Auch vor dem Schlagen von Topspin-Bällen wird der Schlägerkopf höher zurückgenommen. Aus einer höheren Position kann der Schlägerkopf beim Racket Drop tiefer fallen, sodass der Schlägerkopf anschließend auf einem steileren Pfad zum Treffpunkt beschleunigt werden kann, um mehr Topspin zu generieren.

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