Du bekommst alles was du willst, Love.

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Louis' Laune war wirklich mies, um nicht genau zu sagen, sie war regelrecht beschissen.
Seit zwei Tagen verbrachte Harry viel mehr Zeit mit Niall statt mit ihm und schenkte Louis kaum Aufmerksamkeit. Und das war eines der Dinge, die Louis einfach nicht ertragen konnte. Er brauchte die Aufmerksamkeit seines Freundes. Er brauchte sie wie die Luft zum atmen.
Und wenn er ehrlich war, hatte er sich das alles so nicht vorgestellt.
Er würde nämlich viel lieber mit Harry im See schwimmen, einfach im Wasser stehen, vielleicht ein bisschen rumfummeln, da das im Wasser ja eh niemand sehen konnte und anschließend würde er so gerne die Sauna ausprobieren. Aber nein, gestern war sein Freund lieber den ganzen Tag mit Niall shoppen, wobei Harry mit keiner Tüte nach hause kam und Niall hingegen voll bepackt war und heute saßen sie schon wieder die ganze Zeit zusammen und tuschelten vor sich hin.
Louis kotzte das richtig an und er ließ sich seine schlechte Laune deutlich anmerken.
Maura und Jenna waren es dann, die es nicht mehr aushielten und sich den Wuschelkopf, unter lauten Protest, einfach schnappten, in den Wagen zerrten und zu einem Shoppingtrip entführten. Louis hatte darauf noch weniger Lust, aber er widersetzte sich Maura nicht. Er war ja nicht lebensmüde.

Gelangweilt lief er den beiden Frauen hinterher, fühlte sich etwas verloren in der großen Unterwäscheabteilung eines bekannten Modelabels und wunderte sich, warum es so viele verschiedene Formen, Farben und Muster für BHs gab.
"Louis, komm mal".
Grummelnd bahnte der Wuschelkopf sich einen Weg zu seiner besten Freundin, die mit Jenna gemeinsam an einem Kleiderständer stand und grinste.
"Ich hätte da eine Idee, wie du Harrys Aufmerksamkeit sofort bekommen könntest", begann sie und sah ihn mit einem teuflischen Blick an. Louis wurde hellhörig.
"Hiermit".
Stolz hielt sie ein schwarzes Spitzenhöschen in die Luft, wobei Louis seine Stirn kraus zog. "Mit Frauenunterwäsche?". Hä?
"Wir sind uns sehr sicher, dass dir das hier unglaublich stehen wird", erklärte Jenna und nahm das Höschen in die Hand. "Harry werden sicherlich die Augen aus dem Kopf fallen".
"Ich trage doch keine Frauenunterwäsche".
Also wirklich. Was kam als nächstes? Ein sexy Minirock?. Nein, Louis stand nicht auf Cross-Dressing.
"Also eigentlich macht es keinen großen Unterschied zu deinen Briefshorts. Lediglich die Spitze ist anders. Der Schnitt ist gleich. Guck, das Bein ist genauso lang wie bei deinen Shorts.".
Louis guckte noch immer skeptisch.
Sowas sollte Harry gefallen?
"Glaube mir, Lou, Männer stehen auf Spitze. Sie werden dann zu willenlosen Objekten und machen alles was du willst, sobald du in diesen Dingern vor ihnen rumstehst.". Maura grinste. Sie wusste wovon sie sprach. Niall war eines der besten Beispiele.
Louis seufzte und nickte ergeben. Er konnte das Ding ja kaufen und erstmal zu hause anprobieren.

Zwei Stunden später kamen die Drei wieder im Ferienhaus an und Harry saß noch immer mit Niall am Tisch. Louis' gute Laune war sofort wieder dahin, weshalb er von Maura und Jenna nach oben in eines der Badezimmer gezogen wurde.
"Anziehen", forderte die Brasilianerin und setzte sich auf den Badewannenrad. Sie waren in ihrem und Nialls Badezimmer und während sie Louis die Tüte reichte, setzte Jenna sich einfach auf den Fußboden und sah Louis auffordernd an.
"Vor euch?".
Das Ding war fast durchsichtig.
"Hab dich nicht so. Wir gucken dir schon nichts ab.".
Unsicher verschwand Louis hinter einer kleinen Steinmauer, die die Dusche vom Rest des Bades abtrennte. Er ließ seine Kleidung fallen und zog sich das dünne Stück Stoff über seinen Hintern. Überraschender Weise fühlte es sich nicht schlimm an. Es war weich und geschmeidig und nicht kratzig wie er es erwartet hatte.
Er schaute an sich herunter. Es saß nicht zu eng und das Bein war auch lang genug, damit es nicht lächerlich aussah.
Zögerlich trat er hinter der Mauer hervor, verdreckte seinen Schritt mit seinen Händen und stand nervös vor seiner besten Freundin und Jenna.
"Umdrehen", kam es fordernd von Maura und Louis tat was sie sagte.
Ein Pfiff ertönte und Maura klatschte begeistert in die Hände.
"Ich würde alles dafür geben so einen Hintern zu haben", jammerte sie und brachte Louis damit zum grinsen.
"Sieh dich im Spiegel an". Louis nickte und folgte Jennas Rat, als er sich vor den großen Ganzkörperspiegel in der Ecke stellte, sich drehte und dann über seine Schulter schaute.
Okay, Maura hatte Recht. Sein Hintern sah in diesem Ding wirklich unglaublich gut aus. Allgemein sah es nicht annähernd so lächerlich aus wie er gedacht hatte. Und Harry gefiel sowas?
"So mein Lieber, jetzt verschwindest du in eurem Schlafzimmer und wir scheuchen Harry zu dir nach oben. Dem werden glatt die Augen aus dem Kopf fallen und ich bin mir sicher, dass wir euch erstmal nicht mehr zu Gesicht bekommen". Maura lachte und stand auf, Jenna ebenfalls.
"Los, verschwinde und verführe deinen Freund".

Nervös stand Louis in der Tür seines Badezimmers. Er wollte nicht direkt so im Raum stehen. Er wollte um die Ecke kommen, sobald Harry ins Zimmer kam und als er die Schritte hörte und dann die Schlafzimmertür geöffnet wurde, war er wirklich verdammt nervös.
Was war, wenn Harry ihn auslachen würde?
Vielleicht fand er das alles ja auch einfach nur dämlich?
Erneut schaute Louis an sich herunter. Der Stoff ließ keinen Freiraum für Spekulationen. Man konnte deutlich alles erkennen.
"Love?".
Die Zimmertür schloss sich und Louis schluckte seine Nervosität herunter.
"Love? Bist du im Badezimmer? Maura sagte ich- ", Harry brach ab, als Louis um die Ecke bog und versuchte nicht all zu unsicher zu gucken.
Mit großen Augen starrte Harry auf seinen Freund, starrte auf das Stück Stoff auf dessen Körper und musste schlucken.
"Ähm...hi", nuschelte Louis, noch immer nicht sicher wie Harry das hier alles fand. Er drehte sich einmal im Kreis, hörte, wie sein lieber Lockenkopf leise keuchte und als er wieder richtig stand, seinem Freund in die Augen sah und diesen gierigen Blick bemerkte, wandelte sich sein Blick in ein Grinsen und innerlich dankte er seiner besten Freundin, denn sie hatte Recht. Harry fand es heiß.
"Was...was hast...hast du da...an?".
Der Lockenkopf war vollkommen aus der Bahn geworfen.
"Gefällt es dir?", wollte Louis unnötigerweise wissen und sah, wie Harry seine Hände an seiner Jeans abwischte. Gedankenverloren nickte der Lockenkopf, konnte seinen Blick einfach nicht von diesem kleinen, schwarzen Höschen abwenden.
"Dann bekomme ich jetzt also wieder deine Aufmerksamkeit?".
"Du...du bekommst alles was du willst, Love".

Lehrer, Liebe und ein AvocadobaumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt