Kapitel 16

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𐤟Julia𐤟

Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als mich jemand hinter mir begrüßt. Langsam drehe ich meinen Kopf. "Hey" antworte ich und schaue direkt in Lennis blaue Augen. "Warum um alles in der Welt sitzt du bei dieser Kälte hier draußen?" kommt es von ihm. Er steckt seine Hände in die Taschen seines Mantels. "Ich musste mal etwas an die frische Luft und irgendwie kann man hier auch besser nachdenken." antworte ich ihm.
Lenni kniet sich neben mich, so dass wir auf einer Augenhöhe sind. "Und über was denkst du nach?" vorsichtig schaut er mich an. "Naja, wie es halt so weitergehen soll." meine ich und ganz gelogen ist das ja nicht. Vermutlich denkt Lenni, dass ich mich frage, wann ich wieder arbeiten  kann und nicht wie es mit ihm und mir weitergehen soll. Verstehend nickt er, scheint dennoch zu wissen, dass das nicht alles war.
"Lass uns ein bisschen laufen." schlage ich vor,  "Schiebst du mich?" Lenni folgt meiner Aufforderung und schiebt mich den kleinen sandigen Weg entlang, der vom Klinikum wegführt. Nach einer Weile stoppe ich den Rollstuhl. Ich drehe mich zu Lenni und greife nach seiner Hand. Er hockt sich neben den Rollstuhl. "Also um ehrlich zu sein, ich habe nicht nur darüber nachgedacht wie das mit der Reha und all dem werden soll. Lenni... Lenni, du bist mir echt wichtig geworden. Weißt du, die Zeit mit dir fühlt sich immer gut an. Aber du musst wissen, dass..." weiter komme ich nicht, denn Lenni kommt meinem Gesicht immer näher. Ich spüre die Sicherheit, die er mir versucht zu übermitteln. Langsam beugt er sich zu mir. Unsere Gesichter sind nur noch Millimeter voneinander entfernt. Ehe ich zurückweichen kann legt Lenni seine Lippe behutsam auf meine.

And the chaos within me found balance Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt