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Schluchzend saß ich auf Georges Bett. Er saß neben mir und streichelte meine Schulter. Sein Freund war schon lange nach Hause gegangen. Beide hatten die Nachrichten gesehen und damit auch meine Kräfte. George war überwältigt, in guter und schlechter Weise. "Was nun?", fragte er eine Weile nachdem ich endlich aufgehört hatte zu weinen. "Eigentlich warte ich nur auf Stephen."
George schüttelte den Kopf. "Er wird nicht kommen. Er hat dir eine Woche gegeben und das wird er auch einhalten."
Ich wunderte mich nicht, dass er sowas wusste. "Wahrscheinlich hast du recht."
Wieder war es still. "Trotzdem kann ich nicht hier bleiben. Ich verursache nur Ärger."
George wollte etwas erwidern, aber ich unterbrach ihn. "Ich werde ein wenig spazieren gehen und nachdenken." Er nickte. "Nimm das, vielleicht schützt es dich vor 'Fans'." George reichte mir einen Kapuzenpulli. Mit hochgezogener Augenbraue sah ich ihn an. Er hob entschuldigend beide Schultern.

Mittlerweile hatte ich eine halbe Stunde Fußmarsch hinter mir. Es waren kaum Leute unterwegs, was mich wunderte. Immerhin war ich in New York und nicht in einer Kleinstadt. Schließlich blieb ich an einer Würstelbude stehen und kaufte mir einen Eistee und eine Currywurst. Mein Hunger war plötzlich größer geworden. Ich setzte mich auf eine freie Bank und genoss mein Essen. Die Kapuze zog ich tief in mein Gesicht.
"Hallo Laura."
Ich erschrak und verschluckte mich am Curry. Hustend nahm ich einen Schluck Eistee.
"Was willst du denn hier?"
"Peter hat gesagt du bist wieder da."
Nochmal hustete ich. "Aha... und was willst du jetzt?"
"Das was zwischen euch ist, geht mich gar nichts an und du solltest mich auch nicht so behandeln. Ich habe nichts falsch gemacht. Eigentlich bist du mir eine Erklärung für dein Verschwinden schuldig, aber das kann warten."
"Warum bist du hier, Ned?"
"Ich habe das Ding."
Fragend sah ich ihn an. "Was für ein Ding?"
"Das was von dem armen Typ abgefallen ist, als du ihn hochgehoben hast. Krasse Sache übrigens... musst du mir auch erklären."
"Ich muss gar nichts", zischte ich genervt.
"Laura, ich will dir und Peter helfen. Das Ding ist gefährlich."
Ich verdrehte die Augen. "Wo hast du es gefunden?"
"Nach dem Angriff bin ich es gefolgt, war zufällig in der Nähe. Jetzt habe ich es in meinen Aquarium."
Schnaubend lachte ich. "Und was soll es mir bringen das Ding nochmal zu sehen? Gib es der Regierung oder so."
"Ja genau. Weil ich danach nicht vermisst wäre." Er lachte.
"Komm einfach und sieh es dir an. Das tut dir doch nicht weh."
"Eigentlich habe ich kein Interesse."
"Es hat nach dir gefragt."
Nun wurde ich hellhörig. "Das Glibber-Ding hat nach mir gefragt?"
"Er wollte die Frau sehen, die ihn für kurze Zeit im Griff hatte."

~What the fuck~

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