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Ich sah nichts, außer Schwärze. Eine wohlige Wärme umgab mich. In der Ferne roch ich heißen Kakao. War dies der Tod? So himmlisch?
„Laura", hörte ich ein entferntes Flüstern. Oder rief jemand nach mir?
„Oma?", krächzte ich in die Dunkelheit. Ein verzweifeltes Lachen folgte. Mit aller Kraft versuchte ich die Augen zu öffnen. Doch statt einer Wolkenstadt, sah ich in blaue Augen. „Hey, da bist du ja. Wir haben dich vermisst, Kleine."
„Thor?" Er nickte und grinste. Stöhnend setzte ich mich auf, schaffte es aber nur mit Thors Hilfe.
Mit verschwommenen Blick sah ich mich um. Ich sah altes Holz, einen alten Sessel in der Ecke und ein kleines Fenster. Mein Blick blieb am Fenster hängen.
Es regnete zwar, aber ich konnte das weite Meer erkennen.
„Wo bin ich?", fragte ich verwirrt. „In Asgard. Also das Neue." Thor setzte sich neben mich. „Doktor Strange meinte, dass du hier mal gut aufgehoben bist."
Beim Erwähnen von Stephen wurde ich wach. „ist Stephen hier?"
„Oh, nein. Er ist in New York. Versucht dein Chaos wieder zu retten."
Bevor ich etwas erwähnen konnte, stand Thor auf und ging einfach. Erst jetzt fiel mir auf, dass er einen weiten Pullover anhatte. Ich hatte ihn noch nie so gesehen. So ohne Rüstung.
Er kam mit einer Tasse zurück, aus der es dampfte. „Ich hab gehört, du magst Kakao?"
„Mögen? Ich liebe es!" Er gab mir die Tasse und schon verbrannte ich mir die Finger.
Thor setzte sich wieder zu mir. „Also, ich bin nicht tot?"
Thor lachte auf. „Nein. Und ich bin auch nicht deine Oma." Kichernd nahm ich einen heißen Schluck.
Aber das Lachen verging mir schnell. „Was ist mit Venom passiert?"
„Stephen hat ihn schon auf einen anderen Planeten gebracht. Er ist buchstäblich aus der Welt."
Mir fiel ein Stein vom Herzen. Aber bald kam er wieder zurück. „Und was ist mit Pet... Spiderman?"
Thor lächelte. „Er lebt. Hat zwar ein paar Kratzer, aber der wird schon wieder."
Kurz blickte er zur Tür. „Du kannst ihn aber auch selbst fragen."
Und schon kam Peter herein. Ohne Anzug oder Maske. Einfach er.
Ein Lächeln huschte über meine Lippen. Thor grinste und ging nach draußen.
Peter kam näher, seine nassen Haare hingen ihm in die Stirn. „Du lebst", sagte er.
Ich konnte nur nicken, konnte nicht glauben, dass er wirklich hier war.
Eine lange Pause entstand. Dann holte er einen Stuhl, stellte ihn neben das Bett und setzte sich drauf.
Wieder schwiegen wir uns lange an. Plötzlich fing er an zu weinen. Meine Augen wurden groß, aber ich wollte ihn nicht anfassen.
„Laura, es tut mir so leid. Ich hab dich so scheiße behandelt und du wärst fast gestorben. Wegen mir..."
„Hör auf", unterbrach ich ihn. Mit roten Augen sah er mich an. „Es ist okay. Weißt du, Peter, ich liebe dich. Immer noch, nach all der Zeit und allem was passiert ist. Aber du liebst mich nicht mehr. Du liebst nun jemand anderen. Und das ist wundervoll."
Peter sah mich an, eine Träne rollte seine Wange runter. "Aber Laura, ich habe dich immer geliebt. Und das tu ich immer noch."
Auf einmal kam er näher und schloss seine Augen. Bevor er mich küssen konnte, schob ich ihn weg. "Nein, Peter. Das ist genau das was ich will. Aber nein, nicht schon wieder. Das andauernde On and Off. Das geht so nicht weiter. Du liebst MJ."
Er sah beschämt zu Boden.
"Was willst du jetzt machen?", fragte er traurig. "Neu anfangen."

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