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Ich stand in der Kabine und drehte mich einmal im Kreis. Dann zog ich den Vorhang zur Seite und trat heraus. Ned zog laut die Luft ein und pfiff. "Oh mein Gott! Laura, du siehst einfach... Superhelden-mäßig aus."
Lächelnd sah ich mich im Spiegel an. Mein Körper wurde von einem schwarzen, engen Ganzkörperanzug bedeckt, wodurch meine trainierte Figur zum Vorschein kam. Die Schuhe waren hohe dunkelblaue Stiefel mit höheren Absätzen. Meine Augen wurden von einer dunkelblauen Maske bedeckt, wodurch meine Identität geschützt werden sollte.
"Jetzt fehlt nur noch das", sagte Ned und band mit ein längeres Tuch um den Hals.
"Ein Cape?", fragte ich lachend. „Ja, sieht doch gut aus."
"Hast du den Film Die Unglaublichen gesehen?"
Er nickte. "Ja, dann kennst du das Ende", sagte ich und nahm das Cape ab.
"Okay, ist ja auch nicht so wichtig. Wir bezahlen und dann suchen wir das Ding."
"Es heißt Venom", murmelte ich.

Wir gingen aus dem Geschäft und schon waren mehrere Blicke und Handykameras auf mich gerichtet. „Wer bist du?", fragte jemand aus der Menge.
Ich sah zu Ned, der mir aufmunternd zunickte. „Shadow", rief ich stolz.
„Langweilig!", rief jemand stolz zurück.
Ich lachte und stieß mich vom Boden ab. Ich flog über die Köpfe der Menschen. Alle sahen mich fasziniert an. Ich genoss die Aufmerksamkeit.
Mit einer Handbewegung hob ich Ned vom Boden. Dieser sah verwirrt drin, bis er neben mir herflog. „Los gehts."

Ich ließ uns auf ein Gebäudedach ab. „Das war mega!", sagte Ned und grinste breit.
„Wo fangen wir an?", fragte ich.
„Ich rufe Peter an und frage was er so herausgefunden hat."
Nach einem kurzen Gespräch, sah Ned mich an und sagte: „Er kommt bald her."
Seufzend setzte ich mich hin und sah in den Himmel. Dunkle Wolken zogen auf.
Ned setzte sich neben mich. „Und, Laura, was ist das mit euch? Er ist mit MJ zusammen. Und glücklich. Du warst ewig weg, kein Wunder, dass er dich vergessen wollte."
„Das ist mir klar. Ich wollte das wirklich nicht. Ich musste wegbleiben."
Ned sah mich lange an. Dann legte er seine Hand auf meine. „Das verstehe ich, aber es wäre besser wenn ihr euch voneinander fern hält."
Ich nickte.
„Hey Leute", sagte jemand hinter uns. Wir drehten die Köpfe um und erblickten Spiderman.
„Hast du was gefunden?", fragte Ned. Spiderman schüttelte den Kopf. Ich seufzte nochmal und stand auf. Peter sah mich von oben bis unten an. Ich hob eine Augenbraue.
„Ich würde sagen, dass ich mich mal umsehe, immerhin kann ich fliegen."
Mit einem selbstgefälligen Lächelnd drehte ich mich zu Ned und fragte: „Soll ich dich nach Hause bringen? Bevor es regnet?"
Ned sah zwischen uns beiden hin und her, während Spiderman die Arme verschränkte.
„Ich glaube, ich komme auch mit dem Bus ohne Probleme hin. Solange man mich von dem Dach runterbringen könnte?"
„Das mache ich!", rief Peter laut aus und wollte Ned auf den Rücken nehmen, aber er war wohl zu schwer. Ich grinste, machte eine Handbewegung und schon flog Ned ohne Probleme zu Boden.
„Angeberin", flüsterte Peter, jedoch war es laut genug. „Arschloch", flüsterte ich zurück. „Geh lieber zu deiner Freundin. Ich werde jetzt weitermachen."
Lächelnd sprang ich vom Dach und sah wie Peter geschockt nachschaute. Bevor ich aufprallte, flog ich einfach wieder nach oben. Vor seinem Gesicht blieb ich in der Luft stehen, nahm seine Maske ab und fragte: „Beeindruckt?"

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