Kapitel 38: Licht der Hoffnung

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Am nächsten Morgen war Legolas der Erste, der seine Augen aufschlug, er blickte kurz aus dem Fenster, wo die Sonne noch nicht aufgegangen war, also bestand kein Grund zur Eile.

Er strich sanft über Aragorns Brust und blieb in dieser engen Umarmung, in der sie sich immer im Schlaf hielten. Es gab ihnen Wärme und Geborgenheit, ein Gefühl, von dem sie wussten, dass sie es in dieser Vehemenz nur bei sich gegenseitig finden könnten.

Nur einen Augenblick später regte sich Aragorn und drehte seinen Kopf zu Legolas. Er gab ihm einen liebevollen Kuss auf das Haar, bevor er verschlafen murmelte: „Und wieder ist diese eine Nacht Frieden vorüber... Ich will dich immer so halten."

„Wir werden diesen Krieg gewinnen und danach werden wir es jeden Tag können. Wir werden gegen Sauron siegen, weil wir dich haben, unsere Hoffnung", flüsterte der Elb.

Der Mann gab ihm einen erneuten Kuss. „Wenn diese Hoffnung ihr Licht nicht hätte, könnte sie nicht strahlen", antwortete Aragorn, was Legolas nur süß Lächeln ließ.

Der Prinz setzte sich etwas auf, um die Lippen des Waldläufers erreichen zu können, bis er ihn zu sich zog und wieder küsste. „Du strahlst heller als die Sonne, meleth nîn (meine Liebe) und du wirst mein Licht immer haben", hauchte er leise und genoss den Strom von Wärme, der ihn bei dieser Geste durchflutete.

„So ungern ich es sage, aber wir müssen aufstehen, Legolas... Aufstehen und Mittelerde retten", murmelte Aragorn und küsste den Elben noch einmal liebevoll, bevor er sich widerstrebend aus dem Bett erhob.

„Ich werde noch die Wasserflaschen auffüllen gehen und noch ein paar Vorräte holen", sagte der Mann, nachdem er sich angezogen hatte.

„Gut, ich sattle Arod und Brego, bis gleich", antwortete Legolas und so liefen sie aus dem Zimmer in unterschiedliche Richtungen.

Der Waldläufer ging durch die Gänge, es war noch ziemlich ruhig, zu dieser Zeit schliefen die meisten, kaum einer war unterwegs. Als er um eine Ecke bog, wäre er beinahe in eine Person gerannt und als er bemerkte wer es war, senkte er seinen Kopf.

Vor ihm stand Éowyn, ihre langen blonden Locken trug sie offen über ihre Schultern und sie trug ein einfaches hellblaues Kleid. Als sie aufsah und Aragorn vor ihr erblickte, fand sich sofort wieder dieses Strahlen in ihren Augen.

„Ich habe erfahren, dass du wieder hier bist, doch gestern fand ich dich nicht mehr. Aber jetzt bist du hier", sagte sie, ohne den Blick nur im Geringsten von ihm weg zu richten.

„Es tut mir leid, aber ich habe keine Zeit, Éowyn", gab der Mann zurück, um sie abzuschütteln und wollte gehen, doch die Frau hielt ihn auf.

„Ich wollte mit dir reden, Aragorn, sind Worte falsch?"

„Ich habe dir schon vor einiger Zeit meine Antwort gegeben, daran hat sich nichts geändert."

Éowyn sah ihn nun eindringlich an. „Du wirst König von Gondor, gib dem Volk die Königin an deiner Seite, die es wünscht! Ich sagte dir schon, wie ich für dich fühle, aber offenbar siehst du es nicht...!"

Aragorn seufzte. „Du verstehst mich nicht, Éowyn. Ich sagte dir schon, dass ich nichts für dich empfinde, daran wird sich niemals etwas ändern", antwortete er und versuchte seine Stimme nicht zu erheben, aber die Frau ließ immer noch nicht von ihm ab.

„Du bist meine Freiheit und Hoffnung, wieso sollte ich dich gehen lassen, wenn ich weiß, dass ich dich liebe? Man lässt nicht denjenigen gehen, dem sein Herz gehört..."

Nun konnte sich der Waldläufer nicht zurückhalten, er verstand nicht, wieso Éowyn sein Nein immer noch nicht akzeptierte. „Das bringt dir aber nichts, wenn es nicht erwidert wird! Wie oft muss ich es dir noch sagen! Mein Herz ist vergeben und es wird für immer vergeben sein!"

Emel nîn | Aralas FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt