Die Äste der alten Bäume schlangen sich um einen alten Bogen aus Stein, was als Eingang diente. Dahinter offenbarte sich der Düsterwald für Legolas und die übrige Elbenarmee, die seit einigen Tagen von Helms Klamm hierherreisten. Über dem Boden lag ein leichter heller Nebel und ließ alles verwunschen aussehen. Die Steine waren mit weichem Moos bedeckt und ein mit Steinen gepflasterter Weg führte weiter in den Wald hinein, welcher mehrmals über einen kleinen Bach ging, der sich zwischen den Bäumen und Felsen entlangschlängelte.
Überall könnten hier Gefahren lauern, der Düsterwald war nicht mehr das, was er einmal war. Spinnen, Orks und andere widrige Kreaturen tummelten sich in den Tiefen des Waldes, unter Thranduils Befehl wurde versucht sie zurückzudrängen, doch es gelang ihnen kaum, dafür sind es zu viele geworden, sodass die Wächter nur die Gebiete dicht am Palast bewachten und säuberten.
Glücklicherweise liefen sie an diesem Tag keiner dieser Kreaturen über den Weg. Der Pfad führte sie noch um einen großen Felsen herum und dahinter sah man den Palast des Düsterwaldes. Er war in einen Berg gebaut, der noch mit einigen Bäume bewachsen war. Verzierte Steinbögen die von Pflanzen umrankt wurden, zierten den Eingang. Und nur eine Brücke trennte sie noch von dem Palast.
Sie stiegen von den Pferden, die sogleich von anderen Elben in einen Stall gebracht wurden. Vor dem großen Tor waren zwei Wachen in goldener Rüstung positioniert, die ihnen sofort Einlass gewährten.
Die Höhlen, in die sie gingen, waren atemberaubend; sorgfältig geschnitzter Stein wich glänzenden Wandteppichen und weichen Nischen mit warm brennenden Fackeln. Die Decken wölbten sich und glitzerten, Pfade komplizierter Handwerkskunst bahnten sich ihren Weg in unbekannte Tiefen. Von Zeit zu Zeit hörte man ein Schaudern von Liedern oder ein Flüstern von Gelächter. Der Ort schien auf eine fast unheimliche Weise lebendig zu sein.
Der breiteste Weg führte direkt zum Thron von Thranduil, in Begleitung dreier anderer Elben blieb Legolas nun vor ihm stehen.
Ohne eine Begrüßung fing der Elbenkönig an zu sprechen. „Gab es im Wald Probleme mit Spinnen oder Orks?"
Einer der Krieger trat vor. „Nein, mein Herr, wir kamen glücklicherweise keinen über den Weg, nur die Atmosphäre wird immer düsterer", antwortete er mit einer respektvollen Verbeugung.
Thranduil nickte anerkennend. Nun ging Legolas einen Schritt nach vorn. „Vater ich wollte mit dir sprechen", sagte er und blickte zu ihm auf.
„Nicht mehr heute, geht euch erst einmal ausruhen, die Reise war lang", gab der König zurück und deutete den Elben mit einer schnellen Handbewegung zu gehen. Auch sein Sohn wollte sich abwenden, doch er hielt ihn noch kurz auf. „Legolas, Faeron bat mich, dir zu sagen, dass er mit dir sprechen will, vielleicht erinnerst du dich an ihn."
Der Prinz riss seine Augen auf und schaute fragend zu seinem Vater auf. Faeron war ein Elb, den er früher als seinen Freund geglaubt hatte, aber er war nie für Legolas dagewesen, wenn er ihn brauchte. Seit Seestadt sahen sie sich nicht mehr und Legolas hatte eigentlich mit diesem Kapitel abgeschlossen, doch Faeron offenbar nicht.
„Du solltest ihn beim Bogenschießfeld finden, er trainiert dort oft", fügte Thranduil hinzu, aber sein Sohn hielt es nicht mehr für nötig zu antworten, also nickte er seinem Vater noch einmal zu, bevor er im Palast verschwand.
Jetzt wusste Legolas nicht mehr, warum er in den Düsterwald kam. Ohne Aragorn fühlte er sich leer, obwohl es nur eine Woche her war, seit sie sich verabschiedeten. Und direkt wurde er mit Dingen aus seiner Vergangenheit konfrontiert, die er verdrängt hatte, wie Faeron. Der Prinz war mit ihm nie ansatzweise so offen, wie mit Aragorn gewesen und im Nachhinein schien er froh darüber zu sein. Der Elb des Düsterwaldes hatte sich als Verräter herausgestellt, der sich nur mit Legolas traf, aufgrund seiner Rolle als Prinz. Faeron wollte damals unbedingt ein Mitglied im Rat von Thranduil sein, dafür brauchte er Legolas, den er in solchen Dingen viel einfacher gewinnen konnte, als den Elbenkönig. Er erzählte Dinge, die Legolas ihm im Vertrauen sagte an Thranduil weiter und schien wirklich keine Reue dafür zu empfinden.
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Emel nîn | Aralas FF
FanficNach langen Zeiten der Dunkelheit, in denen Legolas nur Unglück fand, passiert das, was er niemals erwartet hätte. Vergangene Ereignisse lasten auf seinen Schultern und er glaubt nicht dagegen ankommen zu können, doch dies änderte sich plötzlich, al...