Two

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Triggerwarnung: Erwähnung von Suizidgedanken

Verschlafen öffnete ich die Augen und drehte mich auf den Rücken, wischte mir dann übers Gesicht. Mich plagten unglaubliche Kopfschmerzen und ich hatte einen Kater, durch den Alkohol, den ich am Vorabend zu mir genommen hatte. Im Augenwinkel sah ich jemanden neben mir liegen und ich schreckte auf. "Ach du scheiße!", stieß ich geschockt aus, als ich Damian neben mir liegen sah. Sein Oberkörper war freigelegt, da ein dreiviertel der Bettdecke auf mir lag. Sein linker Arm lag auf seiner definierten Brust und der andere lag unter seinem Kopf. Dieser war zur Seite, weg von mir, gedreht und seine Haare waren zerzaust. Ich hob meine Bettdecke kurz an, immer noch nicht klar damit, dass Damian neben mir lag. "Oh mein Gott!", stieß ich leise, panisch aus, als ich sah, dass ich nicht bekleidet war.

Mein Blick glitt zur Uhr und ich sprang vom Bett auf. Panisch sammelte ich mein Kleid und meine Unterwäsche vom Boden auf, warf sie über meinen Stuhl und suchte mir neue Klamotten aus meinem Schrank, dann zog ich mich schnell an. Marlene würde jede Sekunde vor meiner Haustür stehen, um mich zur Therapiestunde zu fahren. Ich sah mich immer noch geschockt um. Ich konnte gar nicht fassen, dass Damian in meinem Bett lag. Bevor ich das Schlafzimmer verließ, warf ich noch einen kurzen Blick auf Damian. Seine Brust hob und senkte sich ruhig und er sah unglaublich friedlich aus wie er dort lag und schlief. Ich schloss die Tür hinter mir und lief in die Küche. Schnell nahm ich mir ein Toast und aß es um schleunigst aus der Wohnung zu kommen, bevor Marlene auf die Idee kam zu klingeln und Damian zu wecken - oder schlimmer, in meine Wohnung zu kommen.

Ich zog mir meine Schuhe an und warf mir eine Jacke über und verließ die Wohnung. Draußen wartete ich an der Straße, bis ich Marlenes rotes Auto erblickte. "Du siehst aus als hättest du einen Geist gesehen", sagte sie als ich einstieg. "Hm?", fragte ich verwundert. "Geht's dir gut? Du warst gestern schon so komisch", stellte sie fest und legte instinktiv ihre Hand auf meine Stirn. "Hast du heute überhaupt schon Mal in den Spiegel gesehen?", skeptisch und besorgt sah sie mich an. "Ich mache mir ernsthafte Sorgen um dich. Gestern hast du mich kurzfristig gefragt, ob ich Maddie nehmen könnte, obwohl du mich beim Einkaufen hättest Fragen können und heute siehst du aus als wärst du gerade erst aufgestanden und nicht im Badezimmer gewesen." Schuldig sah ich nach unten auf meine Hände, die in meinem Schoß lagen. "Und was auch immer du anhast, ist dir auch viel zu groß." Ich sah an mir herunter und verschluckte mich an meiner Spucke. Ich hatte Damians T-Shirt an. Durch die ganze Aufregung und den Stress heute Morgen, war mir gar nicht aufgefallen, dass ich statt meinem T-Shirt Damians angezogen hatte. "Bist du dir sicher, dass es dir gut geht? Ist irgendwas gestern passiert? Hattest du einen Rückfall? Du bist unglaublich nervös Katarina, red mit mir", sagte sie ernst und legte ihre Hand auf meinen Arm. "Alles gut", flüsterte ich. "Können wir einfach losfahren?" Ich sah zu meinem Schlafzimmerfenster, hoffend, dass Damian immer noch schlafen würde. Ohne etwas zu sagen, fuhr sie los und schaltete das Radio wieder an, welches sie ausgeschalten hatte, als ich eingestiegen war.

"Ich bin in anderthalb Stunden wieder da, okay?", sprach Marlene als sie vor dem Gebäude parkte, in welchem meine Therapeutin ihren Arbeitsplatz hatte. Ich nickte und griff zum Türgriff. "Katarina?", fragte sie und hielt mich auf. "Hm?" Ich drehte mich wieder zu ihr um. "Versprich mir, dass du mit ihr redest, über das, was auch immer mit dir gerade los ist, okay? Ich mache mir ernsthafte Sorgen. Sie kann dir helfen, nimm die Hilfe auch an." Erneut nickte ich, war mir aber nicht mehr so sicher, ob mir meine Therapeutin helfen konnte. Wobei hatte sie mir denn die letzen drei Jahre geholfen? Meine Probleme zu verdrängen und nichts anderes. All' das was gestern passiert war, wäre nicht passiert, wenn ich meine Vergangenheit richtig verarbeitet hätte. Damian lag verdammt nochmal Zuhause in meinem Schlafzimmer, in meinem Bett, nackt. Wie sollte ich das denn irgendjemandem erklären, ohne, dass man mich be- und verurteilt.

Addicted - gefährliche LeidenschaftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt