Nine

1.8K 60 8
                                    

"Danke, dass du uns hier absetzt." Ich sah zu Damian rüber, welcher gerade das Auto zum Stillstand gebracht hatte. "Ich hätte euch auch vor der Tür abgesetzt..." "Ich weiß, danke." Ich lehnte mich zu ihm rüber und küsste ihn. "Ew!", kam es von der Rückbank. "Viel Spaß", flüsterte er an meine Lippen und küsste mich erneut. "Danke, dir auch viel Spaß bei deiner Familie." Ich lehnte mich zurück auf meinen Sitz und blickte nach hinten. "Hast du alles Mads?" Sie sah sich auf der Rückback um, nahm ihren Plüschbären in die Hand und drückte ihn an sich. Dann sah sie mich an und nickte. "Bis später", flüsterte ich Damian zu und stieg aus, umrundete das Auto und holte Maddie ebenfalls aus dem Auto.

Heute war die Verkündungsparty von Marlene und Niklas. Ich war mehr als aufgeregt, da ich noch immer nicht wusste, was die beiden uns verkünden würden. Außerdem war heute Halloween und ich hatte Maddie's Halloweenkostüm vorsichtshalber in meinen Rucksack gepackt und würde, je nachdem wie lange wir bleiben würden, von Marlene's Wohnung mit Maddie losziehen. Maddie war schon total aufgeregt sich zu verkleiden und süßes zu sammeln, konnte sich kaum zurückhalten. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte sie schon seit heute Morgen ihr Kostüm an und würde durch die Straßen ziehen.

Marlene hingegen war die letzte Woche total geheimnisvoll über diese Party, ignorierte meine Fragen und belächelte meine übertriebene Aufregung und Freude ihr Gegenüber. Bis heute, hatte ich nicht herausgefunden, was Maddie und Marlene ausgeheckt hatten, beide waren ruhig, wenn das Thema angesprochen wurde und lächelten nur. Nicht einmal Madison konnte ich dazu bringen etwas auszuplaudern, sie hielt erstaunlicherweise stand. Doch ich vermutete, dass es etwas mit der Party zu tun haben musste.

"Nicht trödeln, Maddie", ermahnte ich Maddie liebevoll, als sie etwas zurückgefallen war und nun am Wegrand stand. Ich drehte mich zu ihr um. Sie hatte sich hingehockt, um etwas im Gras zu beobachten. Ich lief seufzend auf sie zu. "Was gibt es so spannendes?", fragte ich sie und hockte mich neben sie. "Schau Mama! Ein Regenwurm!" Freudig klatschte sie in die Hände und zeigte dann auf den Regenwurm, der gerade über die Erde kroch. Durch ihre Aufregung fiel sie etwas nach hinten, doch ich fing sie auf, bevor sie nach hinten auf den Gehweg kippte. Im gleichen Akt nahm ich sie auf meinen Arm.

"Nein Mama! Ich möchte laufen!", protestierte sie, doch ich wusste, dass die fünf Minuten Fußweg zu Marlene's Wohnung durch Maddie's Entdeckungen schnell mal dreißig Minuten werden konnten. Eingeschnappt verschränkte sie ihre Arme und schmollte. "Wir sind gleich bei Tante Marlene, da lasse ich dich wieder runter", versicherte ich ihr und lief etwas schneller.

An der Eingangstür klingelte ich und kurz darauf ertönte ein Summen und ich drückte die Tür mit meiner freien Hand auf. Maddie zappelte in meinem Arm, doch ich gab nicht nach, sondern wartete bis ich oben vor der Wohnungstür angekommen war, bevor ich sie runter ließ. Marlene öffnete mit einem riesigen Lächeln die Tür und Madison stürmte auf sie zu und umarmte sie. Ich trat ebenfalls in die Wohnung und stellte meinen Rucksack neben die Kommode und streifte meine Schuhe ab und schob sie zu den anderen Schuhpaaren, die ebenfalls hier standen. "Maddie, Schuhe ausziehen!", rief ich dem Wirbelwind hinterher, als sie schon ins Wohnzimmer lief.

Ich betrat gemeinsam mit Madison das große Wohnzimmer, nachdem sie ihre Schuhe ausgezogen hatte, und wir wurden direkt von mehreren Leuten begrüßt, wovon ich mehr als die Hälfte nicht kannte. Ich hatte nur mit Marlenes engsten Bekanntenkreis, also ihren engsten Freunden, Bekanntschaft gemacht in den letzten Jahren, deshalb war mir die Mehrheit fremd. Maddie sah zu mir hoch und dann unsicher in die Menge von Leuten. Einige beugten sich zu Madison nach unten und begrüßten sie liebevoll. Marlene kam auf mich zu und streckte mir ein Sektglas in die Hand. Ich mochte Sekt eigentlich gar nicht, aber für die Anspannung und Aufregung war er perfekt. "Ich bin aufgeregt", hörte ich Marlene zu Niklas flüstern, als sie sich entfernte und ich wurde nervöser. Ich wollte endlich wissen, um was es ging.

Addicted - gefährliche LeidenschaftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt