Thirteen

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"Hello, Hello!", sagte Marlene als sie gut gelaunt als Erste durch meine Haustür marschierte. „Tante Marlene!", schrie Maddie. Sofort nutze ich den Moment, als die drei abgelenkt waren und verschwand im Schlafzimmer. Ich zog den Ring von meinem Finger und öffnete die Schublade des Nachtschrankes und legte den Ring hastig hinein. "Hi? Was machst du?", fragte Marlene als sie ins Zimmer trat. Ich schob mit Schwung die Schublade zu und drehte mich zu Marlene, "Ich ehm- suche-" Ich sah mich um. Mein Blick blieb an einer Taschentücherpackung hängen. „-Taschentücher. Ah, da sind sie ja!" Ich nahm die Packung in die Hand und sah Marlene lächelnd an. "Hi", sagte ich nun und lief auf sie zu. Marlene sah mich misstrauisch und mich hochgezogener Augenbraue an, nahm mich aber dennoch in den Arm. Ich war heute etwas verplant. Natürlich hatte ich nicht dran gedacht, dass ich meinen Verlobungsring trug und Marlene den auf keinen Fall sehen durfte. Umso erleichterter war ich, dass Marlene nichts weiter zu meinem Verhalten sagte und einfach wieder aus dem Schlafzimmer lief.

Provisorisch nahm ich ein Taschentuch und putzte mir die Nase, um meine Lüge zu unterstützen. "Hey Niklas", begrüßte ich nun auch ihn. "Na, alles gut?" Ich lächelte. "Alles bestens", antwortete ich ihm und folgte ihm ins Wohnzimmer, nachdem er seine Jacke ausgezogen hatte. Marlene saß auf der Couch und hatte Madison auf dem Schoß. Sie fuhr ihr sanft durch die Haare und strich sie zurück zu einem Pferdeschwanz. "Hast du ein Haargummi, Maddie Bär?", fragte Marlene und Maddie zog stolz das Haargummi von ihrem Handgelenk. Nachdem sie gesehen hatte, dass ich so gut wie immer eins um mein Handgelenk trug, wollte sie mir unbedingt nachmachen und war sichtlich froh, dass sie es endlich benutzen konnte. "Danke", bedankte sich Marlene und nahm das Haargummi, strich Maddie nochmal durchs Haar und richtete es, sodass es zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden war. Sie ließ eine Strähne aus, ließ sie einfach fallen und band das Haargummi um ihre Haare. Die einzelne Strähne wickelte sie um das Haargummi herum und befestigte sie mit Hilfe des Haargummis, indem sie die Haare darunter klemmte. "Sehr hübsch", sagte Niklas zu Maddie, welche ein noch größeres Lächeln auf den Lippen trug als zuvor.

"Jetzt zum ernsten Thema, Katarina", sprach Marlene und schob Maddie von ihrem Schoß, neben sich auf die Couch. Ich sah Marlene verwundert an. Angst brach in mir aus. "Ich versteh nicht ganz." Mein Blick war auf sie gerichtet, doch ich sah einen Augenblick zu Niklas, der ebenfalls zwischen mir und Marlene hin und her blickte. "Was hast du versteckt?", fragte sie ernst und verschränkte ihre Arme. Meine Atmung stockte und ich wurde nervös. Das wäre ein ganz schlechter Zeitpunkt es herauszufinden. Innerlich schlug ich mich dafür, nicht früher dran gedacht zu haben den Ring abzunehmen, aber es kam mir einfach nicht in den Sinn. "Versteckt?", fragten Maddie und ich gleichzeitig. Ich sah zu ihr. Während ich nervös war, schien sie eher aufgeregt zu sein. "Ich möchte suchen! Ich möchte suchen!", sagte sie und wippte auf der Couch herum. Sie griff an Marlenes Oberarm und rüttelte leicht daran, während sie aufgeregt sprach.

"Ach komm schon, Katarina. Hör auf mit den Lügen. Ich hab's satt." Marlene stand auf und ließ Maddie schmollend auf dem Sofa. "Mads es gibt nichts zu suchen. Tante Marlene hat das nur so gesagt." Ich sah Maddie liebevoll an und sie nickte, immer noch schmollend. Niklas hielt seine Arme auf und Maddie krabbelte sofort fröhlich auf den Sessel um auf seinen Schoß zu gelangen.

"Was ist in der Schublade?" Mit verschränkten Armen sah mich Marlene an. "Ich weiß nicht wovon du sprichst", sagte ich und versuchte stark zu klingen. In Wirklichkeit schüchterte sie mich ziemlich ein. Ich fühlte mich als wäre ich in einer Falle. Meine Hände fingen an zu schwitzen. "Dann geh ich selber nachschauen." Sie seufzte gereizt und lief an mir vorbei. Ich griff nach ihrem Oberarm und zog sie zurück. "Was ist eigentlich in dich gefahren? Warum unterstellst du mir, dass ich irgendetwas verstecken würde und willst jetzt auch noch in meine Privatsphäre eindrängen? Du bist ein super Vorbild für deine Nichte, weißt du das?" Ich funkelte sie wütend mit meinen Augen an. Ich war gereizt, mehr als nur gereizt und die Angst und Panik, die durch meinen Körper schossen, machten es mir nicht einfacher. Die Angst Marlene zu verlieren zerriss mich. Ich wusste, dass ich das nicht überstehen würde. "Bitte was hast du gerade gesagt?" Marlene drehte sich zu mir um und sah mich entsetzt an. "Dass du-", setzte ich an. "Oh, ich hab dich schon ganz genau verstanden!", fauchte sie. "So denkst du also? Dass ich ein schlechtes Vorbild für deine Tochter bin. Das sagt die Richtige", fuhr sie fort.

Addicted - gefährliche LeidenschaftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt