Neuanfang - FF Kai Havertz

Kapitel 8

Okay, es ist jetzt 13.00 Uhr. In einer halben Stunde trifft Kai hier auf. Ich frage mich noch immer was er hier will. Und auch noch ohne Sophia. Ich meine, wir stehen uns ja gar nicht mehr nah.

Ein Klingeln riss mich aus meinen Gedanken. Das war das Klingeln von meiner Haustür. Kai ist scheinbar doch schon früher da.
Ich machte die Tür auf und nein, es war kein Kai. Es war Jason. Kai wäre mir dann doch lieber gewesen.

"Was willst du?", fragte ich emotionslos.
"Mit dir reden...du hast mich so schnell raus geschmissen, ohne dass ich mich überhaupt erklären konnte."
"Da gibt es nichts zu klären und es gibt auch nichts zu reden. Der Fakt, dass du mich über mehrere Wochen betrogen hast, spricht für sich selbst und da gibt es auch nichts zu entschuldigen", sagte ich entschlossen und wollte ihm die Tür vor der Nase zu knallen, doch er stellte seinen Fuß dazwischen.
"Bitte lass mich ausreden, Haily..", bettelte er.
"Du hast 2 Minuten."
"Ich wollte dich nie verletzen und ich wollte dich auch nie betrügen! Ich weiß auch nicht was in mich gefahren ist. Ich hätte das mit Tamara nie zu lassen dürfen. Du bist und bleibst die, die ich wirklich von ganzem Herzen liebe. Ich will kein anderes Mädchen als dich. Wir sind doch schon so lange zusammen..."
"Waren. Wir waren zusammen", verbesserte ich ihn.
"Haily, bitte...ich kann nicht ohne dich. Ich schaffe das nicht."
"Hey ihr beiden!", lächelte Kai uns zu als er das Treppenhaus hoch kam.

Ich musste das jetzt schleunigst beenden. Reicht schon, dass Kai das jetzt mit bekommt.
Ich wandte mich Jason wieder zu. "Du bist selbst Schuld. Hättest du mich wirklich geliebt, wäre das nicht passiert und jetzt verschwinde." Ich versuchte ruhig zu bleiben, da ich jetzt echt kein Drama draus machen wollte. Jasons Gesichtsausdruck änderte von traurig zu eiskalt und emotionslos.
"Wie du willst...", sagte er leise und drehte sich Richtung Kai, der mittlerweile bei uns stand. "Und was macht der hier? Hast schon einen neuen oder was?"
"Du weißt genau, dass er mit Sophia zusammen ist und selbst wenn, kann es dir ab jetzt egal sein. Und jetzt verschwinde hier", wiederholte ich etwas lauter.
Jason sah uns beide noch einmal mit bösem Blick an und ging dann die Treppen runter Richtung Ausgang. Ich wartete bis ich ihn nicht mehr sah und widmete mich dann Kai.

"Hey, komm doch rein", bot ich ihm an. Ich führte ihn in die Küche. "Setz dich. Willst du was trinken oder so?", versuchte ich die Situation von grade eben zu überspielen, obwohl ich echt einen Kloß im Hals habe.
"Nein, passt schon", sagte er. Ich setzte mich ebenfalls an den Tisch und sah ihn erwartungsvoll an.

"Was war das grade eben?"
Mir war klar, dass ich jetzt nicht sagen kann, dass es nur ein Streit war. Meine Worte waren ja schon recht deutlich, woraus man schließen kann, dass es Aus ist zwischen Jason und mir.
"Ich hab Schluss gemacht mit Jason. Also schon gestern."
"Wieso?"
"Weil er mich betrogen hat."
Kai sah mich erschrocken an und erwiderte dann mit einem kleinen Lächeln: "Ich konnte ihn sowieso nicht leiden."
Ich merkte, dass er mich aufmuntern wollte, also lächelte ich zurück. "Ja, er war wohl dann doch nicht der Richtige", sagte ich schulterzuckend und versuchte damit das Thema zu beenden. "Also, wieso wolltest du her kommen?"

"Du fehlst mir Haily. Also unsere Freundschaft. Seitdem wir uns am Montag wieder gesehen haben, sind bei mir so viele Erinnerungen von früher hoch gekommen. Ich bin wirklich froh drüber, dass wir uns wieder getroffen haben."
"Mir fehlt unsere Freundschaft auch. In den letzten Jahren hab ich immer wieder daran zurück gedacht. Aber mittlerweile bist du mir irgendwie fremd geworden. Versteh das nicht falsch, ich mag dich immer noch und ich bin auch froh darüber, dass wir uns wieder getroffen haben aber in den vergangenen Jahren hat sich einfach so viel geändert", erwiderte ich.
"Ich weiß. Ich hoffe einfach, dass wir jetzt wieder mehr zusammen unternehmen können. Auch mit Sophia. Dann wären wir wieder als Trio vereint", lachte er.
"Ja, das hat Sophia auch schon gesagt", meinte ich lachend zurück. "Ich würde mich auf jeden Fall sehr freuen, wenn wir wieder mehr zusammen machen."
"Dann fangen wir doch gleich damit an. Willst du heute mit zum Training kommen und zu schauen? Dann lernst du auch Jule kennen. Also Julian. Kennst du ihn?"
"Ja klar kenn ich ihn", lachte ich, "kommt Sophia auch mit?"
"Nein, sie ist heute leider sehr beschäftigt, aber das macht nichts. Du wirst das auch allein überleben", zwinkerte er mir zu.
"Okay, na dann lass mich kurz noch was anderes anziehen und dann können wir los." Mit diesen Worten verschwand ich im Schlafzimmer und zog mich um. Ich kontrollierte mein Make Up noch einmal und ging dann wieder in die Küche.
"Wir können los!"