Kapitel 22

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Aliah P.O.V.
Ich hatte mich heute mit Julian verabredet. Wir waren in einem kleinen Restaurant außerhalb der Stadt, wo zum Glück besseres Wetter war als in Köln oder Leverkusen.

Wir wollten heute mal wieder einen entspannten Tag zu zweit machen, was schon über eine Woche nicht mehr der Fall war.

Während Julian sein Essen genießt, mache ich kurzerhand einen Schnappschuss von ihm, welchen ich dann auch in meine Story auf Instagram packte.

"Hast du gerade ein Bild von mir gemacht?"
"Nein?", sagte ich grinsend mit einem fragenden Unterton.
"Die Jugend von heute...nur noch am Handy", sagte er kopfschüttelnd.
"Okay, ich bin zwar jünger als du aber aus meiner Jugend bin ich schon raus", verteidigte ich mich. Er sagte nichts mehr dazu, sondern grinste nur vor sich hin und widmete sich seinem gefüllten Teller.

"Was wollen wir eigentlich danach machen?", unterbrach ich die Stille.
"Ich hab da schon eine Idee, lass dich einfach überraschen", lächelte er.
"Okay", lächelte ich zurück. Wie süß, dass er sich schon Gedanken gemacht hat.

Nachdem wir uns auch noch einen Nachtisch bestellt und diesen auch verzehrt hatten, bezahlten wir und gingen zu seinem Auto.
"Und wo geht es jetzt hin?", fragte ich neugierig.
"Ich hab doch gesagt, du sollst dich überraschen lassen", lachte er.
"Okay, okay."

"Oh wow", staunte ich, als Julian anhielt. Wir parkten nicht weit von einem großen See. "Es ist wunderschön hier."
"Der See nennt sich Silbersee", erklärte Julian.
"Ja, davon hab ich schon mal gehört, bin aber noch nie hier gewesen."
"Na komm", lächelte er und wir stiegen aus.

Er nahm mich an die Hand und wir spazierten eine Weile am Seeufer, bis eine Bank kam. Wir setzten uns und beobachteten den Himmel, wie er aufgrund der untergehenden Sonne seine Farbe wechselte. Auf dem See schwammen unter anderem Enten aber auch majestätische Schwäne. Manchmal kamen ein paar Menschen vorbei, aber ansonsten hatten wir unsere Ruhe. Es war einfach der perfekte Moment, bei dem man sich wünscht, dass er niemals endet.

Nach ein paar Minuten Stille griff Julian nach meiner Hand. Ich rutschte näher und legte meinen Kopf auf seine Schulter. So verweilten wir bis die Sonne fast verschwunden war.

"Aliah...", flüsterte Julian. Ich hob meinen Kopf und schaute fragend zu ihm auf. Er sah mir tief in die Augen. Sein Blick wanderte abwechselnd zu meinen Lippen und wieder zu meinen Augen und ich wusste genau, was gleich passieren würde. Mein Herz schlug schneller und in meinem Bauch kribbelte es. Tief in unsere Augen blickend, kamen unsere Köpfe sich näher. Wir waren uns schon so nah, dass ich seinen Atem auf meiner Haut spüren konnte. Mein Herz schlug immer schneller, bis sich unsere Lippen endlich vereinten. Es war wie ein Feuerwerk in meinem gesamten Körper.

Unsere Lippen lösten sich wieder von einander und wir schauten uns erneut in die Augen. Julian begann, zu lächeln, was ich ihm gleich tat.

Julian P.O.V.
"Du bist wunderschön", sagte ich, während ich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr strich. Sie lächelte noch mehr, woraufhin ich ihren Kopf erneut zu mir zog und sie langsam küsste.

Wir saßen noch eine gefühlte Ewigkeit auf dieser Bank und redeten über alles mögliche. Hin und wieder küssten wir uns und genossen die Ruhe. Der Himmel war nun vollständig dunkel und es waren einzelne Sterne zu sehen. Ich gestattete mir, einen Blick auf mein Handy zu werfen.

"Wollen wir langsam los? Es ist schon kurz nach 23 Uhr", unterbrach ich die Stille.
"Klar", lächelte sie und stand auf.
Während wir zu meinem Auto gingen, beschloss ich, vorsichtig ihre Hand zu nehmen, was sie strahlend erwiderte. Wir sind zwar vorhin schon Hand in Hand her gekommen, doch jetzt hat es eine tiefere Bedeutung.

Auf der Autofahrt hat keiner von uns etwas gesagt, wir lauschten beide nur der Musik.
Als wir bei ihrer Wohnung ankamen, schaute sie mich an und sagte: "Das war ein wirklich schöner Tag, der schönste, den wir bis jetzt zusammen verbracht haben."
"Seh ich genau so", bestätigte ich, lehnte mich zu ihr rüber und küsste sie. Jedes Mal lächelte sie in den Kuss hinein, weshalb ich auch lächeln musste.

Wir lösten uns wieder von einander und sie stieg aus.
"Danke für den schönen Tag. Und danke, dass du mich nach Hause gebracht hast. Gute Nacht und fahr vorsichtig", sagte sie liebevoll.
"Mach ich. Gute Nacht Aliah", sagte ich mit einem verträumten Lächeln und sie schloss die Autotür. Ich sah ihr noch hinterher, wie sie zur Tür ging und ihren Schlüssel raus holte.

Irgendwie konnte ich sie noch nicht gehen lassen. Ich stieg aus und sie wollte gerade die Tür hinter sich zu fallen lassen.
"Aliah, warte..."
Sie drehte sich um, hielt die Tür auf und blieb fragend im Türrahmen stehen. Ich blieb vor ihr stehen und nahm ihre Hände.

"Seitdem wir uns kennen, hab ich dich jeden Tag mehr ins Herz geschlossen..", begann ich und sah dabei auf unsere Hände. "...und der heutige Tag hat mir die Gefühle bestätigt, die ich schon seit längerem habe..", fuhr ich fort und sah nun in ihre braunen Augen. "...und er hat mir gezeigt, dass ich auch nicht mehr ohne dich kann und will...Was ich sagen möchte, ist, dass ich mich in dich verliebt habe, Aliah..." Ihr Mund formte sich zu einem strahlenden Lächeln, während ich das sagte. "...deshalb will ich dich fragen, ob es dir genauso geht und du meine Freundin sein möchtest?", fragte ich hoffnungsvoll. Das hat jetzt echt lang gedauert, bis ich auf den Punkt kam. Aber Leute, sowas ist auch nicht einfach, zu sagen.

Sie fiel mir um den Hals und küsste mich. Sie löste sich von meinen Lippen, behielt aber ihre Arme um meinen Hals geschlungen, weshalb ich meine Arme ebenfalls um ihren zierlichen Körper ruhen ließ.

"War das jetzt ein Ja?", fragte ich überwältigt.
"Ja!", bestätigte sie und küsste mich wieder. Sie ist ein wundervolles Mädchen. Am liebsten würde ich sie nie wieder los lassen, doch es war schon spät und morgen ruft wieder der Arbeitsalltag.

"Okay, ich fahr dann mal..", flüsterte ich und küsste sie noch ein Mal, bevor wir uns lösten.
"Fahr vorsichtig", wiederholte sie.
"Werde ich", sagte ich und ging zu meinem Auto. "Gute Nacht", lächelte ich ihr zu.
"Gute Nacht", erwiderte sie. Ich stieg ein und fuhr nach Hause.

Neuanfang - FF Kai HavertzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt