Die Abmachung

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Eine Woche nach den Ferien standen sich dann Ravenclaw und Slytherin auf dem Quidditchfeld gegenüber. Wie üblich war ganz Hogwarts auf den Beinen, um sich das Spiel anzusehen. Ich stand zwischen Helga und Bella auf der Tribüne, und zusammen feuerten wir die Spieler an. Es war ein nebliger Tag und ein kalter Wind pfiff uns um die Ohren.

Plötzlich kam ein Klatscher aus heiterem Himmel auf mich zugerast. Reflexartig wollte ich mich ducken, doch es war zu spät... Hart prallte die Eisenkugel gegen meine Schulter und riss mich von der Tribüne. Gut zehn Meter stürzte ich in die Tiefe. Das alles ging so schnell, dass ich nicht einmal schreien konnte. Schmerzhaft schlug ich auf dem regennassen Boden auf. Wie betäubt blieb ich liegen und schaute hoch zu meinen Mitschülern, die alle auf der Tribüne standen und geschockt hinunter blickten. Ich war bewegungsunfähig und das Atmen fiel mir unendlich schwer.

Dann tauchten mehrere Leute um mich herum auf. Madam Hoch sagte etwas zu mir, doch das Rauschen in meinen Ohren war so laut, dass ich sie nicht verstehen konnte. Professor Dumbledore schien Professor McGonangall irgendwelche Anweisungen zu geben. Dann erschien Remus. Er kniete sich sogleich neben mich und tastete meinen Kopf nach möglichen Verletzungen ab. Schmerzhaft verzog ich das Gesicht, als er dabei meine Schulter berührte. Entschuldigend blickte er mich an. Madam Hoch sagte etwas zu ihm, woraufhin er nickte und seinen Zauberstab zog. Mit Hilfe eines Schwebezaubers legt er mich auf eine magische Trage. Umgehend wurde ich in den Krankenflügel gebracht.

Das Rauschen in meinen Ohren ließ langsam nach, und es dauerte nicht lange, bis ich wieder vollends Hören konnte. Madam Pomfrey bestand darauf, dass ich das Wochenende im Krankenflügel verbringen sollte. Mein Schlüsselbein war gebrochen und mein Rücken geprellt. Ich musste einige Tränke schlucken, die alle gleich eklig schmeckten, bevor ich in einen traumlosen Schlaf glitt.

Das Wochenende wurde keineswegs langweilig, denn alle zehn Minuten stand wer anderes an meinem Bett. Irgendwann riss Madam Pomfrey der Geduldsfaden und sie verbannte alle aus dem Krankenflügel. Nur für Remus machte sie eine Ausnahme.

>>Nett, dass du mich besuchen kommst<<, sagte ich freudestrahlend, während er grinsend auf mich zukam.

>>Du besuchst mich ja auch immer, wenn ich krank bin... Abgesehen von Weihnachten<<, meinte er und zog sich einen Stuhl heran. Lächelnd setzte er sich neben mich.

>>Du warst ausgerechnet zu Weihnachten krank? <<, fragte ich entsetzt.

>>Leider ja, sonst hätte ich dir einen längeren Brief geschrieben. << Betreten sah ich ihn an.

>>Vielen Dank nochmal für den Umhang, der ist wirklich toll. << Erst jetzt fiel mir auf, dass er mein Weihnachtsgeschenk trug.

>>Danke für das Armband. << Demonstrativ streckte ich meinen Arm aus und zeigte es ihm. Gerührt sah er mich an.

>>Schön das es dir gefällt<<, sagte er lächelnd.

>>Hast du es selbst gemacht? <<, wollte ich neugierig wissen, und er bestätigte meine Vermutung mit einem Kopfnicken.

>>War keine große Sache... Aber nun erzähl mal, wie geht es dir? Du hast mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt, als du plötzlich einfach von der Tribüne gestützt bist. << Besorgt musterte er mich.

>>Meine Schulter schmerzt noch, aber mein Rücken ist wieder in Ordnung. Sah alles schlimmer aus, als es in Wahrheit war. << Skeptisch verzog er darauf die Augenbrauen.

>>Ansonsten geht's mir gut<<, versicherte ich ihm.

>>Dann bin ich beruhigt... Ravenclaw hat übrigens das Spiel verloren. <<, sagte er und betrachtete mich dabei nachdenklich.

Der Fluch der SchönheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt