Der Fluch der Schönheit

Die Hausrenovierung

Am nächsten Morgen riss mich mein Wecker schon um 5 Uhr aus dem Schlaf. Gähnend streckte ich mich, ehe ich die Decke zurück schlug. Erschöpft strich ich mir durch das Gesicht. Ich hatte in der vergangene Nacht wieder schlecht geträumt. Es war mir ein Rätsel, wieso mich Remus Werwolf noch immer in den Schlaf verfolgte. Nachdenklich ließ ich meinen Blick durch das Zimmer schweifen. Wie alle Räume im Haus, war es groß und pompös gehalten. Vorhänge aus Samt säumten die deckenhohen Fenster. Eine mit Goldornamenten verzierte Designertapete zog sich an den Wänden entlang, vorbei an Mahagonimöbeln, einem riesigen Kamin und mein mit Seide bezogenes Himmelbett.

Der Marmorboden war unangenehm kalt, als meine nackten Fußsohlen ihn berührten. Schlaftrunken taumelte ich zum Badezimmer hinüber. Wie ich dieses Haus doch verabscheute. Umso mehr freute ich mich auf den heutigen Tag. Bald hätte ich ein eigenes Heim, was im krassen Gegensatz zu dem jetzigen Stand. Nach einer erfrischenden Dusche fühlte ich mich gleich viel besser, und so stürmte ich die Treppe zur Küche hinunter. Elli hatte mir ein Frühstück aus Rührei und Toast zusammengestellt, was ich schnell hinunter schlang. Meine Eltern waren wohl schon außer Haus, doch das war zu erwarten gewesen. Ich bedankte mich bei der kleinen Hauselfe, für das köstliche Essen, ehe ich eilig das Haus verließ.

An meinem Haus angekommen, fackelte ich nicht lange und begann gleich damit die ersten Vorbereitungen zu treffen, bevor Remus eintraf. Ich hatte mir bereits eine Liste mit Aufgaben zusammengestellt. Zuerst musste das Dach repariert und die Fenster und Türen ausgetauscht werden, damit das Hausinnere vor Regen geschützt war. Danach mussten einige Schutzzauber auf das Grundstück gelegt werden. Besonders der Muggelschutz war wichtig, schließlich würden wir hier mit Magie arbeiten.

Ich umrundete mit meinem neu erworbenen Feuerblitz ein paar Mal das Haus, um die Schäden am Dach genauer zu begutachten. An einigen Stellen fehlten die Dachziegel, doch das sollte leicht zu beheben sein. Umso beunruhigender war die nordöstliche Seite, wo die Dachbalken zum Teil eingestürzt waren. Mit großer Wahrscheinlichkeit müssen wir jeden Dachbalken einzeln kontrollieren, ob er noch ausreichend tragfähig war.

>>Wie ich sehe bist du schon bei der Arbeit <<, rief plötzlich ein Stimme. Verwundert blickte ich nach unten und entdeckte zu meiner großen Überraschung Remus, der mir freundlich entgegen winkte.

>>Ich hab so früh noch gar nicht mit dir gerechnet<<, sagte ich erfreut, als ich vor ihm landetet. Ein kurzer Blick auf meine Armbanduhr verriet mir, dass es erst kurz nach 7 Uhr war.

>>Nun, ich muss zugeben, dass mich die Neugierde gepackt hat. Schließlich wusste ich nicht was mich erwarten würde. << Seine bernsteinfarbenen Augen blitzten zum Haus hinüber und ich folgte seinem Blick.

>>Ein wirklich ansehnliches Haus, dass ich muss ich schon sagen<<, meinte er beeindruckt.

>>Ja, da stimme ich dir zu... Ich hab es gesehen und gleich gekauft. << Ein wohliges Gefühl bereitete sich in mir aus, als ich erst jetzt so wirklich realisierte, dass dieses Haus bald mein neues Heim sein würde.

>>Also...wie kann ich dir behilflich sein? << Nachdenklich musterte er das Grundstück.

>>Wenn es dir Recht ist, würde ich schon mal mit dem Dach beginnen. Vielleicht könntest du dich in der Zeit um die Schutzzauber kümmern. << Fragend blickte ich zu ihm auf.

>>Das klingt nach einem Plan...Na dann wollen wir mal. <<

Während ich am Dach beschäftigt war, sah ich aus dem Augenwinkel, wie Remus immer wieder die Grundstücksgrenze ablief und einen Zauber nach dem nächsten sprach. Als das Dach wieder vollständig repariert war, widmete ich mich den Fenstern, während sich Remus um die Türen kümmerte.