>>Ich kann es wirklich nicht gutheißen, dass du uns begleitest<<, murmelte Remus zum gefühlt hundertsten Mal, während er auf der Karte des Rumtreibers weiterhin Pettigrew im Auge behielt. Wir standen am Rande des verbotenen Waldes und warteten auf Sirius.
>>Und ich habe dir schon dreimal erklärt, dass ich nicht von deiner Seite weichen werde... Versteh doch endlich, ich will helfen! << Ich hörte ihn leise seufzen. Stur blickte ich ihn von der Seite her an.
Plötzlich kam ein gigantischer Schatten aus dem Wald gesprungen. Erschrocken fuhr ich zusammen.
>>Keine Sorge, dass ist nur Sirius<<, beruhigte er mich. Ein riesiger, schwarzer Hund kam auf uns zugelaufen. Schwanzwedelnd lief er ein paar Runde um uns herum, ehe er freudig an Remus hochsprang und ihn einmal quer übers Gesicht leckte. Als dieser angeekelt das Gesicht verzog, konnte ich mir ein Auflachen nicht verkneifen.
>>Igitt...Sirius! Benimm dich gefälligst! <<, ermahnte er ihn, während er sich mit dem Ärmel über das Gesicht wischte.
>>Er freut sich doch nur<<, sagte ich kichernd und erntete einen sarkastischen Blick von Remus.
>>Das kann er auch anders zum Ausdruck bringen<<, beschwerte er sich. Sirius hatte vor uns Platz genommen und schaute nun treuherzig zu uns auf. Lächelnd betrachtete ich ihn. Ich mochte Hunde. Eigentlich generell Tiere. Außer Acromantulas.
>>Kommt jetzt! Peter und Krumbein sind in den Wald gelaufen<<, forderte Remus uns auf.
Mit erleuchteten Zauberstäben schritten wir in den finsteren Wald. Wobei man in Sirius Fall eher ausgelassen rumhüpfen sagen musste. Schwanzwedeln sprang er um uns herum, während Remus seinen Blick auf die Karte gerichtet hatte. Eine merkwürdige Stille umfing uns und ein mulmiges Gefühl machte sich in meiner Magengegend breit. Ich war noch nie im Verbotenen Wald gewesen. Bisher hatte ich nur den Gerüchten meiner Mitschüler gelauscht, über die schrecklichen Kreaturen die hier lauern sollten. Wir konnten keine fünfzig Meter weit schauen. Ich fragte mich unweigerlich, wie wir in dieser Dunkelheit eine kleine Ratte fangen wollten.
>>Zeigt die Karte eigentlich auch magische Kreaturen an? <<, fragte ich flüsternd in Remus Richtung. Sein Blick war noch immer auf das Stück Pergament in seinen Händen gerichtet. Es war mir ein Rätsel, wieso er bei dem unebenen Boden noch nicht gestolpert war. Mit sicheren Schritten wich er Steinen und Wurzeln aus, ohne auch nur einmal nach unten zu schauen.
>>Leider nein. Sie zeigt nur Menschen oder verwandelte Personen an. Also zum Beispiel Werwölfe, Animagi oder ein Metamorphmagus. Auch Leute unter Tarnumhängen. Aber für Tiere ist sie nicht entwickelt wurden. << Stumm nickte ich.
Großartig! Ich war also mitten in der Nacht mit einem Massenmörder und einem Werwolf unterwegs, in einem unheimlichen Wald, der eigentlich für Schüler verboten war, umringt von gefährlichen Kreaturen, die in der Dunkelheit auf uns lauerten. Aber ich sollte mich nicht beschweren. Es war ja meine freie Entscheidung gewesen mitzukommen. Jetzt musste ich damit leben.
>>So Tatze, jetzt bist du dran! <<, riss mich plötzlich Remus weiche Stimme aus meinen Gedanken.
>>Die Karte endet hier<<, fügte er noch hinzu. Sofort suchte Sirius den Boden nach Spuren ab. Als er die Fährte aufgenommen hatte preschte er überraschend los. Remus und ich folgten ihm. Doch ich musste mir schnell eingestehen, dass meine Kondition nicht die Beste war. Remus mit seinen langen Beinen und Sirius in seiner Hundegestalt liefen durch den Wald, als wäre es ihr zweites zu Hause, während ich immer weiter zurück viel.
Unverhofft blieb ich mit dem Fuß an einer Baumwurzel hängen. Schmerzhaft schlug ich mit dem Knie voran auf den trockenem Waldboden auf.
>>Au! <<, entfuhr es mir reflexartig. Ich griff instinktiv nach meinem rechten Knie. Es tat höllisch weh. Bei dem plötzlichen Sturz hatte ich meinen Zauberstab fallen gelassen. Schwarze Dunkelheit umgab mich, doch die nahm ich zuerst gar nicht wahr. Keuchend wartete ich darauf, dass der Schmerz endlich nachließ. Es dauerte mehrere Minuten, bis ich mich wieder auf meine Umgebung konzentrieren konnte. Stöhnend richtete ich mich auf und verzog das Gesicht, als ich versuchte mein rechtes Bein zu belasten. Es tat weh, aber ich konnte stehen.
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Der Fluch der Schönheit
Romantik(Pairing: Remus Lupin/OC) Wenn Schönheit auf Grauen trifft und Furcht zu Liebe wird. Begleitet Stella Winger durch ihr letztes Schuljahr in Hogwarts. Textauszug: Tränen flossen heiß an meinen Wangen hinunter. Kraftlos fiel mir der Zauberstab aus de...