Professor Snape

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Ich hatte in der vergangen Nacht kein Auge zugetan. Die ganze Zeit über hatte mein Bauch fürchterlich gekribbelt und meinen Gedanken waren immer wieder zu Remus geschweift. Dementsprechend übermüdete saß ich in der großen Halle beim Frühstück. Auf meinem goldenen Teller lagen zwei leckere Waffeln mit Puderzucker. Daneben stand eine große, dampfende Tasse Kaffee.

>>Seht mal, da kommt Professor McGonagall mit den Prüfungsterminen! <<, rief Bella neben mir plötzlich laut auf. Ich warf ihr einen genervten Blick zu, während unsere Verwandlungslehrerin jedem ein Blatt Pergament überreichte. Neugierig warf ich einen Blick auf meine Liste.

Montag:           8 Uhr Zaubertränke und 13 Uhr Verwandlung
Dienstag:        8 Uhr Geschichte und 13 Uhr Arithmantik
Mittwoch:       9 Uhr Verteidigung und 14 Uhr Pflege Magischer Geschöpfe
Donnerstag:  9 Uhr Zauberkunst und 14 Uhr Kräuterkunde
Freitag:           10 Uhr Muggelkunde und 22 Uhr Astronomie.

>>Das wird eine anstrengende Prüfungswoche werde<<, beklagte sich Oliver, der mir gegenüber saß.

Nachdem ich meine Tasse ausgetrunken und mein Teller leergegessen hatte, machte ich mich mit Bella und Helga auf den Weg zu Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Vor dem Klassenzimmer reihten wir uns hinter einer Gruppe Hufflepuffs ein und betraten dann das geräumige Zimmer.

Mein Herz begann laut zu pochen und Nervosität machte sich in mir breit. Remus hatte etwas mit mir angestellt, was ich mir selbst noch nicht ganz erklären konnte. Ich hatte nie daran geglaubt, dass man sich so nach jemandem verzehren konnte. Nun steckte ich selbst in so einer Situation.

Remus stand hinter dem Lehrerpult und breitete seine Materialien aus. Ich versuchte nicht so auffällig zu ihm zu schauen, während ich selbstsicher zu meinem Platz hinüber schritt. Doch gerade als er seinen Blick hob, lenkte etwas anderes meine Aufmerksamkeit auf sich. Ein großer schwarzer Hund, der mit einer rot-braunen Katze am Seeufer entlang lief. Nachdenklich zog ich die Augenbrauen zusammen und setzte mich an meinen Platz.

>>Hast du das gerade eben auch gesehen? <<, fragte ich Bella, die wie üblich neben mir saß.

>>Was meinst du? <<

>>Na den großen schwarzen Hund. << Ich schaute wieder aus dem Fenster und versuchte den Hund ausfindig zu machen, doch er war verschwunden.

>>Ein Hund? Hier in Hogwarts? << Bella blickte verwundert über meine Schulter.

>>Also ich sehe da rein gar nichts. << Kritisch musterte sie mich und wandte sich dann wieder ihrer Tasche zu.

>>Komisch<<, sagte ich zu mir selbst.

Als der Unterricht begann, war meine Konzentration dahin. Immer wieder versicherte ich mich, dass der Hund wirklich verschwunden war. Auch Remus bemerkte meine Unaufmerksamkeit.

>>Stella, wo bist du nur mit deinen Gedanken? <<, sprach er mich an, während die anderen in ihren Büchern vertieft waren.

>>Nicht da, wo sie sein sollten<<, antwortete ich ehrlich.

>>Dann versuch dich jetzt bitte zu konzentrieren! Das Thema heute ist prüfungsrelevant. << Damit ging er zurück zu seinem Schreibtisch, während ich seufzend mein Buch aufschlug. Nach mehreren Minuten schaffte ich es tatsächlich meine Neugier zu zügeln und verdrängte den schwarzen Hund aus meinen Kopf. Trotzdem atmete ich erleichterte auf, als der Unterricht endlich vorbei war.

>>Stella, bitte bleib noch einen Moment! << Ich hatte schon damit gerechnet, dass Remus mich nach der Stunde sprechen wollte. Ich ließ meine Tasche auf dem Tisch liegen, während die anderen das Klassenzimmer verließen. Remus hatte sich indessen lässig gegen sein Pult gelehnt und musterte mich mit einen undefinierbaren Blick. Als die Tür hinter dem letzten Schüler ins Schloss gefallen war, ging ich ein paar Schritte auf ihn zu. Kurz vor ihm kam ich zum Stehen.

Der Fluch der SchönheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt