Der Fluch der Schönheit

Prüfungen

Es war Montag. Ich saß mit Helga und Bella am Frühstücktisch und las mir die Prüfungstermine für die heutige Woche durch. Eine unnatürliche Stille hatte sich im Schloss ausgebreitet. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Helga nervös an ihrem Beruhigungstee nippte und Bella Zaubertrankzutaten vor sich her murmelte.

>>Habt ihr schon gehört? Die Berufungsverhandlungen für Hagrids Hippogreif findet an unserem letzten Prüfungstag statt<<, durchbrach Helga plötzlich die Stille. Dankbar für die Ablenkung, legte ich die Prüfungstermine beiseite und griff nach meiner Kaffeetasse.

>>Die kommen extra dafür her? <<, fragte ich mit hochgezogenen Augenbrauen.

>>Ja, angeblich soll gleich ein Henker mitkommen. << Bestürzt fasste ich meine Banknachbarin ins Auge.

>>Klingt als wäre alles schon entschieden<<, erwiderte ich mit ernsthafter Mine.

>>Das ist alles Malfoys Schuld <<, warf Bella ein, während sie in ihrem Rührei lustlos rumstocherte.

>>Die Granger soll ihm dafür sogar eine Ohrfeige verpasst haben<<, fügte sie schmunzelnd hinzu. Anmerkend hob ich die Augenbrauen. Das hätte ich Hermine gar nicht zugetraut.

>>Das hat er auch verdient<<, meinte Helga plötzlich. Eigentlich war sie strickt gegen Gewalt und konnte keiner Fliege etwas zu leide tun. Umso überraschter war ich, als sie Malfoy einen bösen Blick zuwarf.

Pünktlich um acht Uhr saßen wir in Professor Snapes Klassenzimmer. Bella und Helga sahen reichlich blass aus. Ich schenkte ihnen einen aufmunternden Blick, ehe uns Snape erklärte, worin unsere Aufgabe bestand. Wir sollten Skele-Wachs herstellen. Da Heiltränke meine Spezialität waren, brauchte ich nicht lange zu überlegen. Ich holte aus dem Vorratsschrank Bienenwachs und Rinderfußöl. Dann brachte ich Wasser zum Kochen und machte mich an die Arbeit. Zwei Stunden später war die Prüfung beendet.

Ausgelaugt gingen wir zum Mittagessen. Am Gryffindor-Tisch angekommen verglichen wir unsere Ergebnisse. Bella war überzeugt davon, dass ihr Trank eine heillose Katastrophe geworden war. Helga dagegen war zuversichtlich.

Um dreizehn Uhr folgte die Verwandlungsprüfung. Zuerst mussten wir ein Stück Holz in ein komplett eingerichtetes Puppenhaus verwandeln. Diese Aufgabe bereitete mir keine großen Schwierigkeiten. Ich stellte mir einfach mein eigenes Haus vor und schon hatte ich es in Miniaturform vor mir stehen. Danach sollten wir einen Eimer mit Wasser in ein Aquarium mit Fischen verwandeln. Das Aquarium Becken fiel mir nicht schwer, dafür hatte ich mit den Fischen Probleme. Ihre Schuppen sahen metallisch aus und sie bewegten sich eher ungelenk und träge. Zum Schluss mussten wir noch eine Tasse in eine Maus verwandeln, was nicht besonders schwierig war, wie ich fand.

Nach dem Abendessen kehrten wir rasch in unseren Gemeinschaftsraum zurück, um für den nächsten Tag zu lernen. Erschöpft blätterte ich in meinem Geschichtsbuch herum, während meine Gedanken immer wieder abschweiften. Mein Kopf fühlte sich einfach nur leer an. Wie gerne würde ich jetzt Remus besuchen gehen, doch ich durfte nicht.

Am nächsten Morgen hatten wir gleich um acht Uhr Geschichte. Professor Binns nannte uns Jahreszahlen anhand deren wir erläutern mussten, was in dem Jahr stattgefunden hatte. Brav ratterte ich das Lehrbuch runter wohlwissend, dass ich nach der Prüfung gleich alles wieder vergessen würde.

Nach einer knappen Mittagspause fand dann die Arithmantikprüfung statt. Helag, Bella und ein paar andere meiner Mitschüler hatten in dieser Zeit Wahrsagen. Ich musste mich also mit Zahlentabellen und komplizierten Zahlenkombinationen rumschlagen, während sich Bella und Helga bei einer heißen Tasse Tee und angenehmen Aroma Düften entspannen durften. Doch ich hatte es mir ja selbst so ausgesucht.