Weihnachtsferien

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Schlussendlich sagte ich Denny ab. Es war egoistisch von mir, doch ich konnte dieses Getratsche auf Dauer nicht ertragen. Es war mittlerweile Ende November und die Ravenclaws hatten die Hufflepuffs beim Quidditschspiel einfach plattgemacht. Als ich dann auch noch eine Zusage für die Hausbesichtigung erhielt, hob das meine Stimmung enorm. Nur der erneute Krankenstand von Professor Lupin trübte meine gute Laune. Er musste ein wirklich schlechtes Immunsystem haben.

Mit einem Stärkungstrank in der Tasche, stand ich am späten Abend vor seiner Tür.

>>Schokofrösche! <<, nannte ich das Passwort und der mürrische alte Mann auf dem Porträt ließ mich ohne Widerworte eintreffen. Suchend blickte ich mich nach meinem Professor um.

>>Remus? <<, rief ich laut, damit er wusste, dass ich da war.

Ich wollte schließlich nicht unnötig in seine Privatsphäre eindringen.

>>Komme! <<, hörte ich ihn erschöpft aus dem Badezimmer rufen. Besorgt musterte ich die verschlossene Tür und wartete geduldig. Wenigen Augenblicke später, trat er aus der Tür hinaus, nur mit Shorts und einem alten, schlabbrigen T-Shirt bekleidet. Überrascht weiteten sich meine Augen.

>>Ähm...ich hab gehört, dass du krank bist und da hab ich dir einen Stärkungstrank zubereitet<<, sagte ich und fasste ihn kritisch ins Auge. Er sah müde, blass und schwach aus. Doch noch mehr Sorgen bereiteten mir die unzähligen Narben, die sich über seine Beine und Arme zogen. Was hatte er bloß gemacht?

>>Nett von dir<<, meinte er schläfrig und schritt einfach an mir vorbei. Verwunderte blickte ich ihm hinterher und sah wie er im Schlafzimmer verschwand. Schnell folgte ich ihm.

Bereits im Halbschlaf ließ er sich in sein Bett fallen und zog die Decke bis hoch zum Kinn. Anscheinend war ihm kalt. Hatte er denn keine wärmeren Schlafsachen? Unschlüssig stand ich vor seinem Bett.

>>Du musst ihn auch trinken! <<, sagte ich auffordernd. Als er nicht antwortete, rüttelte ich sacht an seiner Schulter.

>>Remus! << Bestimmend blickte ich ihn an, als er verschlafen die Augen öffnete. Demonstrativ wedelte ich mit der Phiole vor seiner Nase herum. Missmutig verzog er das Gesicht.

>>Später! <<, meinte er mit kratziger Stimme.

>>Nein, jetzt! <<, forderte ich und entkorkte die Phiole. Resignierend seufzte er und brachte sich mühsam wieder in eine sitzende Position.

>>Du weißt hoffentlich, dass du das nicht für mich tun musst! <<, meinte er und blickte mich an, wie ein reumütiger Hund. Dann griff er nach der Phiole und trank sie in einem Zug leer.

>>Ich mach es aber gerne<<, sagte ich liebevoll und nahm ihm das Glasröhrchen ab. Dankbar lächelte er mich an.

>>Gute Nacht, "Professor"! <<, meinte ich neckend und zwinkerte ihm zum Abschied nochmal kurz zu. Grinsend ließ er sich wieder in sein Kissen fallen und verbarg sein Gesicht unter der Decke.

Am Wochenende vor den Weihnachtsferien, fand ein Ausflug nach Hogsmead statt. Eingemummelt in dicken Mänteln gingen meine Mitschüler und ich, in das kleine verschneite Zaubererdorf. Der eisige Wind pfiff uns um die Ohren und ich ärgerte mich, dass ich keine Mütze mitgenommen hatte.

>>Hey Leute, ich muss nochmal kurz zu Besenknechts Sonntagsstaat! <<, sagte ich auf den Weg zum Honigtopf.

>>Schon wieder? Du warst doch erst dort! << Bella beäugte mich misstrauisch.

>>Ich will bloß schnell was holen. Dauert auch nicht lange <<, versprach ich und verließ die Gruppe. Natürlich fingen gleich alle an zu tuscheln, doch ich ignorierte es gekonnt.

Der Fluch der SchönheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt