Sirius Temperament

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Ein ohrenbetäubendes Scheppern ließ uns erschrocken auseinander fahren. Irgendetwas war klirrend durchs Fenster gekracht. Verwundert sahen wir uns kurz an, ehe unser Blick zu der zerbrochenen Fensterscheibe wanderte. Draußen war bereits der wolkenlose Sternenhimmel zu sehen. Eine kühle Brise wehte uns entgegen.

>>Was-? << Doch weiter kam Remus nicht, denn plötzlich sprang jemand auf das Bett. Automatisch wich ich zurück, während sich ein lockenköpfiger Mann über Remus kniete.

>>Moony, du musst mir unbedingt helfen! << Überrumpelt starrten wir Sirius an. Ich rümpfte die Nase, als ich einen beißenden Geruch wahrnahm. Eine Mischung aus Schweiß, und nassem Hund.

>>Krummbein hat es geschafft Wurmschwanz aus dem Schloss zu jagen. Er versteckt sich jetzt irgendwo auf dem Gelände. Seit Stunden verfolge ich ihn jetzt schon, aber dieser Mistkerl ist einfach zu flink. Da ist mir ein Geistesblitz gekommen. Weißt du zufällig, wo sich die Karte von damals befindet? Ist die immer noch in Filchs Büro? Ich muss sie unbedingt in die Finger bekommen. Damit kann ich diese feige Ratte sofort aufspüren<<, ratterte er in Höchstgeschwindigkeit runter, sodass ich Probleme hatte ihm zu folgen.

>>Sirius, musst du denn ausgerechnet jetzt hier rein platzen? Du störst! << Wütend funkelte Remus seinen besten Freund an. Verständnislos blinzelte dieser, ehe sein Blick zu mir rüber flackerte. Sofort schoss mir die Röte ins Gesicht, während Sirius vielsagend mit den Augenbrauen wackelte und ein dreckiges Grinsen aufsetzte.

>>Uhhh, unser kleiner Moony hat was am Laufen. << Spielerisch wuschelte er Remus durch die Haare, doch dieser hob abwehrend die Hände.

>>Lass das! Wir sind doch keine Kinder mehr! << Ich musste schmunzeln bei dieser Aussage und in Gedanken versuchte ich mir Sirius und Remus im Teenageralter vorzustellen.

>>Was denn, blamiere ich dich etwa vor deiner Freundin? <<, witzelte der Lockenkopf. Anscheint fand er diese Situation mehr als nur amüsant. Ruckartig setzte sich Remus auf, sodass Sirius beinahe von seinem Schoß gekippt wäre. Wütend funkelte er seinen Freund an.

>>Runter jetzt! Du stinkst nach nassem Köter. Geh gefälligst Duschen! Dann reden wir weiter<<, forderte Remus und deute zur Tür.

>>Ja Mama, ich geh ja schon! <<, erwiderte Sirius schmollend. Missmutig kletterte er aus dem Bett und schritt mit hängenden Schultern an uns vorbei. Als er den Raum verlassen hatte und man die Badezimmertür zuklappen hörte, griff Remus murrend nach einem Kissen, es sich aufs Gesicht zu drücken.

>>Merlin steh mir bei! << Hörte ich ihn murmeln. Grinsend beugte ich mich zu ihm rüber.

>>Also ich finde ihn ganz sympathisch<<, sagte ich ehrlich und nahm ihm das Kissen weg, damit ich ihn ansehen konnte.

>>Sympathisch? << Fassungslos blickte er mich an.

>>Er ist eine Nervensäge und scheint sich kein Stück weiterentwickelt zuhaben. << Unbekümmert zuckte ich mit den Schultern.

>>Aber er ist dein Freund und du kannst einen Freund gebrauchen. << Liebevoll strich ich ihm kurz durch die Haare. Seufzend schloss er die Augen.

>>Ja, da hast du recht. << In der Dunkelheit tastete ich nach meinem Zauberstab. Als ich ihn auf dem Nachtisch endlich fand, reparierte ich mit einem gekonnten Wink das Fenster.

>>Hoffentlich wird das nicht zur Gewohnheit, dass Besucher immer durch das Fenster herein kommen<<, meinte Remus missmutig. Lächelnd kuschelte ich mich an seine Seite.

Der Fluch der SchönheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt