16.One Shot

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Wieso bist du so wie du jetzt bist?
Wieso bist du so ruhig? Wieso hast du so schiss wenn jemand schreit oder die Hand hebt? Wieso bekommst du so schnell Panikattacken?
Wieso ich so bin wie ich jetzt bin?
Mhm...
Vielleicht weil ich eine scheiß Kindheit hatte?
Bis vor einem Jahr einfach alles scheiße war?
Weil ich immer noch mit einiges nicht klar komme?
Ich musste mir jahrelang mit ansehen, wie meine Mom von meinem Stiefvater verprügelt wurde.. Ich musste mir sein Geschrei antun und danach wusste ich, dass er wieder zuschlagen würde. Deswegen habe ich so panische Angst davor,wenn jemand schreit oder die Hand hebt.
Ich war sieben als ich erwachsen werden musste. Meine Mom stürzte immer mehr in Depressionen ab.. was hieß das ich mich um meine zwei Geschwister gekümmert habe.
In der Schule, in der fünften bis siebten Klasse, wurde ich gemobbt, weil ich in ihren Augen fett, hässlich und scheiße war...was mein eh schon kaputtes Selbstwertgefühl nur noch mehr in den Keller stieß...Ich habe angefangen zu hungern, mir den Finger nach dem Essen in den Mund zu stecken. Selbst jetzt packe ich das mit dem Essen noch nicht, fühle mich schlecht nach jedem essen.
Ich wurde von Menschen verlassen, welche ich geliebt habe...Sie haben mich einfach verlassen ohne eine Wort zu sagen...
Dann starb mein bester Freund bei einem Autounfall, was mich komplett zerstört hatte, aber es hat nie einen interessiert.
Meiner Mom bin ich deswegen nicht mal böse...sie hatte eigene Probleme und meine wollte ich ihr auch nicht aufdrücken, schließlich kam sie endlich wieder auf die Beine, als sie meinen Stiefvater verlassen hatte.
Die Prügelaktionen meiner Geschwister ließ ich einfach über mich ergehen..Scheiß auf die Verletzungen und kaputten Rippen...ich meine, ich tat alles für sie? Und sie? Sie machen mich seelisch und körperlich fertig, aber auch da blieb ich still.
Nach und nach zog ich mich immer mehr zurück.
Ich war schon immer eine introvertierte Person und selten draußen, aber nach und nach wurde es schlimmer.
Ich bekam eine Phobie gegen Menschenmassen, dagegen die Menschen zu treffen, die mir mal wichtig waren. Selbst jetzt habe ich öfters noch Panik, wenn ich raus muss.
Am liebsten würde ich den ganzen Tag immer Zimmer bleiben, dort wo ich vor alles und jedem sicher bin, Musik hören und einfach ich sein.
Ich bin kaum irgendwo ich selbst.
Wenn ich bei einer Freundin schlafen will, dann...dann setze ich eine Maske auf. Nach und nach werde ich jedoch ruhiger und schaffe es nicht mehr, schiebe Panik und muss da weg.
Das verstehen sie jedoch einfach nicht...
Die Menschen die mich schon länger als acht Jahre, sind die die mich schon lange nicht mehr verstehen und kennen.
Sie interessieren sich nicht mal mehr für mich.
Ich habe jetzt noch genau eine Person hier in dieser Stadt, für die ich mich zusammen reiße, raus gehe und sogar ein wenig glücklich bin.
Aber die Person die mich am glücklichsten macht ist Lee Minho und dieser Spast wohnt natürlich über zweihundert Kilometer von mir entfernt.
Wieso wohnen die besten Menschen immer so weit weg? Ich hasse es...
Meistens merkt er nicht mal, wenn es mir schlecht geht, dabei weiß ich, dass er mir da ziemlich gut helfen kann...
Außerdem hat er drei Katzen und diese sind unglaublich toll...Er ist in meinen Augen einfach nur perfekt..und ich liebe ihn...
Und er mich, auch wenn ich oft zweifle, dann kommt Seungmin,mein bester Freund, um die Ecke, knallt mir eine und sagt mir, dass ich nicht so viel zweifeln und nicht so viel nachdenken soll, dass Minho mich liebt und es mir ja schließlich auch zeigt.
Wenn es nur so einfach wäre...
Zweifel sind immer da und sie werden auch immer da sein...genauso wie meine Phobien und Probleme.
In den anderthalb Jahren wo ich Minho jetzt kenne, geht es mir zwar besser, aber trotzdem habe ich auch wieder diese Tage wo es hoch kommt und ich einfach an alles und jedem zweifle. Wo ich wieder an mir zweifle..wo ich am liebsten wieder Hungern würde, weil ich mich so unglaublich unwohl in meinem Körper fühle. Es ist alles so schrecklich und ich hasse diese Phase an mir. Jedes mal, wenn ich diese habe, will ich zur Klinge greifen, dabei bin ich schon so lange Clean...aber am Ende hilft mir Minho immer und immer wieder. Ich verliebe mich Tag für Tag immer mehr in ihm...
In meinen Augen ist er perfekt und da kann er sagen was er möchte.
Ich weiß auch, dass es ihm genauso nicht gut geht, dass ich ihn manchmal nur nerve, aber am Ende ist dann doch alles gut..
Gestritten haben wir auch erst drei Mal...
Er ist einfach nur toll...
Und ich bin dankbar das es ihm in meinem Leben gibt... wenigstens einmal etwas gutes in meinem Leben...
Mit meinem guten Schulabschluss, trotz all dem was mir in den Weg gelegt wurde...Ich bin echt stolz auf mich deswegen. Zur Therapie gehe ich auch wieder, weswegen es mir ein wenig besser geht...dazu esse ich, auch wenn es mir schwer fällt, regelmäßig...
Ich mache ab September meine Ausbildung zur Erzieherin...
Es geht langsam Berg auf und darüber bin ich froh... jetzt muss ich diese Phasen und meine Panikattacken in den Griff bekommen und schon würde es mir noch besser gehen...
Das lustige...
Die meisten Menschen glauben immer ich sei überglücklich, weil ich immer lache und Scherze auf Lager habe, aber wenn sie dann meine Geschichte kennen, dann sind sie es meistens die anfangen zu weinen.
Einige finden ich sei eine starke Person, aber ich finde eigentlich nur das ich schwach bin...
Vieles habe ich ja nicht mehr im Leben. Ich habe meine Musik, meinen Freund, meinen besten Freund, zwei 'Freunde' und das schreiben.
Ohne das schreiben wäre ich echt aufgeschmissen. Es hilft mir mit so vielen klar zu kommen.
Irgendwie ist es zu meinem Safe Place geworden, nach Kpop...
Aber egal.
Wir hören uns später noch mal..

Ich klappe mein Tagebuch zu, sehe zu meinem Freund, welcher immer noch schläft und lächle vor mich hin.
Er ist so atemberaubend schön und ich liebe es ihn zu beobachten, während Soonie auf meinem Schoß liegt und meine Streicheleinheiten genießt.
Doongi und Dori liegen neben Minho. Ich glaube es gibt nichts mehr was Minho liebt als Katzen.
Vorsichtig nehme ich mein Handy, mache ein Foto von ihm und den Katzen.
"Es ist nicht höflich Menschen beim schlafen zu beobachten." murmelt er verschlafen, sieht mich auch so an, weswegen ich noch ein Foto mache.
"Lösch das." murrt er, streckt den Arm nach meinem Handy aus, was ich jedoch kichernd weg lege.
"Han Jisung. Lösch das Foto." murrt er, während ich mein Tagebuch auf dem Boden lege, mich über ihm beuge.
"Niemals."
"Ich hasse dich so sehr." murrt er, weswegen ich ihm ein Kuss auf die Lippen drücke.
"Ich liebe dich auch."
Er seufzt, streicht über meinen Rücken.
"Du nervst mich."
Kichernd streiche ich über seine Wange, ehe er sich etwas aufsetzt und mich wieder küsst, was ich mir zu gerne erwidere.

"Baby." Minho legt die Arme um mich, während ich grade versuche den Kuchen für Changbins Geburtstag zu verzieren.
"Was gibt's?"
"Was hälst du von der Idee, wenn ich herziehe? Ich habe einen ziemlich guten Jobangebot in Seoul bekommen und..."
"Das ist perfekt, Minho." murmle ich, drehe mich in seinen Arm zu ihm.
"Ich könnte dich endlich jeden Tag sehen und das ist doch unglaublich toll."
Er schmunzelt, streicht über meinen Rücken, ehe er meine Oberschenkel packt und mich hoch hebt.
"Scheiß auf dem Kuchen...du machst mich irre in meinem Hoodie." murmelt er, ehe er mich küsst, was ich nur zu gerne erwidere.
Bei Minho vergesse ich immer alles und bin absolut glücklich.
Er macht mich glücklich und ich hoffe ihn nie zu verlieren..
Dafür liebe ich diesen Katzenverrückten zu sehr.

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Später kommen noch welche... jetzt muss ich aber los bis später uwu

Minsung OS Buch Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt