Triggerwarnung Selbstverletzung, Negative Gedanken, Depressionen, Selbstmord...keine Ahnung ob das alles überhaupt Sinn macht.
'Du hast es nicht anders verdient.'
Erster Schnitt
'Du wirst alles nur noch mehr zerstören... so wie immer.'
Zweiter Schnitt.
'Du wirst nichts schaffen. Vor allem nicht deine Prüfungen.'
Dritter Schnitt.
'Du hast es nicht verdient glücklich zu sein.'
Vierter Schnitt.
'Deiner Familie bist du sowieso egal.'
Fünfter Schnitt.
'Solange du ihr Boxsack bist, ist ihnen der Rest sowieso egal.'
Sechster Schnitt.
'Es ist jedem egal ob du stirbst.'
Siebter Schnitt.
'Du hast es geschafft keinerlei Freunde mehr zu haben.'
Achter Schnitt.
'Du hast dein Versprechen gebrochen. Mal wieder.'
Neunter Schnitt.
'kein Wunder das dich niemand lieben kann.'
Zehnter Schnitt.
'Merkst du nicht, dass jeder schon von dir genervt ist? Das niemand mehr die Kraft hat mit dir und deiner Psyche um zu gehen?'
Elfter Schnitt.
'Stirb einfach. Los, schneid dir die Oberschenkel Arterie durch...dann kannst du jedem das Leben einfacher machen.'
Zwölfter Schnitt.
'Wenn du dich nicht selbst umbringst, wird es sowieso deine Schwester tun.'
Dreizehnter Schnitt.
'Du solltest aufhören über jeden zu heulen. Retten kannst du sowieso niemanden. Du kannst ja nicht einmal dir helfen. Wieso sollten es dann andere können? Die sind sowieso alle nur noch müde von dir.'
Vierzehnter Schnitt.
'Du bist an allem schuld.'
Fünfzehnter Schnitt.
'Du wirst niemals geliebt werden. Dich kann man einfach nicht lieben. Du bist ein Nichtsnutz. Hässlich und anstrengend noch dazu. Es wäre wirklich so viel einfacher, wenn du endlich Tod wärst.'
Sechszehnter Schnitt.
Gerade als Jisung den siebzehnten Schnitt an seinem Oberschenkel machen möchte, hört er die Haustüre aufgehen.
Panisch sieht er sich um, nimmt das Verbandsmaterial, verbindet seinen Oberschenkel provisorisch.
Danach wirft er die Klinge schnell weg, wischt das Blut vom Boden.
Wischt die letzten Spuren weg, von dem was er gerade getan hatte.
Schnell wischt er sich die Tränen weg, schließt die Augen.
Hoffentlich fällt es Minho nicht auf.
Heute ist einer dieser Tage, wo er nichts verstecken kann.
Wo er seine Maske nicht aufrecht erhalten kann.
"Ji, bist du im Badezimmer?", fragt Minho, klopft gegen die Tür.
"J-Ja! Ich war gerade duschen...bin gleich draußen.", lügt er, sieht auf seine zitternden Hände.
Sein gesamter Körper schmerzt, doch fühlt sich dieser Schmerz einfach nur zu gut an.
Auch wenn er weiß das es nichts bringt.
Das der Schmerz nicht lange anhält, eh die psychischen Schmerzen wieder rein kicken.
"Sungie..?"
"Ja?"
"Ist alles okay? Du klingst verweint.", sagt der ältere, ist besorgt.
Aber wie könnte er auch nicht?
Erst vor ein paar Tagen hat er eine blutige Klinge im Müll gefunden.
Und das ist natürlich ziemlich besorgniserregend.
"Ja, alles gut. Liegt wahrscheinlich an der Akkustik hier drinnen. Mach dir keinen Kopf um mich."
Minho seufzt innerlich auf, sagt aber nichts weiter dazu.
Jisung ist ein Sturkopf und das wird sich niemals ändern.
"Ich habe uns essen mitgebracht."
"Hab keinen Hunger, aber danke. Ich esse es später."
Wieder seufzt Minho, weiß nicht was er tun soll.
Kann man dagegen überhaupt etwas tun?
"Okay..ich bin im Wohnzimmer und schaue ein Film. Vielleicht möchtest du ja später dazu stoßen."
"Vielleicht."
Mehr sagt Jisung nicht, hört nur wie Minho sich wieder vom Badezimmer entfernt.
Tief atmet er durch, lehnt sich gegen das Waschbecken.
Ihm ist schwindelig durch den Blutverlust und den schmerzen.
Doch sobald er sich gefangen hatte, verlässt er endlich das Badezimmer und geht langsam ins Wohnzimmer.
Hoffentlich wird Minho nichts mitbekommen.
Er setzt sich neben dem älteren, kuschelt sich an seine Brust und sieht auf dem Fernseher.
Kann nicht einmal bei den lustigen Szenen lachen.
Nicht so wie er es sonst immer macht.
"Lächle doch Mal.", sagt Minho, doch kann Jisung ihm diesen Wunsch nicht erfüllen.
Ihm ist nach weinen und nicht nach lächeln.
Doch..
Doch würde er gerne für seinen Hyung lächeln.
"Bin gerade nicht in der Lage.. tut mir leid, Hyung."
"Ich bin dir doch nicht böse, Ji.", sagt Minho, streicht durch Jisung seine Haare, drückt ihn enger an seine Brust.
"Möchtest du mit mir darüber reden, was in deinem hübschen Kopf vor sich geht?"
"Nein.", murmelt Jisung, schließt seine Augen.
Er genießt einfach die Nähe seines Hyungs.
Fühlt sich wohl in seinen Armen.
Als wäre er Zuhause.
"Ji.."
"Ich möchte wirklich nicht darüber reden. Ich bin einfach nur dumm, lasse mir alles zu Kopf steigen und dann bin ich wieder da wo ich immer bin. Es nervt jeden Menschen und daher werde ich einfach den Mund halten und nichts mehr darüber sagen. Akzeptiere es bitte. Dazu ist es sowieso immer wieder dasselbe und das nervt die Menschen nur noch mehr. Ich sollte also lernen den Mund zu halten..anderen Menschen geht's beschissener als mir. Andere Menschen brauchen viel mehr Hilfe."
Minho sieht auf dem jüngeren herunter, mustert ihn besorgt.
Doch sagt er nichts weiter dazu.
Was sollte er auch sagen?
Natürlich macht es ihn traurig das zu hören und alles, aber am Ende ist es das Leben von Jisung.
"Ich bin immer für dich da."
"Sag es nicht. Hab den Satz schon viel zu oft gehört und nie war dieser ernst gemeint..dazu sage einfach nichts, was du nicht ernst meinst oder nicht halten kannst. Bringt doch alles sowieso nichts."
Jisung setzt sich wieder richtig hin, steht kurz darauf auf und geht in sein Zimmer.
Er tut es schon wieder.
Er stößt Menschen von sich weg.
Wieder stößt er Minho von sich weg.
Aber es ist ihm egal.
Das alles ist ihm egal geworden.
Es würde ihn nicht einmal interessieren, wenn selbst die letzte Person in seinem Leben weg wäre.
Mal abgesehen davon, dass er nichts mehr fühlt.
Er hat das Gefühl als wären alle seine Gefühle seit drei Tagen endgültig weg.
Zum Glück für ihn.
Ab und zu gibt es kurze Zusammenbrüche wie der im Badezimmer vorhin, aber sonst fühlt er gar nichts.
Sonst ist ihm eigentlich alles absolut egal.
Wozu sollte er das alles auch noch machen?
Er kann doch einfach sterben und es würde niemand trauern.
Jedenfalls nicht lange.
Am liebsten würde er abhauen und nie wieder kommen.
Von vorne anfangen und alles vergangene hinter ihm lassen.
Seine Vergangenheit, seine ehemaligen Freunde, seine verkorkste Familie und die Person welche er noch immer liebt, aber nicht mehr lieben sollte.
Zwar leidet er nicht mehr am Liebeskummer und soweit ist es ihm auch egal geworden was mit ihnen beiden passiert.
Er hat einfach alles aufgegeben und keinerlei Hoffnungen mehr.
Was wahrscheinlich auch gut ist.
Ach was weiß er schon.
Er weiß nicht einmal wieso er nicht normal sein kann.
Wieso er so ist wie er ist.
Er hat mit seiner Art einfach alles zerstört.
Er kann ja nicht einmal endlich gesund sein.
Kein Wunder das so viele kein Bock mehr auf ihm haben.
Er zieht sie alle nur mit herunter.
Schniefend nimmt er seinen Block zur Hand, sowie seinen kulli und fängt an zu schreiben."Hay, wenn ihr das lest, werde ich nicht mehr hier sein. Ich werde wahrscheinlich oder besser gesagt hoffentlich endlich an einem besseren Ort sein. An einem Ort wo ich niemanden mehr das Leben kaputt machen kann.
Niemand muss mich jemals wieder ertragen müssen.
Klingt doch ziemlich gut nicht wahr?
Es muss ein Traum sein, bald ein Leben ohne mich führen zu können.
Es tut mir leid.
Es tut mir leid das ich kein guter Freund sein konnte, kein guter Bruder, kein guter Sohn...
Ich war in nichts gut und trotzdem habe ich versucht gut zu sein..so daß ihr stolz auf mich sein konntet. Doch was habe ich von euch abbekommen?
Ablehnung, Drohungen, Gewalt und nichts. Einfach nichts.
Ich war gut solange ich was für ein tun konnte nicht wahr, Mama? Mehr ist da doch sowieso nie drinnen gewesen.
Ich hatte keinerlei Kindheit, aber dafür werde ich dir nicht die Schuld geben.
Du kannst ja nichts dafür.
Nur wollte ich auch Mal so etwas wie liebe verspüren.
Ich habe nur ein einziges Mal so wirklich Liebe zu spüren bekommen und selbst das wurde zerstört.
Doch ist es okay.
Ich bin niemandem böse.
Auch wenn ihr mich nicht lieben könnt, ich liebe euch noch immer.
Und das ist wohl einer meiner Probleme.
Ich kann nichts los lassen, was mir höllisch weh tut.
Doch heute...
Heute ist der Tag aller Tage.
Ich werde nichts mehr für euch tun.
Nur noch für mich.
Und das richtige und beste für mich ist es einfach zu verschwinden.
Nie wieder mit euch in Kontakt zu treten.
Das ist wohl auch das beste für euch.
Niemand außer Minho hat sich je für mich interessiert und das ist okay.
Ich würde mich auch nicht interessieren.
Jedenfalls Minho?
Danke für alles.
Danke für einfach alles was du für mich getan hast.
Du hast mein Leben etwas bunter und glücklicher gemacht.
Doch jetzt brauchst du das nicht mehr. Du brauchst dich nicht mehr um mich kümmern..und dir keine Sorgen mehr um mich machen.
Ich bin okay.
Mir geht's gut...ich bin jetzt dort wo es mir besser gehen wird.
Versprochen.
Und vergiss nicht das dich immer jemand lieben wird, selbst wenn ich nicht mehr da bin.
Bye Bye.
Jisung."Er legt den Block auf sein Bett, nimmt seine wichtigsten Sachen, eh er die Wohnung so leise wie möglich verlässt.
Nicht das Minho ihn noch abhält.Am Flughafen angekommen, stellt er sein Handy aus, bezahlt mit seinem letzten Geld, welches er vor ein paar Tagen abgehoben hatte, ein Flugticket nach Finnland.
Vielleicht wird er ja dort endlich glücklich und kann von vorne anfangen..
Hoffentlich...
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Minsung OS Buch
FanfictionEin Buch voll mit Minsung one shots Cause wir alle lieben Minsung