48. One Shot

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!Triggerwarnung- Real Talk...der ganze os ist purer Trigger!

Es fängt schon wieder an.
Das alles fängt schon wieder von vorne an.
Das zum Thema dieses Jahr wird alles besser...
Nichts wird besser...
Nichts.
In den ersten Wochen dachte ich wirklich das es besser werden würde, mir ging es ja sogar besser...sehr viel besser, aber von einem Tag auf dem anderen habe ich angefangen wieder auf diese Gedanken zu hören.
Ich kann mich nicht mehr in den Spiegel schauen ohne mich selbst an zu ekeln.
Ich finde mich so eklig und so hässlich..von Tag zu Tag immer mehr.
Meine Motivation zum Leben steigt auch immer und immer mehr ab.
Der Gedanke zu sterben ist zur Zeit wieder so präsent wie schon lange nicht mehr.
I mean, wen würde es schon interessieren?
Es ist, als ob die Dunkelheit langsam wieder über mich herein bricht, und ich mich machtlos fühle, ihr zu widerstehen.
Jeder Tag fühlt sich wie ein Kampf an, ein Kampf gegen diese düsteren Gedanken, die mich umgeben und erdrücken. Selbst die kleinen Lichtblicke, die ich zwischendurch finde, werden von der Schwere dieser Gefühle erstickt. Ich wünschte, ich könnte einfach davonlaufen, dem alles entkommen, aber ich weiß, dass das keine Lösung ist. Stattdessen muss ich mich dieser inneren Dunkelheit stellen und nach einem Weg suchen, um wieder Licht in mein Leben zu bringen. Aber im Moment fühlt es sich an, als ob ich in einem endlosen dunklen Tunnel gefangen bin, ohne Hoffnung auf ein Ende.
Es tut so weh.
Ich tue mir selbst weh mit diesen Gedanken und diesen Gefühlen die ich nicht spüren möchte.
Es ist so anstrengend.
Ich rede mit niemanden mehr.
Alles was ich tue ist oberflächliche Konversationen zu führen, damit andere nicht merken was wirklich los ist.
Ich werde von Tag zu Tag immer ruhiger, doch ist es okay.
Dies ist nichts neues mehr.
Das bin wohl ich.
Die Selbstgespräche werden lauter, als ob meine Gedanken ein unerbittlicher Sturm sind, der meine Seele zerzaust. Die Einsamkeit wird zu meiner einzigen Begleiterin, während ich mich in einem Kokon aus Selbstzweifeln und Schmerz einhülle. Die Menschen um mich herum ahnen nichts von dem inneren Sturm, der mich verschlingt, denn ich spiele die Rolle des Unbeschwerten, während meine Seele nach Erlösung schreit.
Die Einsamkeit wird zu meinem ständigen Begleiter, während ich versuche, meine inneren Dämonen alleine zu bekämpfen. Jeder Tag wird zu einer Herausforderung, die mich an meine Grenzen bringt..
Ernsthaft..
Allein das Aufstehen fällt mir so scheiße schwer...oder das lachen, geschweige lächeln.
Wann habe ich dies das letzte Mal aus Echtheit getan?
Letztes Jahr?
Ehrlich gesagt..keine Ahnung.
Es interessiert mich auch nicht wirklich.
Mein Leben interessiert mich nicht mehr...Schule und Ausbildung erst Recht nicht mehr.
Alles was ich tue ist es im Bett zu liegen und versuchen diese Gedanken aus meinem Kopf zu bekommen...
Gedanken die immer mehr überhand nehmen, mich zu Boden stürzen.
Wann war es das letzte Mal so schlimm gewesen?
Zweitausendeinundzwanzig?
Ich weiß es nicht mehr.
Ehrlich gesagt weiß ich einiges nicht mehr, verdränge alles...was sich wohl auch auf mein Gedächtnis auswirkt, aber was kann ich natürlich nicht vergessen?
Jede einzelne Nachricht von ihm.
Jede einzelne hat sich in meinen Kopf gebrannt und das sind Gespräche von mehr als zwei Jahren.
Warum also kann ich jeder seiner Nachrichten?
Warum?
Ich will sie doch gar nicht mehr können, geschweige an ihn denken.
Ich habe doch beschlossen das es das beste wäre, wenn ich ihn aus meinem Leben schubse.
Warum?
Ehrlich gesagt weiß ich es nicht mehr...
Wahrscheinlich weil ich dachte das es das beste ist.
Für ihn und mich...
Einfach damit ich endlich keine Gefühlen mehr für ihn habe, sie endlich verschwinden.
Außerdem haben wir uns am Ende eh nicht mehr gut getan...so mag es mir mein Kopf sagen...mir weiß machen.
Meine Gefühle zu ihm?
Ich denke sie sind tatsächlich weg oder ich habe es endlich geschafft sie so weit zu verdrängen, dass es mir alles egal geworden ist.
Reden tue ich so gut wie kaum noch über ihn.
Na gut...
Vielleicht an manchen..
An so vielen Tagen schreibe ich Dinge in meine Notizbücher, Erinnerungen die ich sowieso nicht vergessen kann.
Nur wofür?
Wofür schreibe ich das alles?
Dies habe ich mich schon so oft gefragt..
Doch dann erinnere ich mich an ein Zitat: 'solange du in den Gedanken eines Autors existiert, wird er niemals sterben.'
Etwas was ich wohl ein wenig zu sehr fühle..
Ständig schaue ich die Dinge an die er mir geschenkt hat, spüre das Gefühl von vermissen.
Nur was für ein vermissen?
Das vermissen eines guten Freundes?
Das vermissen unserer gemeinsamen Erinnerungen?
Ich weiß es nicht.
Ich weiß noch nicht einmal warum ich das hier schreibe, obwohl ich eigentlich noch einen Vortrag und Handout machen muss, für eine Arbeit lernen muss und Gitarre muss ich auch noch spielen.
Wie kriegen alle Menschen alle Aufgaben unter einem Hut?
Ich bleibe so oft nachts wach um einfach alles zu schaffen...hab nie Zeit am Tage...
Zu viel zu tun und eindeutig zu wenig Zeit.
Vor allem jetzt wo ich öfters zum Arzt muss, weil mein Körper anscheinend so schwach ist, dass er nichts mehr aufnimmt.
Wundervoll nicht wahr?
Dabei habe ich doch keinen Grund mich zu beschweren nicht wahr?
Dies alles ist doch meine Schuld.
Alles davon.
Ich stoße Menschen von mir, weil ich weiß das sie bessere Menschen in ihrem Leben haben, mich nun nicht mehr brauchen.
Ich bin nur ein Zeitvertreib, bis ihre richtigen Leute ins Leben kommen.
So war dies schon immer und es ist okay.
Jede einzelne Erinnerung wird auf ewig in meinem Kopf und meinem Herzen bleiben.
Ganz egal ob diese Personen nie wieder was mit mir zu tun haben wollen oder sonstiges.
Thats fine.
Ich liebe jeden guten Moment mit ihnen...und so fällt es mir auch leichter.
Es fällt mir leichter die Menschen hier auf Erden zu lassen, wenn ich weg bin.
Wenn ich für immer weg bin..
Ich habe viele Menschen verloren, nicht weil sie mich verlassen haben, sondern weil ich sie von mir gestoßen habe, aus Angst, sie könnten mein Elend sehen und sich abwenden.
Kein Wunder das ich keine Freunde mehr habe, aber was erwarte ich auch?
Würde ich mit mir selbst befreundet sein müssen, würde ich irgendwann auch keine Lust mehr haben und gehen.
Vor allem wenn sie merken das es nichts bringt irgendwie zu reden.
Ich bin ein Arschloch.
Ein eiskaltes Arschloch von außen, doch innerlich fühle ich viel zu viel.
Mehr als ich eigentlich möchte.
Niemand würde mir zutrauen so viel zu empfinden...
Gefühle und Gedanken die mehr als nur ein Labyrinth in mir sind, mich nicht mehr klar kommen lassen.
Alles was ich nur noch möchte ist schlafen... schlafen und nie wieder aufwachen.
Dies klingt einfach nur zu gut.
Ich meine...ich vegetiere doch eh nur noch vor mich hin.
Ich schlafe den halben Tag, esse so gut wie nichts (wozu auch), schaue meine Boyloves.
Das einzige was mich aus dem Leben zieht, mir Komfort gibt, sind diese Serien.
Ohne diese hätte ich mir schon längst wieder etwas angetan...auch wenn's nicht wirklich auffallen würde...doch habe ich meine Serien...
Irgendwie..
Selbst die wenigen Momente der Ablenkung durch meine Lieblingsserien bringen nur vorübergehende Erleichterung, bevor die Realität wieder gnadenlos zuschlägt...mich absolut verprügelt. (Man bist du lustig Han Jisung)
Eigentlich hilft zur Zeit nur 'Last Twillight', doch gleichzeitig zerbricht es mich.
Alles zerbricht und ich kann keine einzige Scherbe davon auffangen.
Mein gesamtes Leben zerbricht.
Äußerlich sehe ich vielleicht aus als wäre ich okay, aber innerlich ist alles am zerfallen. Jeden Abend weine ich mich in den Schlaf, wenn ich dann mal schlafen kann, weil ich es den ganzen Tag schon tue, und wache mehr als nur müde auf.
Dabei bin ich nicht nur so müde...
Ich bin mehr als nur müde von diesem Leben...
Müde davon ich selbst zu sein...
Ich bin es so leid.
Daher...
Daher höre ich jetzt auf mich selbst zu bemitleiden, schließlich ist es alles meine Schuld, ich sollte mich mal wieder zusammen reißen, nicht wahr? (3.2.2024)

Minho?
Changbin?
Felix?
Seungmin?
Jeongin?
Falls jemand von euch dies jemals Lesen sollte:
Ich liebe euch.
Ich liebe euch alle..auch wenn ich mit manchen keinen Kontakt mehr habe.
Ich liebe euch und werde immer auf euch aufpassen..
Ihr habt was besseres verdient und ich denke ich habe es wohl verdient wieder glücklich zu sein, oder...?
Daher...
Daher mach ich jetzt dies was ich schon mit vierzehn hätte tun sollen, als ich die Chance hatte.
Ich liebe euch alle...so unendlich sehr.
Jeden einzelnen auf seiner eigenen Art und Weise.
Ich werde von da oben oder auch da unten so unendlich gut auf euch aufpassen...ich werde ein wundervoller Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang sein...
Vielleicht kann ich ja dann Menschen endlich glücklich machen...oder sie mich wirklich Aufgrundtief lieben.
Euer Han Jisung<3 (10.2.2024)

Er klappt sein Buch zu, fühlt sich einfach nur noch leer.
Leerer als sonst.
Doch laufen ihm auch Tränen über die Wangen.
Tränen der Erleichterung?
Darüber das er weiß das gleich alles vorbei sein wird?
Er weiß es nicht.
Müde schaut er auf die Schlaftabletten seiner Mom, welche er vor ein paar Minuten in sich geschmissen hatte.
Was hatte er schon zu verlieren?
Das schlimmste was passieren könnte, wäre das ihn jemand findet und er dies überlebt...
Er weiter auf dieser Erde leben müsse..
Der Raum um ihn herum scheint sich zu verdunkeln, während er auf das Flimmern der Bildschirme starrt, das seine Sinne zu verschlingen droht. Ein Hauch von Erleichterung mischt sich mit der Kälte der Einsamkeit, als er die Tränen auf seinen Wangen spürt. Vielleicht ist es die Aussicht auf Erlösung, die ihn in diesem Moment überkommt, oder einfach nur die Erschöpfung von einem Leben, das sich wie ein endloser Albtraum anfühlt...
Hoffentlich wird er heute Nacht sterben.
Nichts anderes wünscht er sich...
Er legt sich richtig ins Bett, rollt sich zusammen.
Auf seinem Laptop läuft die letzte Folge von 'Last Twillight', während er sein Spidey-Stitch an sich drückt und seine Augen schließt.
Sein letzter Gedanke war doch tatsächlich an Minho, während sie in dessen Stadt auf der Kirmes waren, danach musste er an Felix denken und ihr erstes gemeinsames Konzert...danach kamen noch Erinnerungen mit Jeongin, Seungmin und Changbin, eh er am Ende auch an seine Mom denken muss...
Nur um seinen allerletzten Gedanken an Minho zu verschwenden und an sein erstes und einziges 'Ich liebe dich'...
Danach schläft er -absolut friedlich- ein...
Nur das er dieses Mal nie wieder aufwachen würde...

Minsung OS Buch Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt