Melkor die Melone (4k special)

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Wörter: 786

Info: Dieser One Shot spielt hauptsächlich im ersten Zeitalter in Valinor und ich habe einfach mal entschieden, dass Mairon und Curumo (später Saruman) damals sowas wie Freunde waren.

Das Cover ist von der super begabten slytherinpride_06! Nochmal danke ;)

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Eine sanfte Berührung weckte Mairon aus seinem friedlichen Schlummer. Er musste unweigerlich lächeln.

>>Mel?<<, murmelte er verschlafen und schlug die Augen auf.

Erschrocken erstarrte er, als ihm bewusst wurde, dass nicht Melkor sondern Aule vor ihm stand und ihn nun sehr irritiert anschaute.

Mairon sah sich kurz um, damit er begreifen konnte, was gerade passiert war. Er befand sich in den Schmieden Aules, trug seine Arbeitskleidung und lag mit dem Kopf auf dem Tisch. Er war eingeschlafen und hatte wohl wie so oft von Melkor geträumt. Leider fiel ihm das erst jetzt auf, nachdem er schon verliebt dessen Namen gemurmelt hatte.

>>Wie war das gerade?<<, fuhr Aule ihn an und Mairon zuckte zurück. Das Lächeln war endgültig aus seinem Gesicht verschwunden.

Er starrte den Vala an und spürte förmlich wie seine Gedanken sich verabschiedeten und sein Kopf vollkommen leer wurde. Wie durch den Schleier, den seine Panik über ihn geworfen hatte, bekam er gedämpft mit, wie Aule seine Frage wütend wiederholte und Yavanna im Hintergrund guckte, als hätte er gerade zugegeben, einen Deal mit dem Teufel eingegangen zu sein. Obwohl das im Nachhinein betrachtet sogar ziemlich nah dran war.

Da Mairon nicht aussah, als würde er in naher Zukunft von allein reagieren, sprang Curumo hektisch für ihn ein, der das Ganze bis jetzt still beobachtet hatte und unter Druck leider nicht sonderlich gut funktionierte. >>Melonen!<<, platze er überfordert heraus und lenkte damit Aules Aufmerksamkeit auf sich, was Mairon Zeit gab, um sich zu sammeln. >>Er hat bestimmt von Melonen geträumt. Nicht wahr, Mairon? Du isst sie doch so gern.<<

>>Ja, genau.<<, stieg Mairon mit ein und warf Curumo schnell einen dankbaren Blick zu, >>Mel wie Melone. Ich liebe Melonen. Grün und lecker!<< Mairon hasste Melonen. Das war bloß klebriges Wasser mit künstlich süßem Geschmack und nervigen Kernen. Aber das ließ er sich nicht anmerken und leckte sich einmal über die Lippen, während er an seinen Traum zurückdachte, in dem es eindeutig nicht um Melonen ging.

Aule murmelte etwas Unverständliches, schien ihnen die Ausrede aber abzukaufen, was in Mairons Augen einem Wunder glich. Dann trat Yavanna neben ihren Gemahl und grinste bis über beide Ohren. Sie war besessen von allen Früchten und dem ganzen Grünzeug, was einen zu Tode nerven oder langweilen konnte. Mairon hätte nicht gedacht, dass ihm das mal von Nutzen sein konnte.

Sie drängte Aule zur Seite, der beleidigt abzog und verhinderte somit, dass er sich doch noch weiter mit der Sache beschäftigte. Ein wenig angewidert tat Mairon einen Schritt zurück, als sie ihm extrem nah kam, seine Hände nahm und darin plötzlich ein Stück triefende Wassermelone erschien.

>>Ich danke Euch.<<, sagte er zähneknirschend und setzte ein wahrscheinlich nicht sehr überzeugendes Lächeln auf. Der Fruchtsaft lief ihm schon langsam in die Ärmel und er musste sich regelrecht zusammenreißen, das Stück Melone nicht einfach fallen zu lassen, aber Yavanna sah ihn noch immer erwartungsvoll an.

Fast hätte er die Augen verdreht, als er endlich verstand, was sie von ihm wollte. Also atmete er einmal tief durch, hob dann die klebrige und tropfende Masse hoch und biss hinein. Der Saft verteilte sich innerhalb von Sekunden in seinem halben Gesicht und tropfte auf seine Kleidung, obwohl er extra vorsichtig war.

>>Mmm… Lecker!<<, meinte er möglichst genüsslich und würgte den übertrieben süßen Klumpen Melone runter.

Zum Glück war Yavanna fertig mit ihrer Folter und verschwand – immer noch wie eine Bekloppte grinsend – um ihren Mann zu besänftigen.

Als sie weg war, kam Curumo zu ihm und legte ihm einen Arm um die Schulter. >>Das war ja mal knapp!<<, stellte er fest, >>Du solltest diese Sache mit Melkor echt dringend in den Griff bekommen.<<

Mairon warf ihm einen Blick zu, der ihn dazu veranlasste auf der Stelle seinen Arm wegzunehmen, während die Wassermelone in seiner Hand in Flammen aufging.

>>Das hätte ich noch essen können…<<, meinte Curumo kleinlaut und ließ Mairon dann den restlichen Tag in Ruhe.

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Kurz gesagt: Mairon bekam diese „Sache mit Melkor“ nicht in den Griff. Seitdem musste er immer, wenn er eine verdammte Melone sah, an diesen Tag denken. Es nervte ihn wahnsinnig, dass er diese verabscheuungswürdigen Teile jetzt nicht mehr hassen konnte. Aber es ging einfach nicht mehr. Wenn er eine Melone sah, dachte er an Melkor und wenn er an Melkor dachte, dann war er automatisch glücklich.

Und genau deswegen stand dieser nun mal wieder sehr verwirrt vor Mairon, der sich wie ein kleines Kind über seine Wassermelone freute. Von Zeit zu Zeit bat er Melkor darum, eine zu besorgen. Er hatte ihn allerdings noch nie eine von den mittlerweile bestimmt 4000 Melonen essen sehen und sie wurden immer irgendwann weggeschmissen, weil er sie einfach nur zufrieden ansah und wirklich niemand in Angband sie essen wollte. Es war Melkor wirklich ein Rätsel…

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4k wow... Ich freue mich total!!! Danke, Leudis :3

Ich habe leider für das Cover kein Bild von Mairon mit einer Wassermelone gefunden. Schade eigentlich, aber naja... (Update: slytherinpride_06 hat extra eins gemacht und es ist toll geworden!)

Eure LivielFinarfiniel ☆

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