Criminal (2k special)

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Wörter: 1100

Info: Dieser One Shot spielt ungefähr 3450 Jahre nachdem die Valar nach Arda gekommen sind, also im Zeitalter vor den Tagen.
(Ich wollte mal etwas anderes ausprobieren und habe mich deshalb mal an einer Songfiction versucht. Wenn ihr sowas nicht mögt, überspringt den Teil mit dem Liedtext einfach.)

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Es war schon spät am Abend und die Dämmerung hatte längst eingesetzt. Bloß ein Maia hielt sich noch in Aules großer Schmiede auf und kam fleißig seiner Arbeit nach. Je dunkler es wurde, desto mehr Fackeln zündete er an, damit er ausreichend Licht hatte.

Seit ER wieder da war, hatte er keine Ruhe mehr finden können und versuchte sich mit seiner Arbeit abzulenken, was leider nur bedingt half. Fast 2000 Jahre war es her gewesen, dass Tulkas Melkor vertrieben hatte. Er war so lange vom Angesicht der Welt verschwunden gewesen und nun war er auf einmal wieder da. Nach all dieser Zeit war er einfach wieder aufgetaucht. Hier. Bei ihm. Bei ihm wäre er zuerst gewesen, hatte er Mairon versichert.

Bei dem Gedanken wie Melkor plötzlich vor ihm gestanden und ihn angegrinst hatte, musste der blonde Maia unwillkürlich lächeln. Er hatte ihn wirklich sehr vermisst, das ließ sich bei bestem Willen nicht leugnen.

Und jetzt war er wieder da, aber er würde nicht lange bleiben können. Zu groß war das Risiko, dass die anderen Valar ihn entdeckten und dieses Mal endgültig vertrieben. Doch ein zweites Mal wollte er Mairon nicht zurücklassen. Er hatte den Maia gebeten, mit ihm zu kommen, wenn er zurück nach Utumno ging. Aber noch hatte dieser ihm keine Antwort gegeben.

Mairon wollte gerade den Gedanken abschütteln und seine Sorgen weiter verdrängen, als ein eiskalter Luftzug durch den Raum fuhr und die Fackeln ausblies. Überrascht hob er den Blick und sah eine dunkle Gestalt von Schatten umgeben im Raum stehen.

>>Mel<<, stellte er beruhigt fest, >>Wieso bist du hier?<<

>>Ich wollte dich sehen.<<, erwiderte der gefallene Vala charmant.

>>Es ist zu riskant. Aule könnte jeden Moment zurück kommen.<<, gab Mairon zu bedenken, aber Melkor machte nicht den Eindruck als hätte er vor, auf ihn zu hören und wieder zu gehen.

Stattdessen kam er zu ihm und legte von hinten seine Arme um ihn. Mairon seufzte und schmiegte sich an ihn. >>Wirst du je auf mich hören?<<, fragte er leise.

Auch wenn er sein Gesicht nicht sah, konnte er Melkors Grinsen förmlich spüren. >>Nein, wahrscheinlich nicht. Zumindest nicht, wenn du mir weiterhin rätst, mich von dir fernzuhalten.<< Jetzt musste auch Mairon schmunzeln. Wie hatte er es nur die letzten 2000 Jahre ohne ihn ausgehalten?

Dann befreite er sich aus der Umarmung und drehte sich um. >>Wieso bist du nun hier?<<, wollte er wissen.

>>Wir müssen hier weg.<<, fing Melkor an zu erklären, >>Ich will nicht länger mitansehen müssen, wie Aule dich für seine Drecksarbeit ausnutzt und dein Talent verschwendet.<<

>>Und wie stellst du dir das vor?<<, zweifelte Mairon, >>Denkst du nicht, es würde irgendwann auffallen, dass ich weg bin?<<

>>Da bin ich mir sogar sicher, aber nicht, wenn ich ihre kostbaren Leuchten zerstöre. Wir können in dem Chaos verschwinden.<< Er schien sich seiner Sache ziemlich sicher zu sein.

>>Du willst der Welt wirklich ihr Licht nehmen?<<

>>Ja. Wir brauchen es nicht, wir können unser eigenes erschaffen.<<, sagte Melkor und wie durch Zauberhand entflammten die Fackeln von neuem. >>Komm mit mir nach Utumno und hilf mir, ein Imperium aufzubauen, stark und mächtig genug, die Valar endgültig zu besiegen. Ich möchte, dass du an meiner Seite bist, wenn ich in diesen letzten Krieg ziehe, Mairon.<<

Mairon wusste nicht, was er darauf antworten sollte. Er war sprachlos. Doch längst hatten die für Melkor ungewöhnlich rührenden Worte ein Lächeln auf sein Gesicht gezaubert, das Antwort genug war.

Auf einmal wurde die Stille durch lautstarkes Rumoren unterbrochen und Mairons Lächeln erstarb augenblicklich. >>Aule. Er ist wieder da!<<, stellte er beunruhigt fest, >>Du musst gehen. Sofort!<< Er scheuchte Melkor zur Tür, der aber sträubte sich dagegen und blieb stehen.

>>Was tust du? Er darf dich nicht sehen!<<, flüsterte Mairon mit Nachdruck und versuchte vergeblich, den Vala nach draußen zu schieben.

>>Ich weiß<<, sagte er und drehte sich zu dem Maia um, der aus seinen goldenen Augen verwirrt zu ihm aufblickte.

Dann machte er langsam einen Schritt auf ihn zu und küsste ihn sanft. Mairon erwiderte den Kuss überrascht.

>>Warte auf mich am nördlichsten Punkt von Almaren.<<, sagte er danach noch und verließ dann die Schmiede.

Mairon sah ihm hinterher und beobachtete wie seine schwarze Gestalt in der Abenddämmerung mit den Schatten verschmolz. >>Ich werde da sein.<<, flüsterte er kaum hörbar.

Dann betrat Aule den Raum und seine laute, polternde Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. >>Was ist denn mit dir los?<<, wollte er wissen.

>>Nichts, Herr.<<, antwortete Mairon und neigte den Kopf.

Ohne weiter auf das Wohlbefinden des Maias einzugehen, das ihn ohnehin nicht sonderlich interessierte, redete Aule weiter und weiter bis Mairon anfing, ihn auszublenden.

>>Ich gehe kurz nach draußen.<<, sagte er mit leicht zitternder Stimme und ging zur Tür hinaus, während Aule hinter ihm her wetterte, er solle gefälligst wieder zurück kommen. Doch er hatte nicht vor, zurück zu kommen. Nie wieder.

Eine Weile lief er schweigend nach Norden und versuchte mit aller Kraft, seine Gedanken zu verdrängen. Aber es gelang ihm nicht.

Sollte er wirklich mit ihm gehen? Er war Melkor zweifelsohne sehr zugetan. Und das obwohl ihm bewusst war, was er war, was er getan hatte und vermutlich noch tun würde.


He is a hustler, he's no good at all
He lies, he bluffs, he's unreliable
He is a sucker with a gun, gun, gun, gun
I know you told me I should stay away
I know you said he's just a dog astray
He is a bad boy with a tainted heart
And even I know this ain't smart

He is a villain by the devil's law
He is a killer just for fun, fun, fun, fun
That man's a snitch and unpredictable
He's got no conscience, he got none, none, none, none
All I know, should've let go, but no
'Cause he's a bad boy with a tainted heart
And even I know this ain't smart

But Eru I'm in love with a criminal
And this type of love isn't rational, it's physical
Eru please don't cry, I will be alright
All reason aside I just can't deny, I love that guy

Eru I'm in love with a criminal
And this type of love isn't rational, it's physical
Eru please don't cry, I will be alright
All reason aside I just can't deny, I love the guy


Und dann war alles dunkel. Die Leuchten waren gefallen und Dunkelheit überzog das Land. Er hatte es wirklich getan.

Mairon sah sich nervös um. Hoffentlich hatte er den Valar entkommen können.

Doch es dauerte nicht lange und eine ihm wohlbekannte dunkle Gestalt trat aus den Schatten

>>Mel<<, stellte er beruhigt fest und fing vor Erleichterung an zu lächeln.

>>Lass uns gehen, Mairon.<<

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So, das war dann meine erste Songfic und gleichzeitig das 2k special von "Tolkien One Shots". Hat's euch gefallen? Gerade der Teil mit dem Song?

Eigentlich hatte ich nicht geplant, dass es so ernst wird und jetzt kriege ich die Vorstellung von Mairon nicht mehr aus dem Kopf, wie er bei jeder Gelegenheit fröhlich irgendwelche Songs von Britney Spears trällert.

Außerdem ist mir aufgefallen, dass die meisten ihrer Lieder auch komischer Weise sehr gut zu Mairon passen... Wahrscheinlich sagt das mehr über mich aus als über Mairon, aber naja...

Wie auch immer, sagt mir doch bitte, wie es euch gefallen hat ;)

Eure LivielFinarfiniel ☆

Tolkien One Shots Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt