Langsam hatten wir uns einen Alltag entwickelt. Morgens holte Connor Essen aus der Vorratskammer und wir aßen alle zusammen in der großen,grauen Halle voller Stühle und Tische. Danach beschäftigten sich alle eigenständig,bis es wieder Essen gab und so ging es den ganzen Tag lang.
Oft saßen wir mit ein paar Gefangenen zusammen und erzählten uns ein paar Geschichten. Es ist echt krass,was manche von ihnen schon erleben mussten und weshalb manche von ihnen überhaupt erst hier waren. Viele wegen Betrug oder Mordes, andere wegen illegaler Drogen Geschichten. Natürlich wussten wir nicht von allen,wer wie hieß und warum er hier drin war,doch erstaunlicher Weise lebten wir friedlich miteinander. Bei manchen Gechichten,die ich hörte ,lief es mir kalt den Rücken herunter und ich wünschte mir,dass ich davon nie erfahren hätte, doch es gab auch 2 Personen,die laut eigener Aussage zu Unrecht hier drin gefangen waren. John und Betty.
Sie wurden verurteilt,da sie anscheinend zwei reiche Geschwister ermordet haben sollten. Laut dem,was sie sagten,kannten sie die beiden sehr gut und waren sogar befreundet mit diesem Geschwisterpaar. Sie waren an dem Tag,wo der Mord passiert bei ihnen,doch sie waren nur kurz da,um ihnen einen Besuch abzustatten und fuhren daraufhin wieder direkt. Am Abend wurde dann von den Nachbarn ein Einbruch gemeldet und als die Polizei dagewesen war, waren die Geschwister bereits tot. Aber sie sollten nicht nur ermordet sein, nein, sie wurden vorher gefoltert. Der Frau fehlten 4 Finger und sie hatte mehrere Brandwunden am ganzen Körper und ein Messer im Brustkorb. Der Mann wurde mit vielen Messerstichen am ganzen Körper und erhangen aufgefunden. John und Betty erzählten uns ,dass der wahre Täter keinerlei Spuren und erstrecht keine Fingerabdrücke hinterlassen hätte . Dumm nur,dass man deswegen nur John und Bettys Fingerabdrücke auf manchen Gegenständen fand. Das Tatmesser war anscheinend ein normales Küchenmesser gewesen,was John vorher zum Apfel schneiden benutzt hatte. Kein Wunder,dass man seine Fingerabdrücke darauf fand. Um ehrlich zu sein würde ich ihnen gerne glauben,aber ich bin mir nicht sicher,ob ich das kann. Man sollte keine voreileigen Schlüsse ziehen,denn was war,wenn sie es doch gewesen waren? Fakt war: ich konnte ihnen nicht vertrauen. NOCH nicht.An diesem Tag,waren wir alle gut gelaunt. Wir hatten die letzten Tage keine Zombie-Probleme mehr und hatten endlich mal wieder Zeit,um uns ein wenig auszuruhen und zu erholen. Aber das wir keine Zombie-Probleme hatten, lag wohl eher daran,dass wir seit dem wir hergekommen waren nicht mehr hinaus gegangen waren. Wir dachten erst gar nicht daran. Niemand, und damit meine ich wirklich niemand, wollte freiwiliig nach draußen zu diesen Monstern gehen.
Diesen Zombies.
Ich machte mir schon seit den letzten paar Tagen immer wieder Gedanken um Bens Oma. Es kam mir so vor,als ob ihr Tod und dieser Vorfall etwas mit dieser ganzen Zombie-Sache zu tun hatte. Ich wusste noch nicht genau wie,aber ich hatte eine Vermutung. Niemand wusste bis jetzt,ob es an einem Virus lag oder nicht,aber wenn es an einem Virus lag,dachte ich,dass sie eine Vorstufe von diesem Virus gehabt haben könnte. Doch auch wenn es nicht an einem Virus lag,war ich mir sicher,dass Bens Oma genau das selbe hatte. Vielleicht nur im Vorstadium,aber die selbe "Krankheit".
Ich musste Ben noch darauf ansprechen und ihm meine Vermutung mitteilen,doch damit würde ich noch warten,denn er ist seit den letzten Tagen ziemlich mies drauf,wahrscheinlich wegen dieser Sache mit seiner Oma.
Bis jetzt hatte keiner von uns das Gefängnis weiter erkundet. Wir waren alle nur hier unten in der großen Halle. Ich beschloss kurzer Hand Connor zu fragen,ob wir das Gefängnis erkunden,doch dazu würde ich vorher noch kurz zu John und Betty gehen."Hey Ann, was gibt's?",begrüßte mich John freundlich ,als ich mich ihnen näherte. "Ich hatte vor einen kurzen Spaziergang durchs Gefängnis zu machen und wollte euch fragen, ob ihr irgendeinen Weg kennt ?",antwortete ich während ich John und Betty kurz zur Begrüßung umarmte. Ja, man könnte sagen,dass wir uns angefreundet hatten. "Nein, nicht wirklich... wir wurden nie hier durchs Gefängnis geführt ,sondern direkt in unsere Zellen oder ganz selten zu zweit und mit fünf Wachen in die große Halle gebracht",sagte Betty und zog einen entschuldigenden Schmollmund. "Okay,kein Problem dann schnapp ich mir Connor und suche einen Weg . Trotzdem danke!". Ich wollte grade gehen, da fiel mir noch etwas ein.. "Und passt bitte ein wenig auf Ben auf,er ist momentan nicht so gut drauf und benimmt sich ein wenig komisch". Beide nickten und ich drehte mich um und suchte Connor. Ihn zu finden war ganz schön schwierig,da in der Halle fast alle Gefangenen waren ,womit wir auf ca. 200 -300 Menschen kamen, und viele von ihnen unglaublich muskulös waren,sodass man sie kaum zur Seite drücken konnte, um hindurch zu gehen. Ich tippte grade dem nächsten muskelbepackten Schrank auf die Schulter ,damit er mich vorbei lies,da drehte er sich wütend und aufgebracht zu mir um. In seinem Gesicht war eine große Narbe von der Stirn bis zur Nase zu sehen und ihm fehlte ein Auge,was man daran sah,dass ein Auge ein Glasauge war. Er war ungefähr 2 Köpfe größer als ich und das ließ ihn noch gefährlicher wirken. Seinen rechten Arm zierte ein Tattoo von einer Schlange und vielen chinesischen Zeichen. "Was willst du?",fragte er mit einem fürchterlich aggressiven Unterton. "I..ich wollte nur kurz vorbei,um jemanden zu suchen..",gab ich kleinlaut als Antwort von mir. "Ahja,du wolltest nur kurz vorbei, und wieso musst du mich deswegen anstupsen?! ICH HABE AUCH BESSERE SACHEN ZU TUN",brüllte er mich an und spuckte die Wörter nur förmlich aus. Im nächsten Moment kamen zwei Arme von hinten um mich geschlungen und Connor meldete sich zu Wort. "Hey..",flüsterte er mir kurz ins Ohr,bevor dem muskulösen Typen antwortete : "Sie muss jetzt nicht mehr dadurch. Keinen Grund sich weiter aufzuregen,aber wenn sie dadurch möchte,dann lass sie dadurch,verstanden? Ihr habt gesagt ihr tut uns nichts und seid freundlich zu uns,wenn wir euch rauslassen. Dies haben wir dann getan,aber von der Freundlichkeit war bei dir grad nichts zu sehen. Nehm dir lieber ein Beispiel an den anderen." Damit zog Connor mich von dem Typen weg und in eine Ecke.
"Alles gut? Hast du mich gesucht?",fragte er lächelnd. Dieses Lächeln. "Ja,alles gut",lächelte ich zurück und konzentrierte mich für einen Moment nur auf seine Hand , die mit meiner spielte. "Was wolltest du?" "Ähm.. ich wollte dich eigentlich nur fragen,ob du mit mir zusammen einen Spaziergang durchs Gefängnis machst... Ich will wissen, was es hier noch alles gibt",erzählte ich ihm von meiner Idee und schaute ihm in die Augen. "Klar komm ich mit,gute Idee. Die Halle wird eh langsam langweilig",sagte er grinsend und lief mit mir zu einer Treppe. Wir gingen die Treppe hoch und kamen in den 2. Stock. Hier war alles ganz normal : grauer Fußboden,dunkelrotes Geländer,schwarze Türen. Man konnte auf dem Rundweg,von dem man in die Halle gucken konnte,laufen und kam sogar zu einem Fenster. Kurz vor dem Fenster blieben wir stehen. Wir hatten schon seit Tagen keinen Kontakt mehr mit der Außenwelt und ich war mir nicht sicher, ob ich überhaupt wissen wollte, wie es mittlerweile draußen aussah . Doch wenn wir nicht rausguckten,würden wir nie erfahren, ob es vielleicht sogar schon vorbei sein könnte mit den Zombies,oder ob weitere Leute hier Zuflucht suchten. Also beschloss ich weiter zu gehen zum Fenster. Das Fenster war rund und in einer Einbuchtung in der Wand,sodass man sich davor setzten konnte. Ich setzte mich hin und schaute hinaus,in die Welt voller blutrünstiger Wesen. Doch mit dem was ich dort sah,hatte ich nicht gerechnet. Da draußen stand ein Auto. Ein blaues,kleines Auto. Wie kam dieses Auto hierher? Und .... oh mein Gott,wie kamen wir früher mit dem Auto hierher? Wir sind doch auf einer Insel! Wieso hab ich da nie drüber nachgedacht?
"Krass, ein Auto! Denkst du es gibt Überlebende dort draußen?",fragte er mich begeistert.
"Ich weiß es nicht...",antwortete ich verwirrt und starrte weiter aus dem Fenster,wo ich etwas merkwürdiges entdeckte...
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hopeless
Mystery / ThrillerAngst, Panik, Verzweiflung. So etwas haben Ann und die Anderen noch nie gesehen. Zombies, oder doch etwas vollkommen anderes? Ein gigantisches Hochhaus stürzt ein, tausende von toten Menschen auf den Straßen-und keiner kümmert sich darum. Niemand -n...