hopeless

#Tag 1- 22:30 Uhr Ann und Connor

Ich flitzte schnell in das riesige Schlafzimmer um meine Unterwäsche zu wechseln. Ich zog mir meine schwarze Spitzenunterwäsche an und wollte Handtücher aus dem Bad holen,bis mir einfiel,dass wir dort die Spinnen zerstückelt hatten. Ich entschied mich kurzer Hand die Handtücher aus dem anderen Bad zu nehmen. Schnell ging ich nach draußen,wo er mich bereits erwartete. Er hatte eine Flasche Champagner und zwei Gläser besorgt.

"Ulala schicke Unterwäsche",sagte er uns grinste sexy." Danke,aber deine Boxershorts sieht auch nicht schlecht aus. Mit den Pinken Herzchen drauf",gab ich zurück und muste leicht lachen. Er guckte auf den Boden und murmelte : "Die ist schwarz mit pinken Herzchen... Es könnte eine Badehose sein..."

"Ich mach doch nur Spaß! Sie sieht gut aus",sagte ich schnell und nahm seine Hand."Zuerst Pool oder Whirpool?",fragte ich. Sofort guckte er mich wieder fröhlich an. "Mhhh.. Pool",antwortete er knapp und schubste mich hinein. Als er mir wieder hochhelfen wollte, war das meine Chance auf Rache und ich zog ihn mit ins Becken. Wir veranstalteten die reinste Wasserschlacht.

Er fing an mich nass zu spritzen,worauf hin ich ihn nass spritzte. Er döppte mich, ich scheiterte bei dem Versuch ihn zu döppen und kletterte stattdessen auf ihn drauf. Ich klammerte mich ganz fest an ihn,sodass er mich nicht abschmeißen konnte. Irgendwann hörte er auf sich zu wehren. Und in dem Moment,wo ich dachte es wäre vorbei,tauchte er mit mir unter. Da hatte ich natürlich keine andere Wahl als loszulassen,denn in dem 'Wer hält am längsten die Luft an?'-Spiel war ich einfach grottenschlecht. Er tauchte nun auch wieder auf und starrte mich vollkommen außer Atem an. "Kannst du schon nicht mehr?",fragte ich ihn spöttisch. "Na klar, und du?" "Ich auch noch,aber ich glaube wir haben eine Auszeit im Whirpool verdient",antwortete ich grinsend. Er nickte nur und kam grinsend auf mich zu. Oh mein Gott was kommt jetzt? Ich dachte schon er wollte mich wieder untertauchen,als er seine eine Hand an meinen Rücken und seine andere unter meine Oberschenkel legte und mich hochhob. Meine Fresse ist er süß. Wie auch immer er es schaffte mich daraus zu tragen, er schaffte es. Als wir aus dem Pool an der frischen Luft waren,war es ziemlich kalt. Reflexartig klammerte ich mich fester an ihn. Gottseidank waren wir nicht lange an der frische Luft und gingen schnell in den Whirpool. Na ja, er trug mich hinein und flitzte dann nochmal aus dem Whirpool raus, um den Champagner zu holen. Schnell hatte er die beiden Gläser und die Flasche in der Hand und kam wieder zu mir. Es war so perfekt,da konnte man doch glatt vergessen,was die letzten paar Tage passiert war. Einfach die ganzen toten Menschen,die Spinnen und den Typen in der Suit ausblenden. Was wohl mit seiner Frau geschah? War der Typ jetzt wirklich noch am leben,obwohl sein Kopf aufgeschlitzt war? Lebte seine Frau noch?

"So,ein Glas für die Dame",sagte er und reichte mir mein Glas, "und ein Glas für den Herren". Schnell stellte er die Flasche zur Seite und rückte näher zu mir. Ich merkte,wie er meine Nähe suchte. "Ann, weißt du...",begann er, "Ich möchte dich gerne näher kennenlernen. Ich interessiere mich wirklich für dich... Und ich weiß so wenig über dieses hübsche Mädchen,was gerade vor mir sitzt. Also sag mal, was hat die wundervolle Ann vorher für ein Leben gehabt?" "Was meinst du genau mit vorher?",fragte ich. "Na,du weißt schon... Alter,Familie,Freunde,Freund wo du herkommst usw... Das Leben,bevor diese Sache mit uns und den Menschen passiert ist." "Ahhhh.. Das meinst du... Tja,was gibt es da großes zu erzählen... Ich komme aus England,Brighton um genauer zu sein, so wie Feli. Ich habe übervorsichtige Eltern,die mich nie auf Partys gehen haben lassen,mich nie mit meinem Freund,wenn ich einen hatte,alleine gelassen haben, usw. Geschwister habe ich keine...Einzelkind und so. Wahrscheinlich waren meine Eltern deswegen auch so vorsichtig mit mir. Beziehungen hatte ich schon ein Paar,aber nie etwas ,was wirklich lange gehalten hat,wahrscheinlich wegen meinen Eltern,oder vielleicht lag es auch einfach nur an mir... Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall wurde ich immer verlassen. Immerhin hatte ich Feli. Ich kenne sie seit dem Kindergarten. Wir hatten oft Phasen,wo wir nicht viel miteinander gemacht haben,aber sie war schon immer meine beste Freundin gewesen und wird es auch immer bleiben. Wir haben so viele Sachen gemeinsam,dass wir Geschwister sein könnten. Ach ja, und ich hatte einen Hund, Barkie",erzählte ich Connor,der gespannt zuhörte. "Das mit deinen Eltern ist krass. Sowas kennne ich nicht, meine Eltern waren anders. Komplett anders",erzählte er. "Im guten oder schlechten Sinne?" "Na ja,kommt drauf an wie man es sieht. Sie waren lockerer als deine.Na ja um genauer zu sein mein Vater... Meine Mutter starb vor 10 Jahren,als ich 10 war bei einem Banküberfall. Wir waren alle bei der Bank,um Geld für unseren Urlaub abzuholen und dann kam ein maskierter Typ rein. Wir wussten direkt was los war,man hatte schon zu viele Filme darüber gesehen... Bevor der Typ auch nur zu dem Banksave gegangen war,schnappte er meine Mutter und nahm sie als Geisel,damit ihn auch ja niemand aufhält. Jemand konnte sich in letzter Sekunde auf die Toilette retten und rief die Polizei. Sie dachten es wäre ein Dieb,der seine Geisel niemals erschießen würde und das nur vortäuscht... Und genau so hat sich die Polizei dann auch verhalten. Sie sind direkt in das Gebäude gestürmt und haben seine Warnungen ignoriert. Sie liefen immer weiter auf ihn zu,bis er meine Mutter erschoss. Seitdem gibt sich mein Dad die Schuld daran. Er meint,dass er etwas hätte tun müssen,aber Mama hätte dieses nicht gewollt. Hätte er etwas getan,wäre er auch erschossen worden,aber er will mir ja nie glauben. Er kommt mit dem Tod von Mum nicht gut klar. Und seitdem sieht er viele Sachen sehr locker. Zu locker. Er kümmert sich nur manchmal um mich,indem er mir Essen macht oder mich zur Schule bringt. Er fragt mich nie,wie mein Tag war oder ob alles gut ist. Und ich kann einfach das machen,was ich will",sagte er und ich merkte,wie traurig er war. "D-das tut mir Leid... Ich wusste nicht,dass..." "Nein,schon gut. Niemand kann daran was ändern. Es war die Schuld der Polizei. Ich möchte dich nicht damit belasten...",meinte er. "Nein,das tust du nicht. Du kannst mir alles erzählen",sagte ich und legte meine Hand auf seine, "Was ist,wenn du mir einfach andere Sachen aus deinem Leben erzählst? Geschwister,Haustiere,Freunde,usw? Vielleicht lenkt dich das ab!" Jetzt guckte er hoch. Direkt in meine Augen. Diese wunderschönen,grünen Augen. "Danke... Danke,dass ich dir das erzählen konnte. Vielleicht hast du Recht, ich sollte von was anderem erzählen... Ich hab einen Bruder,Jake. Er ist zwei Jahre älter als ich. Wir kommen auch aus England..." "Wirklich? Was für ein Zufall!",unterbrach ich ihn, "Ok Sorry ,erzähl weiter". "Also ich komme aus London, Haustiere hatte ich keine. Ich hatte nicht wirklich viele Freunde bis zur 9.Klasse. Dort lernte ich Ben kennen, da er neu in unsere Klasse kam. Wir freundeten uns direkt an,weil wir beide Aussenseiter waren. Die anderen Kinder in unserer Klasse waren alle oberflächlich und scheiße. Sie haben wert auf Geld,Aussehen und so Sachen gelegt. Daraus lässt sich schließen,dass ich auch nicht viele Beziehungen bis jetzt hatte. Ich hatte einmal eine Freundin,die mich wirklich so mochte,wie ich bin,aber die anderen aus meiner Klasse hatten sie so fertig gemacht,dass sie es letztendlich beendete mit den Worten :"Tut mir Leid,Connor. Du bist einfach zu uncool". Ich sah,wie ihm eine Träne das Gesicht runterrann. Ich rutschte ganz nah an ihn,sodass ich ihn in meine Arme schließen konnte. Er legte seinen Kopf auf meinen. Einige Minuten saßen wir einfach nur da und sagten nichts. Bis wir ein Kichern hörten.