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Im Speck-Eck war es unglaublich voll. Doch das war Noah und mir total egal. Wir saßen in unserer Stammecke, direkt an der Theke und hatten ein Ale vor uns stehen, inklusive klaren Schnaps. Die dröhnende Musik und den ganzen Störlärm an Gequassel von anderen hörten wir nicht, uns umhüllte Stille. Lediglich den Bass spürten wir ab und an, wenn wir die Hände auf die Theke legten.
»Ich find's gut.«
Blinzelnd starrte ich Noah an und er lachte, dann gebärdete er lässig: »An Harry Potters Stelle würde ich auch zum letzten Strohhalm greifen und ganz ehrlich, Foxy, ich denke, er ist sich durchaus bewusst, was falsch gelaufen ist. Das er dich darum bittet bei ihm einzuziehen ist mutig.«
»Wahrscheinlich«, antwortete ich knapp. »Trotzdem ist das ein ziemlich gewagter Schritt, also direkt zu ihm zu ziehen.«
Aufmerksam sah mein bester Freund mich an: »Du wirst es riskieren, oder?«
»Ja«, ich schluckte hart. »Das wird nicht einfach. Die Reimplantation ist bald und... ich werde wirklich Hilfe brauchen, wenn ich nicht zu meinen Eltern möchte.«
Die Operation würde mich viel Kraft kosten. Immerhin entfernte man alte Technik in meinem Innenohr und das Implantat an meinem Schädelknochen. Zu verschwommen war die Erinnerung an die erste Implantierung.
Vielleicht war das auch ganz gut so.
Tief seufzte Noah und trank sein Bier halbleer. Dann gebärdete er: »Probiere es aus. Sollte es nicht klappen, schleppe ich deinen Kram wieder zurück in die WG.«
Ich musste lachen, doch schließlich wurde mein Blick ernst und ich ließ ihn wissen, dass ich wusste, das seine Familie in letzter Zeit öfters den Kontakt gesucht hatte. Noah leugnete das nicht und erzählte mir davon, dass seine Mutter ihm regelmäßig Kurznachrichten schrieb. »Sie schreibt immer sehr knapp und simpel. Die Emojis hat sie noch nicht gefunden.« Er wirkte verwirrt darüber.
»Soll dein Bruder nun vorbeikommen, oder nicht?«, horchte ich, denn es war immer mal wieder die Rede davon, dass Alec sich London und die Universitäten ansehen wollte. »Er könnte mein Zimmer haben.«
Noah schien unsicher, aber ich überzeugte ihn, dass er Alec so im Blick hatte und mein Zimmer nicht leer blieb. Daraufhin schnaubte er: »Dickkopf würde das sicher auch übernehmen.« Da konnte ich ihm nur zustimmen. Fizzy wäre eher in meinem Zimmer eingezogen als ich ausgezogen.
»Bevor dein Bruder einzieht, solltest du vielleicht mit deiner Mutter sprechen. Immerhin scheint sie den Kontakt zu suchen«, meinte ich und las in Noahs Gesicht Unsicherheit. Das Verhältnis zu seinen Eltern war nie besonders gut, aber ein Schritt in ihre Richtung war vielleicht genau das, was sie sich wünschten. Immerhin suchte seine Mutter ihn von sich aus auf. Und sei das nur, um Alec zu ihm zu schicken.
Ich schlug ihm vor, dass er sich mit ihr an einem neutralen Ort traf, sodass er jeder Zeit gehen konnte, wenn er merkte, dass er sich in die Ecke gedrängt fühlte.
Noah wollte darüber nachdenken und wir ließen den Abend entspannt im Speck-Eck ausklingen.
In den folgenden Tagen pendelte ich zwischen dem privaten Krankenhaus und jenem, wo ich Reimplantiert werden sollte. Harry zu besuchen fühlte sich merkwürdig an. Nicht fremd, eher so, als ginge es darum eine große Schlucht mit Erde zu zuschuppen.
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Liebe heißt das Lied ✓
Fanfiction»Meine Welt klang immer in Blautönen.« Hellblau, dunkelblau, türkis, azurblau, byzantinischblau, coelinblau. Das war vertraut. Das war das, was ich kannte. Womit ich zurechtkam. Und dann wurde meine Welt plötzlich nach und nach bunt. So bunt, wie d...