┊ ┊ ┊ ★ LOUIS
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Mich verließ beinahe der Mut.
Aber in einem hatte Harry recht. Wenn ich es jetzt nicht tat, dann tat ich es nie und würde es für immer bereuen.
Ich war ihm tapsig in die Falle gegangen, doch als ich mich Stufe für Stufe im fremden Treppenhaus hochkämpfte und am Ende des zweiten Stocks eine vertraute Gestalt sah, da konnte ich nicht mehr zurück.
Sophia hatte Eleanors und meine Hunde dabei. Die Hunde begrüßten mich winselnd. Liams Exfreundin hatte eine grüne Maske im Gesicht und ich sah deutlich, dass sie sich nur schnell etwas übergeworfen hatte. Mein Auftauchen störte den Mädelsabend. Sophia nahm die Hunde an die Leine und trotz Maske musterte sie mich streng.
Schließlich raunte sie: „Vermassele es nicht, Louis."
„Ich weiß nicht mal, ob ich das nicht schon getan habe", antwortete ich. Leicht neigte Sophia den Kopf, ihre Augen funkelten: „Das ist deine Spezialität, schätze ich. Keine Ahnung, warum Eleanor immer so viel Geduld mit dir hatte."
Das wusste ich selbst nicht.
Sie machte eine Geste und ich betrat ihre Wohnung. Lautlos schloss Sophia hinter mir die Wohnungstür und verschwand aus meinem Blickfeld, dann schloss sie mich ein. Ich hörte den Schlüssel im Schloss.
Regungslos blieb ich im Flur stehen und betrachtete die kleine Wohnung. Ich zog mir die Jacke aus und hing sie neben Eleanors schwarzen Mantel. Pizza stand auf dem Küchentisch und ich hörte, dass im Wohnzimmer irgendetwas in der Glotze lief. Im Bad rauschte das Wasser und ich griff im Wohnzimmer zur Fernbedienung, um den Klatsch- und Tratsch-Sender auf lautlos zu stellen.
Im selben Moment ging die Tür zum Bad auf und ich hörte Eleanor rufen: „Zeit die Pizza zu vernichten. Hast du den Wein schon auf, Soph-!"
Sie verstummte, als sie mich im Wohnzimmer erblickte.
Meine Augen huschten über jeden Zentimeter Vertrautheit. Eleanors langes braunes Haar war nass und gekämmt. Es klebte an ihrem Kopf. Sie trug ihren Lieblingsjogginanzug in kitschigem Rosa und wirkte vollkommen überfahren. Die braunen Augen weiteten sich. Hastig schritt sich durch den Flur bis zur Küche und sah sich um. So als wollte sie sich vergewissern, dass Sophia da war.
„Sie hat uns eingeschlossen", sprach ich und Eleanor sprintete zur Tür und ruckelte am Knauf. Ich sah, dass sie versuchte die Ruhe zu bewahren und sich zwang tief durchzuatmen.
„Was willst du hier!", sprach sie beherrscht und ich merkte, dass meine Finger taub wurden. Stattdessen zog ich mir die alberne Kappe von Harry vom Kopf und versuchte einen Anfang zu finden.
Im Kopf war ich gefühlt jede Nacht einen Ablauf dieser Begegnung durchgegangen, aber jetzt war mein Schädel wie leergefegt.
„Es tut mir leid." Das waren die ersten Worte, die wie Blei auf meiner Brust lagen und scheinbar waren es genau die falschen Worte.
Wütend fuhr Eleanor herum und brüllte mich an: „ES TUT DIR LEID?"
Jegliche Beherrschung war von ihr gewichen. „Was zur Hölle tut dir leid? Das du mich rausgeschmissen hast, weil ich vor Jahren einen Fehler gemacht habe?" Ihre braunen Augen funkelten mich herablassend an: „Oder weil du mir schon wieder verdammt noch mal weh getan hast?"
Der Kloß in meinem Hals explodierte beinahe.
Eleanor ballte die Hände zu Fäusten. „Ich kann das nicht mehr, Louis!"
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Liebe heißt das Lied ✓
Fanfic»Meine Welt klang immer in Blautönen.« Hellblau, dunkelblau, türkis, azurblau, byzantinischblau, coelinblau. Das war vertraut. Das war das, was ich kannte. Womit ich zurechtkam. Und dann wurde meine Welt plötzlich nach und nach bunt. So bunt, wie d...