┊ ┊ ┊ ★ ISABELL
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Mir war von Anfang an klar gewesen, dass ich Schmerzen haben würde. Und das nicht zu knapp. Manche steckten die Implantation richtig gut weg, aber bei mir war das schon beim ersten Mal anders gewesen.
Nachts schlenderte ich die Gänge im Krankenhaus auf und ab, weil ich vor Schmerzen nicht schlafen konnte und die Schwestern mir nicht noch stärkeres Schmerzmittel geben durften. Manchmal hatte ich das Gefühl, es würde überhaupt keinen Unterschied machen ob ich es nahm oder nicht.
Die Hausschuhe von Noah waren toll, genauso die Decke und das Nackenkissen von Harry. Denn alleine durch das Nackenkissen fand ich irgendwann tatsächlich eine Position, in der ich die Augen schließen konnte.
Lag ich auf der Seite, hatte ich das Gefühl mein komplettes Ohr würde bluten, weil ein Gewicht sich nach draußen arbeiten wollte. Lag ich auf den Rücken, glaubte ich, dass ich spürte, wie die neuen Magneten sich in meinem Kopf bewegten. Beides war unglaublich unangenehm. Ich fuhr das Kopfteil des Bettes hoch und saß fast aufrecht, um irgendwie die Augen zu schließen.
Irgendwann fing jedoch mein Rücken und mein Steißbein an zu schmerzen, weil ich die Position zu lange einnahm. Die Matratzen des Krankenhausbettes waren dünn und ich sehnte mich nach Zuhause.
Zuhause würde nun bei Harry sein.
Noch war diese Vorstellung irgendwie befremdlich.
„Bist du sicher, dass du morgen nicht mit nach Cotswolds willst? Ich bin mit dem Auto hier und kann dich direkt mitnehmen", der Besuch meiner Mutter gab mir viel Kraft, sie sprach sehr, sehr langsam. Ihre Umarmung war liebevoll und alleine ihre Anwesenheit tat mir gut.
Allerdings blieb es anstrengend von ihren Lippen zu lesen: „Nein. Ich danke dir für das Angebot, aber... ich bin schneller für die Untersuchungen hier. In Cotswolds müsste ich mir einen HNO-Arzt außerhalb suchen."
„Flint oder dein Vater würden dich sicher hinfahren."
„Trotzdem nein", ich drückte ihre Hand und fragte nach dem Hotel, wo sie untergekommen war. Ich wusste, Harry hatte ein Gästezimmer, aber ich hütete mich davor etwas zu sagen. Denn als sie sich beide begegneten, da bemerkte ich den abschätzigen Blick meiner Mutter. Es gelang ihr nicht ihre Abneigung zu verbergen.
Um keinen Streit vom Zaun zu brechen, schnitt ich das Thema nicht an. Stattdessen begleitete sie mich zu Untersuchungen und war dabei, als ich eine zusätzliche Infusion bekam, die meinen Kreislauf aufpäppeln sollte. Mein Gang war nicht besonders gut, ich war unsicher und manchmal fühlte sich der Boden an, als würde er leicht schwanken.
So gut es ging, versuchte ich mein Gleichgewicht in den Griff zu bekommen und ging immer mal wieder über den Flur. Das würde sich schon geben.
Den halben Vormittag entfusselte meine Mutter meine Haare. Denn als einer der Ärzte mir den Verband abnahm, da nutze sie die Gunst der Stunde. Mit Trockenshampoo und viel Geduld umschifferte sie die Wunden und half mir, mich wieder frischer zu fühlen.
Für eine Dusche oder richtig gewaschene Haare würde ich gerade töten. Doch so begnügte ich mich damit was ging und ließ zu, dass man die Wunde hinter meinen Ohren neu verklebte und statt einem strammen Verband bekam ich leichtere dunkle schwarzer Verbandspatches umgebunden. Diese wurden ausgeplostert mit Verbandmaterial und lagen direkt über den Narben der Magnete am Kopf.
Ich bekam viel Besuch vor dem Mittagessen. Noah, Benny, Fizzy, sie gaben sich die Klinke in die Hand und meine Mutter verschwand höflich für einige Zeit in die Cafeteria. Meine Freunde hatten so viel zu erzählen, es kam mir vor als würde ich schon Wochen weg sein und nicht erst ein paar Tage.
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Liebe heißt das Lied ✓
Fanfiction»Meine Welt klang immer in Blautönen.« Hellblau, dunkelblau, türkis, azurblau, byzantinischblau, coelinblau. Das war vertraut. Das war das, was ich kannte. Womit ich zurechtkam. Und dann wurde meine Welt plötzlich nach und nach bunt. So bunt, wie d...