┊ ┊ ┊ ★ ISABELL┊ ┊ ☆
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Die Nacht vor der großen OP schlief ich furchtbar schlecht.
Ich hatte penibel meine Tasche für das Krankenhaus gepackt, war wieder und wieder meine Liste durchgegangen und hatte meine Tasche noch zweimal durchgesehen. Ich wusste, sollte ich etwas vergessen haben, würde Harry es mir nachbringen. Für mich war dieses Wissen komisch.
Natürlich konnte ich mich auf meine Freunde verlassen, aber wirklich die Gewissheit zu haben, dass da jemand war, der mich intensiv begleitete und unterstützte, war befremdlich. Allerdings tat ich mich schwer mich dem Gefühl von ich-kann-mich-auf-ihn-verlassen hinzugeben.
Mittlerweile lief Harry nicht mehr ganz so schwerfällig. Zwar waren seine Bewegungen noch vorsichtig und er machte regelmäßig Pausen, doch es ging ihm besser.
Während ich nicht schlafen konnte, schien er zum ersten Mal seit langer Zeit wirklich zur Ruhe zu kommen. Ich spürte, wie tief er neben mir atmete und drehte mich im Bett leicht in seine Richtung.
Sanft strich ich in der Dunkelheit über sein dichtes Haar. Erst gestern hatte Harry es nachschneiden lassen und ich mochte den Schnitt sehr.
Schweigend blieb ich neben ihm liegen und wartete auf die Morgendämmerung. Erst als es Zeit war, schwang ich die Beine aus dem Bett und machte mich fertig. Harry sollte mich nicht bis ins Krankenhaus begleiten. Ich würde die Untersuchungen alleine hinter mich bringen. Denn was sollte er einen ganzen Tag mit Warten verbringen.
Leider ließ er sich nicht überreden, sondern schulterte am frühen Morgen meine Tasche und betrat mit mir das Krankenhaus. Er hatte sich alle Mühe gegeben äußerlich nicht aufzufallen, ich erkannte ihn mit der Brille und der Mütze selbst kaum.
„Hör mal", sprach ich und hielt ihn nach der Anmeldung an. „Du musst heute nicht bei mir bleiben, es wird unglaublich langweilig. Ich muss zum Blutabnehmen, habe ein, zwei Abschlussgespräche und Aufklärungen mit der Narkose-Ärztin. Die meiste Zeit werde ich auf den Fluren warten."
Er zögerte und ich gab ihm einen Stoß: „Bitte, tue mir den Gefallen. Mein Reader ist voller Bücher, die ich endlich lesen möchte und ich bin sicher, Liam, Louis oder Niall hätten dringendere Beschäftigungen für dich."
Missmutig verzog Harry das Gesicht und ich sah konzentriert auf seine Lippen: „Du willst mich echt dringend loswerden."
„Ja", gab ich zu. „Ich schaffe das hier schon."
„Ich bin heute Abend wieder da", sprach er und ich seufzte: „Morgen reicht. Wirklich. Ich brauche jemand, der mir einen vernünftigen Kotzeimer hinhält und mir aufs Klo hilft."
Harrys Mundwinkel zuckten, doch er zögerte. Ich blickte ihm ernst ins Gesicht: „Das meine ich auch so. Morgen nach der OP ist es mir wichtiger, dass du da bist."
Tief holte er Luft, dann nickte er: „In Ordnung. Aber melde dich heute zwischendurch. Solltest du irgendetwas brauchen, dann schreib mir."
„Du wirst das Batman-Zeichen am Himmel sehen", versicherte ich ihm.
Harry setzte meine Sporttasche ab und schloss mich fest in seine Arme. Ich atmete seinen Geruch ein und einmal mehr konnte ich es kaum abwarten seine Stimme wieder zu hören. Hoffentlich würde sich der Klang durch die Operation nicht zu sehr verändern.
Gleichzeitig wurde meine Erinnerung an den Klang jetzt schon blasser und blasser. Ich vermied es meine CIs zu nutzen. Der Wackelkontakt machte mich aggressiv und frustrierte mich, der dumpfe Ton sorgte für ein schlechtes Gefühl.
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Liebe heißt das Lied ✓
Fanfiction»Meine Welt klang immer in Blautönen.« Hellblau, dunkelblau, türkis, azurblau, byzantinischblau, coelinblau. Das war vertraut. Das war das, was ich kannte. Womit ich zurechtkam. Und dann wurde meine Welt plötzlich nach und nach bunt. So bunt, wie d...