Teil 20

379 24 1
                                    

Ich lief quer durch die Stadt, bis hin zum Südhafen. Die meiste Zeit schaute ich nur auf den Boden und hatte die Hände in den Taschen meiner Jacke versenkt.

Nach dem ich doch eine ganze Weile gelaufen war, blieb ich stehen und blickte auf das weite Meer hinaus. Ich atmete ein paar mal tief die kalte, klare Luft ein, die der Wind vom Meer mitbrachte. Ich zog meine dicke Strickmütze noch ein wenig tiefer, denn ich fröstelte leicht. Ich beruhigte mich ein wenig, die Angst ließ aber dennoch nicht nach. Nun verlor ich mich wieder in meinen Gedanken. Zwei Fragen beschäftigtem mich ungemein. Wie hat er mich gefunden und was sollte ich tun, wenn er wirklich nach Finnland käme und mich fand? Ich wusste ganz genau, dass diese Freundlichkeit, die er in den Nachrichten vermittelte, nur Show war. Ich konnte seinen 'Plan', dass ich glauben solle, er hätte sich geändert, sofort durchschauen. Aber ein zweites mal würde ich mich auf gar keinen Fall auf ihn einlassen. Nach all dem was er mir angetan hatte. Auf einmal tippte mir jemand von hinten auf die Schulter. "Hey Mina!" Ich zuckte heftig zusammen und befürchtete das schlimmste, zum Beispiel, dass Andreas plötzlich vor mir stünde, aber als ich mich umdrehte, stand da nur ein, auf meine Reaktion etwas verdutzt drein schauender Samu. Erleichtert legte ich die Hand aufs Herz. "Himmel, hast du mich jetzt erschreckt!" "Why?" Mit fragenden Blick sah mich Samu an. "Ach, ich war nur in meinen Gedanken versunken." versuchte ich herunterzuspielen, was ja eigentlich auch stimmte. "Was machst du denn hier?" lenkte ich ab. "I was gerade joggen und dann habe ich dich gesehen. And what's about you? Was machst du here? Du siehst so.. traurig aus." Mist, war das so offensichtlich? "Ähm.. Ist nicht weiter wichtig. Es... Es ist wegen meinen Ex- Freund. Aber ich will dir jetzt nicht mit meinem Beziehungsquatsch die Ohren voll heulen." erwiderte ich. "Come on Mina. Reden hilft. Wenn du willst reden darüber, I'll be there for you. But you don't have to. I just want to be your friend. Maybe, ich kann dir helfen." meinte er in einem ruhigen, mitfühlendem Ton. Hat er gerade wirklich gesagt? Er will mir ein Freund sein? Ganz ehrlich, ich fand das schon ziemlich süß von ihm. Aber ich kannte ihn doch kaum. Was ist wenn er genauso war wie Andreas? Aber sein Blick, mit dem er mich ansah, hatte so eine Wärme, die mir verriet, dass er anders war. Ich zögerte, bevor ich mich dafür entschied, es ihm zu erzählen. "..Okay, na gut." - "Fine. But come with me, du frierst doch bestimmt." "Wo bringst du mich denn jetzt schon wieder hin?" fragte ich und brachte sogar ein schiefes lächeln zu stande. "Siehst du?" Er zeigte auf ein kleines Lädchen in der Häuserreihe am Hafen. "Da ist ein small Café. Dort kannst mir alles erzählen in Ruhe." sagte er und lächelte.

You can never be ReadyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt