Teil 40 - Samu's Sicht

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Schon wieder sah ich alles um mich herum nur noch verschwommen, bis sich eine Träne löste und mir die Wange herunter lief. So kaputt war ich schon lange nicht mehr gewesen. Ich fühlte mich, als hätte man mir alle Kräfte geraubt. Es waren eben gleich zwei Faktoren, die das bewirkten. Die Sache mit Vivi vorhin und dieses dumpfe Gefühl, dass da in ihrem Leben noch ein zweiter Mann war. Ich wusste selber nicht genau wie ich darauf kam, weswegen ich Mina auch nicht antworten konnte, andererseits ließ mich diese Vorstellung nicht mehr in Ruhe. Und da lief auch schon die nächste Träne meine Wange herab. Ich spürte Minas besorgte Blicke auf mir und als ich sie darauf kurz ansah, sah ich, dass sie irgendwas überlegte, bis sie ihre zarte Hand auf meine legte. Und dann summte sie eine mir sehr gut bekannte Melodie. Dieses Lied war mein eigenes. Ich hatte ihr es vorgesungen, als sie letztens so fertig war. Schon alleine dass sie sich die Melodie noch hatte merken können, beeindruckte mich. Aber es war auch ihre schöne, klare Stimme die mich für einen Moment ablenkte. Ich starrte sie wahrscheinlich an wie ein Volldepp, doch sie sang den Refrain so schön, dass ich nicht anders konnte. "Und jetzt wird nicht mehr geweint. In Ordnung? Du musst es mir nicht jetzt sofort erzählen. Sag es mir einfach, wenn du bereit bist darüber zu sprechen.", sagte sie sanft. Ich nickte zustimmend. "Schlaf dich erst einmal aus. Du bist total fertig." "Und what's about you?", fragte ich sie. "Dann schlaf ich halt im Sitzen.", konterte sie, worauf ich lachen musste. Ich fand es zu süß von ihr, wie sie sich um mich kümmerte und war ihr jetzt schon unedlich dankbar für das was sie tat. Aber im Sitzen würde ich sie heute nicht schlafen lassen. "Sweet Girl. But you don't have to sleep while you're sitting.", meinte ich und tippte dabei mit meiner freien Hand neben mich auf ihr Kopfkissen, auf dem ich lag und gab ihr damit zu verstehen, dass sie sich neben mich legen konnte, wenn sie wollte. "Na gut, ewig hier herum sitzen kann ich wirklich nicht.", sah sie ein und ließ sich neben mir nieder. Irgendwie hatte ich gehofft, dass sie sich neben mich legen würde. Ich wollte jetzt nicht alleine sein, geschweige denn irgendjemand anderen bei mir haben als sie. Sie gab mir die Wärme die ich brauchte, ein gutes Gefühl, sie war jetzt mein Licht in der Dunkelheit. "So, zufrieden?", fragte sie. "Noch nicht ganz." Ich wollte nicht, dass sie frohr, also zog ich - besser gesagt, ich versuchte es - eine Decke von mir um sie mit dieser zu zudecken, woran ich aber kläglich scheiterte.  "Gib, ich mach das schon. Ruh dich aus.", kicherte sie und legte die Decke selber über sich. "So und jetzt, schlaf gut." "Good night, sleep well." Am liebsten hätte ich sie in meine Arme gezogen, um zu zeigen wie dankbar ich ihr war, aber wahrscheinlich hätte ich sie dann erdrückt. Also unterbrach ich die jetzt eigentlich herrschende Nachtruhe. "Mina?" "Hmm?" Ihre Augen, die sie schon geschlossen hatte, öffneten sich wieder und sahen mich mit einem funkeln durch das schwache Licht des Ofens an. "Danke for all you've done for me." "Gern geschehen.", lächelte sie.

Huhu
Hab mal wieder ein Kapitel für euch :)
Wer Rechtschreibfehler finden sollte, darf sich gerne bei meiner Autokorrektur bedanken xD Und keine Sorge.. Bald wird's spannender ;)

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