You can never be Ready

Teil 2

Während ich duschte, überlegte ich was ich heute am liebsten machen wollte. Gehe ich heute in die Stadt? Oder vielleicht doch lieber Eislaufen? Oder, ich treffe mich einfach mit Maila. Maila hatte ich gleich an meinem ersten Tag hier kennen gelernt. Wir verstanden uns auf Anhieb sehr gut. Sie war ein Jahr älter als ich und wohnte einen Stock tiefer. Als ich hier samt Gepäck ankam, dachte ich, ich würde es nie alleine schaffen all meine Sachen rauf in den 4. Stock zu verfrachten. Zum Glück kam Maila genau im richtigen Moment vom Einkaufen zurück. Ich verstand sie erst nicht, da sie mich auf finnisch fragte ob sie mir helfen solle. Ich konnte zwar einiges auf finnisch, mein Wortschatz reichte aber trotzdem nicht aus, um mich auf auf dieser Sprache zu unterhalten. Ich sagte ihr auf englisch, dass ich aus Deutschland kam. Das war ein einziges Sprachenwirrwar! Daraufhin erzählte sie mir, dass ich mich mit ihr auf deutsch unterhalten konnte, weil ihre Großeltern aus Deutschland stammten und sie deswegen zweisprachig aufgewachsen war. Sie brachte ihre Einkäufe in ihre Wohnung und half mir danach, meinen Kram nach oben zu bringen. Am gleichen Tag lud sie mich noch auf eine Tasse Kaffee und Kuchen ein, um mich willkommen zu heißen und erfuhr von ihr, dass sie Tiermedizien an der selben Uni wie ich studierte. Seitdem haben wir uns fast jeden Tag getroffen. Wie dem auch sei, ich würde bestimmt für heute etwas zu tun finden. Nach dem duschen, föhnen und frisiern, stand ich vor meinem Kleiderschrank und überlegete, was ich heute am besten anziehen sollte. Ein kurzer Blick auf das Thermometer genügte... -10°C.. Brrr.. Ich entschied mich für meinen lieblings Pullover, meine dunkelblauen Röhrenjeans und um nicht zu frieren, wenn ich nachher raus ginge, zog ich noch eine Leggins drunter. Ich wollte gerade in die Küche gehen, als plötzlich mein Magen laut knurrte. "Moment noch, du bekommst gleich etwas" sagte ich lachend und setze meinen weg fort.