Teil 43

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"Also sag mal, was war den gestern los mit dir?", fragte Maila, während wir am Frühstückstisch saßen und sie den ersten happen von ihrem belegten Brötchen nahm. Ich dagegen, rührte nur in meinem Kaffee herum und dachte an Samu. Ob er schon wach war? Hoffentlich fand er den Zettel. Nicht, dass er noch im ganzen Haus herumrannte und mich suchte. "Mina? Bist du noch anwesend?" Maila schnappte mit den Fingern vor meinem Gesicht herum. "Hmm? Äh.. Ja bin ich, wieso?" "Ich hab dich was gefragt. Was ist den auf einmal mit dir los?", fragte sie erneut, dafür klang sie besorgter als das erste mal. Keine Ahnung warum, aber nun fiel mir blitzartig die gestrige Sache mit Andreas wieder ein. Wegen Samu hatte ich das total vergessen! Und wie zur Hölle hat er mich überhaupt ausfündig gemacht?! Aber sollte ich Maila jetzt davon erzählen? Dann müsste ich ihr aber auch von Samu erzählen und warum er jetzt in meinem Wohnzimmer vor dem Holzofen lag. "Ähm... Naja.. Mir ging's gestern einfach nicht mehr so gut. Deswegen bin ich dann auch an die Luft, aber das hat auch nichts gebracht. Also bin ich dann eben mit dem Taxi nach Hause gefahren.", versuchte ich ihr zu verklickern, was anscheinend auch klappte. "Achso, aber du weißt, ich hätte dich auch nach Hause bringen können Maus." "Ja, ich weiß. Aber ich wollte dir den Spaß nicht versauen.", lächelte ich ihr entgegen. "Aber ohne dich hat es eh keinen Spaß mehr gemacht.", murmelte sie, worauf sie einen Schluck aus ihrer Kaffeetasse nahm. Lachend schüttelte ich den Kopf. Aber, sie hatte mir meine kleine Notlüge abgekauft.
Nach gut einer Stunde plauderei, machte ich mich langsam wieder aus dem Staub. Ich wollte wissen ob Samu schon wach war und außerdem wie es ihm ging. "Also, danke für das Frühstück, wenn ich das noch so nennen kann. Es ist immer hin schon zwölf! Ich mach mich jetzt auf die Socken, die Katze hat heute noch nichts zu essen bekommen.", begründete ich. "Seh's positiv, du brauchst dir keine Gedanken mehr um das Mittagessen zu machen", spaßte Maila, während sie mich zur Tür begleitete. "Da hast du aber ausnahmsweise recht!", lachte ich zurück. "Liebes, ich hab immer recht.", sagte sie und tat dabei so, als wäre sie eine von diesen abgehobenen Weibern, die von sich denken sie wären der Mittelpunkt des Universums. "Nein Spaß.", kicherte sie anschließend. "Dann lass sie mal nicht verhungern! Ähm, treffen wir uns heute noch einmal?"  "Ich weiß noch nicht wie ich heute Zeit habe. Ich ruf dich an.", versprach ich ihr und umarmte sie wie immer kurz zum Abschied. "Ich werde warten. Tschüss Maus!" "Ja, tu das", lachte ich. "Tschüssi!" So und jetzt nichts wie ab zu Samu. Ich sprintete die Treppe hinauf und sperrte keine zwei Minuten später schon die Wohnungstür auf. Man stand sofort im Wohnzimmer, wenn man über die Türschwelle trat. Sofort ging mein erster Blick zum Holzofen hinüber vor dem er geschlafen hatte, aber da war er nicht mehr. Reflexartig schaute ich dann zur Küche hinein. "Ach, guten Morgen Schlafmüze!", rief ich fröhlich als ich Samu dort stehen sah. So wie es aussah hatte er den Zettel gefunden. "Guten Morgen! Ähm.. What means 'Schlafmütze'?", fragte er. Sein Gesichtsausdruck verriet mir, dass ihm das ein bisschen peinlich war. Ich hingegen, fand das niedlich. Die Art wie er das deutsche aussprach und wie er schaute, wenn er wie jetzt ein Wort nicht kannte und nachfragen musste. "Eine Schlafmütze ist jemand, der gerne schläft. Und so wie es aussieht tust du das ja. Als ich gegangen bin, war es immerhin schon elf", kicherte ich. Darauf fuhr er sich mit der Hand durch die Haare, worauf er verlegen grinste. "Nein, ist schon in Ordnung. Du solltest dich ja ausschlafen. Wie geht es dir eigentlich? Geht es dir besser? Zumindest ein Bisschen?", fragte ich nach. Er sah jedenfalls besser aus als gestern. Ob es ihm auch so ging war die zweite Frage. "Ja, besser but... I don't know how I feel.. Or what I should feel. I... I don't know...", seufzte er. "Ich verstehe dich da vollkommen. Aber, das wird schon wieder. Die kriegt sich schon wieder ein. Rede einfach nochmal mit ihr."  "But nicht jetzt oder?" "Nein, nicht jetzt." lachte ich. "Aber ewig herumdrücken kannst du dich auch nicht. Irgendwann musst du mit ihr reden." Wie ein kleiner Junge, der gerade eine Standpauke bekam, sah Samu zu Boden. Er wusste, dass ich Recht hatte. "Warum hast du geschuldet dein Friend noch eine Erklärung?", fragte er nun neugierig und sah auf. "Ja ja, schnell Thema wechseln wenn es unangenehm wird. Ich verstehe schon", lachte ich. "Also gut. Ich sollte ihr noch einmal genau erklären warum ich gestern einfach so abgehauen bin." "Und was hast du gesagt?" "Das gleiche was ich ihr gestern geschrieben habe. Dass es mir nicht gut ging und ich deswegen weg bin. Sie weiß also nicht, dass du hier bist. Ich erzähle ihr sonst alles, aber das geht sie ausnahmsweise nichts an.", lächelte ich. Im gleichen Augenblick, als ich meinen Satz fertig gesprochen hatte, klingelte sein Handy. Hastig zog er es aus der Hosentasche. Wie versteinert starrte er ein paar Sekunden lang auf das Display, bis er seinen Blick hilfesuchenden auf mich richtete. Ich wusste erst gar nicht was auf einmal los war, bis er mich aufklärte. "Vivi is calling me."

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Guten Abend! :)
Habe nun endlich alle Prüfungen hinter mir und somit wieder mehr Zeit zum schreiben ;)
Habt ihr die erste Folge von "Die Band" gesehen? Wie fandet ihr sie? Ich fand sie ja schon toll xD
Und danke, danke für über 7000 Reads!!! *-*
Ich hatte am Anfang nicht einmal mit 1000 gerechnet! Ihr seit toll! <3

You can never be ReadyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt