Teil 41 - Samu's Sicht

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Schweißgebadet wachte ich am nächsten Morgen auf. Ich hatte geträumt. Darin hatte sich noch einmal alles abgespielt, was gestern passiert war. So gerne ich jetzt auch wieder los heulen hätte wollen, ich tat es nicht. Ich hatte Mina wirklich schon genug die Ohren voll geheult und mittlerweile kam ich mir selber vor wie ein rohes Ei. Apropo Mina... Ich legte meinen Kopf zur Seite, um nach ihr zu sehen, doch neben mir lag nur ein zusammengeknülltes Häufchen Decke. Sie war also schon aufgestanden. Langsam setzte ich mich auf und drehte meinen Oberkörper in alle Richtungen um mich so im Wohnzimmer umzusehen. Keine Mina. Es war auch so ungewöhnlich still hier. Kurzerhand beschloss ich aufzustehen und sie zu suchen. Ich durchforstete die ganze Wohnung, doch nirgends fand ich sie. Nur in der Küche hatte ich noch nicht nachgeschaut, aus der ich aber ein leises Rascheln vernahm. Also ging ich langsam darauf zu. Als ich durch den Türrahmen spähte, freute ich mich schon regelrecht und glaubte, sie gefunden zu haben, stattdessen jagte mir ihre Katze einen Schrecken ein, als sie plötzlich aus einer Kiste sprang, in der alte Zeitungen deponiert waren. Es sah so aus, als hatte sie ihren Spaß daran, alte Zeitungen zu zerfetzen, denn überall um die Kiste herum lagen kleine Schnipsel.
Jetzt wusste ich zwar wo dieses Rascheln herkam und dass sie eine Katze hatte, doch von Mina fehlte noch jede Spur. Ich betrat nun ihre Küche, um - neugierig wie ich war -  mich ein bisschen genauer umzusehen, dabei erregte ein Zettel, der auf dem  Küchentisch lag meine Aufmerksamkeit. Ich nahm ihn in die Hand und fing an zu lesen.
"Guten Morgen Samu,
Bitte wunder dich nicht wo ich bin, ich bin bei einer Freundin der ich noch eine Erklärung schulde. Falls du etwas essen willst, auf der Theke liegen Brötchen, Kaffee ist in der Kanne und der Rest ist im Kühlschrank. Bin bald wieder da, Mina."
Rätsel gelöst. Mina war bei einer Freundin.
Genau in dem Moment, in dem ich den Zettel wieder zurück legen wollte, hörte ich wie jemand die Wohnungstür aufschloss. Gut, dass man von der Küche aus auf die Tür sehen konnte, so sah ich Mina reinkommen. "Ach, guten Morgen Schlafmütze!", sagte sie fröhlich. "Guten Morgen! Ähm.. What means 'Schlafmütze'?" Etwas peinlich berührt sah ich sie an. Ich hatte es eben noch nicht ganz mit dem deutschen Sprachgebrauch. Darauf lachte sie. "Eine Schlafmütze ist jemand, der gerne schläft. Und so wie es aussieht tust du das ja. Als ich gegangen bin, war es immerhin schon elf." Verlegen grinste ich sie an und fuhr mir mit einer Hand durch die Haare. "Nein, ist schon in Ordnung. Du solltest dich ja ausschlafen. Wie geht es dir eigentlich? Geht es dir besser? Zumindest ein Bisschen?", fragte sie. "Ja, besser but... I don't know what I feel.. Or what I should feel. I... I don't know...", stammelte ich vor mich hin. "Ich verstehe dich da vollkommen. Aber, das wird schon wieder. Die kriegt sich schon wieder ein. Rede einfach nochmal mit ihr."  "But nicht jetzt oder?", versuchte ich mich herauszureden und somit einem Gespräch mit Vivi zu entkommen. Ich hatte einfach Angst davor, es könne alles komplett aus dem Ruder laufen und würde sich von mir trennen. "Nein, nicht jetzt.", lachte Mina. "Aber ewig herumdrücken kannst du dich auch nicht. Irgendwann musst du mit ihr reden." Ich gab zu, sie hatte Recht. Aber in diesem Moment lautete meine Devise: Besser spät, als nie.  "Warum hast du geschuldet dein Friend noch eine Erklärung?", wechselte ich das Thema. Ich wollte das sowieso noch wissen. Da kam mir ein spontaner Themawechsel gerade recht. Das hatte sich vorhin beim lesen so angehört, als hätte sie irgendetwas angestellt. "Ja ja, schnell Thema wechseln wenn es unangenehm wird. Ich verstehe schon.", sagte sie und sah mich tadelnd aber auch etwas belustigt an, während ich nur auf einmal den Fußboden sehr interessant fand. "Also gut. Ich sollte ihr noch einmal genau erklären warum ich gestern einfach so abgehauen bin." " Und was hast du gesagt?" Nun sah ich sie wieder an. "Das gleiche was ich ihr gestern geschrieben habe. Dass es mir nicht gut ging und ich deswegen weg bin. Sie weiß also nicht, dass du hier bist. Ich erzähle ihr sonst alles, aber das geht sie ausnahmsweise nichts an." Gerade wollte ich zu einer Antwort ansetzen, doch es klingelte mein Handy. Ich zog es schnell aus meiner Hosentasche, ich hatte ja immer noch das selbe an wie gestern Abend. Als ich dann auf das Display sah, stellten sich mir die Nackenhaare auf. Hilfesuchend und unwissend, was ich denn jetzt tun sollte, schaute ich zu Mina, die mich nur noch vollkommen verwirrt ansah.

Na, wer wird das wohl sein? 
Für euch mal wieder ein Kapitel zum Frühstück... Zumindest früstücke ich um die Uhrzeit
Achja, und nicht wundern: Ich hab meinen Namen geändert. Mir war es danach und es musste in meinem Profil mal aufgeräumt werden
Schönen Tag euch heute☺❤

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