You can never be Ready

Teil 4

Verdammt, jetzt durfte ich extra noch Brötchen holen gehen. Für einen Moment lang habe ich überlegt, das Nutella so zu essen, aber das wäre sogar für mich zu viel. 'Dann trinke ich eben heute kalten Kaffee...' dachte ich mir. Ich zog meine schwarzen Stiefel an, schnappte mir meine Jacke, Geldbeutel, Schlüssel und Handy, schloß die Türe ab und lief Richtung Aufzug. Der ließ zum Glück nicht lange auf sich warten und so war ich im Handumdrehen unten. Der Bäcker war nicht all zu weit weg, ungefähr zehn Minuten zu Fuß. Es fing leicht an zu schneien, aber das störte mich nicht weiter. Plötzlich merkte ich,  wie mein Handy vibrierte. Ich holte es aus meiner Jackentasche und sah auf den Bildschirm. >Nachricht von Mama< stand darauf. Meine Mom ist schon toll. Sie schrieb mir jeden Morgen und fragte, wie es mir denn ging und jeden Abend, um gute Nacht zu sagen. Ich öffnete die SMS.

>Hallo Süße. Wie geht es dir heute? Bei uns hat es heute Nacht wieder geschneit, der ganze Verkehr liegt lahm. So hat es schon lange nicht mehr geschneit. Wünsche dir einen schönen Tag, Kuss Mama<

Nach ein paar mal kucken, dass ich nicht gegen eine Laterne lief, antwortete ich ihr:

>Hi Mama, dann bleibt lieber innen, nicht dass eine Lawine vom Dach rollt ;) Bei mir hat es auch ganz schön geschneit. Ich habe mir Gedanken gemacht, mir eine Katze anzuschaffen.. Alleine ist es so ruhig :) Bin grad Brötchen holen. Kuss, Mina. Liebe Grüße auch an Papa und Alex :)<

Alex, der eigentlich Alexander hieß, ist mein kleiner Bruder. Was heißt klein, da wir Zwillinge waren, war er nur ein paar Minuten jünger und mittlerweile war er ein ganzes Stück größer als ich. Er war einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben, auf ihn konnte ich immer zählen wenn es darauf ankam. Aber dass der sich noch nicht gemeldet hatte, seit ich in Finnland war, fand ich schon komisch...