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Der restliche Abend verging in einem gemütlichen beieinander sitzen. Im Schein der Kerzen aßen wir Weintrauben, Äpfel, tranken Wein und lauschten der weiteren Musik. Wir unterhielten uns über die Trainingsstunden, darüber dass dies unser letztes Jahr war und über unsere Zukunftspläne; Ihren Laden und darüber, dass wir uns schon auf diese gemeinsamen Zeiten freuten. Es war das erste Mal, dass zwischen uns, nach so einem Abend, nichts körperliches passierte. Ich hatte das Gefühl als würde sich zwischen uns etwas verändern, dass wir erwachsener wurden und umso besser harmonierten.

„Wo sind die anderen?"  Begrüßte ich Fred am nächsten Morgen in der großen Halle, als ich mich neben ihm niederließ.

Tatsächlich war niemand von unsere Freunden zu sehen und auch von George fehlte jede Spur. Es erschien mir seltsam, nicht weil sie nicht da waren sondern weil ich alleine mit dem Zwilling meines Freundes am Tisch saß, nach allem was passiert war. Nach seinem komischen Verhalten mir gegenüber.

„Wir haben heute erst zur zweiten Stunde Unterrichtsbeginn." Lächelte er „Wie ich sehe, hat der Streber Kim Finnigen das nicht mitbekommen."

Na klasse.

„Halt die Klappe." Murmelte ich vor mich hin.

Etwas genervt griff ich in den Brotkorb und nahm mir eine Scheibe heraus, an der ich anschließend vor mich hin knabberte.

Warum hatte mir niemand gesagt, dass wir erst später Unterrichtsbeginn hatten?

Andernfalls hätte ich noch schön in meinem Bett liegen und schlafen können.

Aber nein. Nun saß ich neben Fred Weasley, der für seine Verhältnisse relativ offen mir gegenüber war, zumindest nachdem was die letzten Wochen geschehen war.

„Was machst du dann schon hier?" Fragte ich ihn, da es mir tatsächlich etwas seltsam erschien-

Erst schwänzt er den Unterricht und dann saß er zu früh beim Frühstück?

„Ich arbeite die Stunden nach, die ich verpasst habe. Das könnte ich auch nachher beim Nachsitzen machen, aber dann habe ich weniger zu tun und kann mich mit den Produkten aus unserem Laden beschäftigen."

Irritiert sah ich ihn an „Welches Nachsitzen?"

Sein Lächeln wurde noch breiter und sein Blick traf auf meinen, offensichtlich ziemlich amüsiert über meine Frage „Das Nachsitzen wegen der Sache mit dem schwänzen?"

Oh mist.

Das hatte ich schon ganz vergessen.

Stille trat ein, niemand sagte etwas. Es war wieder eine dieser unangenehmen Situation zwischen uns, doch ich überspielte sie einfach und sah mich in der großen Halle um. Unser Jahrgang war nur vereinzelt vertreten, dafür waren die restlichen Schüler alle beisammen an ihren Tischen. Doch unsere Ruhe sollte nicht lange halten, denn was dann geschah, damit hätte ich niemals gerechnet;

„Kim, kannst du mir einen Gefallen tun?"

Einen Gefallen?

„Uhm-" stammelte ich „Kommt darauf an?"

„Wen siehst du wenn du unauffällig nach rechts guckst?"

Mein Blick wanderte in die besagte Richtung.

„Alicia, deine Ex."

„Könntest du, wenn es möglich wäre und es für dich kein Problem ist-" er wirkte ziemlich nervös „Mir dabei helfen sie eifersüchtig zu machen?"

Was?

„Was?" Sprach ich meine Frage laut aus „Wieso sollten wir das tun?"

„Sie geht mir in letzter Zeit ziemlich auf die Nerven und ich möchte ihr zeigen, dass ich schon lange nicht mehr an sie denke."

Nur Einer von Zweien kann der richtige seienWo Geschichten leben. Entdecke jetzt