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Der Abend war angebrochen. Im Gemeinschaftsraum warf das lodernde Kaminfeuer dunkle Schatten auf unsere müden Gesichter. Mein Kopf ruhte auf Georges Brust während es von Stunde zu Stunde ruhiger um uns herum wurde. Ron hatte seinen Brüdern den Vorfall aus London genauestens berichtet gehabt, mit vielen Einwänden und Einwürfen von Granger, die mit den anderen um uns herum gesessen hatte. Doch auch dieses Ereignis war schon eine gute halbe Stunde her gewesen und mittlerweile befanden sie sich alle samt in ihren Betten- Kein Wunder, denn auch sie hatten ziemlich erschöpft ausgesehen.

„Kim?" Wurde ich unsanft aus meinen Gedanken gerissen „Kim? Bist du wach?"

Ein unverständliches Grummeln verließ meine Lippen bevor ich meine Augen öffnete und in das ziemlich errötete Gesicht vor mir sah.

Es kostete mich einige Überwindung vor Schreck nicht zusammenzuzucken. Wer stellte sich bitte so nahe an eine schlafende Person?

„Angelina?" Stammelte ich, noch immer leicht verschlafen „Was- Was ist denn los?"

Ein Blick durch die Gegend verriet mir, dass ich ganz offensichtlich im Gemeinschaftsraum eingeschlafen sein musste, auf meinem offensichtlich hellwachem Freund, das verriet mir ein weiterer Blick der zu ihm hinauf führte; George grinste mich frech an und seine Augen funkelten dabei so, als wäre er gut amüsiert.

„Was auch immer es ist-" kam es nun von Fred, der offensichtlich mit dem Kopf auf dem kleinen Beistelltisch eingeschlafen war „Klärt das woanders."

„Halt die Klappe, Freddie." Brachte Johnson ihm zum Schweigen bevor sie sich wieder mir zuwandte „Ich wollte dich nicht wecken, aber-" sie hielt mir einen Brief vor die Nase „Deine Eule hat nicht aufgehört an unser Fenster zu klopfen. Und da du nicht da warst habe ich den Brief abgefangen. Hier." Ohne eine Antwort abzuwarten überreichte sie ihn mir.

Irritiert bedankte ich mich bei ihr.

„So laut wie deine Eule geklopft hat scheint es wichtig zu sein." Mit diesen Worten ließ sie sich neben mich auf das Sofa fallen „Komm schon, mach ihn auf. Ich will unbedingt wissen, was drin steht."

Dieses Mädchen war seit einiger Zeit meine beste Freundin gewesen, daher kannte ich sie ziemlich gut. So gut um zu wissen, dass wenn sie etwas wollte, sie keine Ruhe gab bis sie genau dies bekommen hatte.

Und so setzte ich mich auf, drehte den Brief in meiner Hand, öffnete ihn vorsichtig und entnahm das Blatt Pergament welches mir entgegenkam. Doch drehte ich es so, dass nur ich es lesen konnte.

Liebe Kim,

hieß es in der ersten Zeile.

Ich schreibe ganz bewusst dir, damit du die freudige Botschaft an Fred und George weitergeben kannst. So wie ich meine Söhne kenne werden sie sich noch mehr freuen, wenn sie diese ganz besondere Nachricht durch dich erhalten..

Welche Nachricht?

Meine Augen folgten den geschriebenen Zeilen weiter.

So wie du weiß auch ich, dass meine Jungs sich seit Jahren ihren eigenen Laden wünschen und das dieser Traum durch Harrys großzügiges Weihnachtsgeschenk in Erfüllung gegangen ist. Bei der Planung hatte ich den beiden mitgeteilt, dass ein Freund von mir ein Gebäude verkauft, direkt in der Winkelgasse. Es ist ein großes Haus, dreistöckig und im dritten Stock befindet sich eine kleine Wohnung. Ich hatte das Haus reservieren lassen um darum zu verhandeln und wollte Fred und George Auskunft erteilen, sobald sich an dieser Thematik etwas verändert hat. Dieser Moment ist Heute gekommen- Das Haus befindet sich im Besitz meiner beiden Söhne!

Ohne weiterzulesen warf ich das Blatt Pergament beiseite und sprang ruckartig vom Sofa auf. So schnell, dass alle um mich herum zusammen zuckten und mich mit erschrockenen Augen ansahen.

Nur Einer von Zweien kann der richtige seienWo Geschichten leben. Entdecke jetzt