Hermine Granger
Ich fand mich wieder. Die Dunkelheit verzog sich langsam und braune Lichtflecken tanzten in den Raum. Doch anstatt, dass der Untergrund weich oder besser gesagt ein Bett im Krankenflügel war, so wie sich alle Protagonisten in den vielen Romanen wiederfinden, spüre ich nur einen kühlen Beton, der unter meinem Körper liegt. Mein Kopf ist ebenfalls nicht sicher, durch ein mit Gänsefedern gestopftes Kissen etwa. Aber er lag auch nicht wirklich auf dem Boden. Etwas trennte ihn von ihm. Und so langsam wurden die braunen Lichtflecken größer. Ich hörte ein leises Flüstern. Granger. Wach verdammt noch mal auf. Der Satz wiederholte sich, und das nicht nur einmal. Sondern einige tausende. Mein Mund fühlte sich trocken an. Meine Zunge beschichtet, wie von Staub. Mein Atem setzte wie von allein ein und ich atmete all den Staub ein, der sich in meinem Mund angelagert hat. Unwillkürlich fing ich an zu husten. Ich riss die Augen auf und obwohl ich nichts erkennen konnte, packte ich die Hand, die sich um meinen Oberarm gelegt hatte. Und während sich das Bild vo meinen Augen wieder in logischen Fetzen und schließlich zu einem Bild zusammensetzt, huste ich den Staub hinaus. Doch er wollte nicht. Ich starrte die Person neben mir. In sekundenschnelle ließ ich die Hand los und rappelte mich auf, um darauf hin gleich an der nächsten Wand entlang herunter zu rutschen. Der Hustenanfall wurde stärker und reizhaft. Das war nicht zu überhören. Und auch Malfoy, der übrigens auch da war, sank zu mir hinunter, packte mich an den Schultern und klopfte mir auf den Rücken. Und es half. Das Röcheln verschwand. Meine Atmung war immernoch angestrengt, aber der Staub schien weggebrökelt zu sein, bei seinem Klopfen. Erleichtert entspannte ich meinen Körper, der jetzt schlaff an der Mauer gelehnt hing. Der blonde Slytherin schien ebenfalls erleichtert, er ließ meine Schultern los und setzte sich neben mich.
"Was ist mit mir passiert ?" Es dauerte lange bis ich passende Worte gefunden habe für meine Frage. Erstaunlich lange. Denn in meinem Kopf schwirrten nur Wortfetzen und Buchstaben fuhren Achterbahn. Der Schwindel hatte die Überhand. Doch jetzt ging es wieder. Ich starrte also aus dem großen Fenster gegenüber. Draußen war es dunkel. Es war schließlich abends. Oder morgens. Aber eher abends. Obwohl es mir vorkommt als hätte ich ewig geschlafen. Es regnete. Die Wassertropfen peitschten gegen das Glas und perlten nach unten. Man hörte den Wind heulen.
"Du bist ohnmächtig gewesen." Ich schluckte. "Ja das ist mir klar, aber was war davor?". Ich höre Draco Malfoy scharf die Luft einziehen. Ich kauerte mich zusammen, wieder einmal in Erwartung, den besten Kommentar ever ins Gesicht geklatscht zu bekommen. Aber es kam nicht. Es kam einfach nicht. Draco blieb ruhig. Er erzählte mir also nach einigen Sekunden, dass er auf dem Gang war, als er plötzlich hörte, wie etwas zu boden sackte. Er ist also hergekommen und hat mich da liegen sehen.
"Du bist aber sozial. Hätte ich nicht von dir erwartet, dass ausgerechnet du, mich hier nicht liegen lässt." Ich sah ihn von der Seite an. Seine blonden Haaren lagen kreuz und quer in seinem Gesicht. Er schwitzte. Mir war kalt. Als Draco wieder nichts sagte, ließ ich meinen Blick wieder nach vorne gleiten.
"Ich bin aber nicht so. Ich bin kein asoziales Arschloch, dem alles am Arsch vorbeigeht. Ich bin nicht so." Seine klare feste Stimme riss ich aus meinem Gedankenspaziergang.
"Das hast du aber immer sehr gut unter Beweis gestellt." Mein Kommentar feierte nur so vor Ironie.
"Ich hatte keine andere Wahl." Sagte er. Ich blickte ihn wieder von der Seite an. "Hattest du nicht?". Er wand seinen Kopf zu mir und seine Augen wanderten langsam zu mir. Diese Ernsthaftigkeit in seinen Augen werde ich niemals vergessen.
Er schüttelte langsam den Kopf.
"Du willst gar nicht wissen was sie mit mir anstellen würden, wenn ich mich ihnen widersetzen würde."
Diese Trauer in seinen Augen, ließ mich ihm den nötigen Glauben schenken.
"Danke Malfoy." Er blickte mir in die Augen. Fragend.
"Dafür dass dein Ich, welches hier verborgen", ich legte meine Hand über sein Herz. "-ist, nach mir geschaut hat."
Ich ließ meine Hand wieder sinken."Draco?", hörte ich plötzlich Parkinsons Stimme hinter einer Mauer. Dracos weiches Gesicht verhärtete sich augenblicklich wieder. Er stand schnell auf und ich ebenfalls. Er warf mir noch einen leichtes lächeln hinter her, ehe ich um die nächste Ecke verschwand.
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Stay ~ Dramione
FanfictionWenn etwas passiert, was nicht hätte passieren dürfen... Wenn du ein Kind erwartest, dass du nicht bekommen darfst... Wenn dein Leben in Gefahr ist... Wenn du ganz alleine bist und niemand dir hilft... Wenn du verzweifelt bist... ...UND DU JETZT IN...