Kapitel 18

545 18 9
                                        

DRACO MALFOY

Die Kapuze meines Umhangs hatte ich tief in die Stirn gezogen. Ich lehnte mich an die Wand neben dem Portraits der Gryffindors und musste mir die Kommentare der fetten Dame anhören.
"Ihr elenden Schlangen", zischte sie unentwegt und begann mit den Personen in den benachbarten Bildern über Salazar Slytherin. Noch eine Minute bis zur Sperrstunde. Einige Erstklässler kletterten durch das Portraitloch. Sie warfen mir ängstliche Blicke zu. Ich konnte den Respekt und die Angst fast riechen. Ein selbstgefälliges Grinsen schlich sich auf mein Gesicht. "Was ist so lustig?", hörte ich Grangers Stimme und sah auf. Das Mädchen stand an der Portraitschwelle. Ich lachte leise. "Nichts, Granger. Lass uns loslaufen, ja?" Etwas zögerlich trat sie in den Hausflur. "Und was wenn Mister Filch uns entdeckt?" Ihre Stimme triefte vor Sorge. "Mach dir keine Gedanken. Niemand wird uns über den Weg laufen. Ich hab den Teil im Schloss übernommen, den keiner übernehmen wollte. Den Keller." Ein Schatten zog über Hermines Gesicht. "Okay." Sie nickte und wir liefen die Treppen hinunter. Immer weiter hinunter. Ich nehme mir eine Fackel von der Wand und wir laufen den Gang entlang. Nach einer langen schweigenden Stille, räusperte sich Hermine. "Also, Malfoy. Was willst du mir sagen. Was ist es, was so wichtig ist, dass wir uns hier treffen müssen. Es muss schließlich was ganz klammheimliches sein. Wenn du fast austickst." Sie verschränkte die Arme und sah mich erwartungsvoll an. Ich seufzte tief und lange. "Granger...das ist nicht einfach zu erklären. Und bisher weiß niemand was davon." Ich spürte ihren neugierigen durchdringenden Blick auf mir. Nervös sehe ich mich um. Obwohl ich wusste, dass niemand da sein würde. Machte es der Keller mir auch nicht einfacher. Was wenn Snape hier herumschleicht und Wörter aufschnappen würde. Der Professor hatte Ohren...gute Ohren. Und hörte alles in gefühlter Weite von einem Kilometer.

Ich spürte warme Hände die meine umfassten und beruhigend drückten. Erst jetzt spürte ich wie meine Hände zitterten. Daraufhin entriss ich ihr sie und steckte sie in die Hosentasche. Dabei ignorierte ich ihren entsetzten Blick. "Ich hab Post bekommen, Granger. Vom Ministerium für Zauberei." Ich senkte meine Stimme. "Von der Abteilung des Standesamtes." 

Granger hörte mir zu, den Kopf zu Boden gesenkt. Die Hände im Rücken verschränkt. "Es besteht Verdacht darauf, dass meine Geburtsurkunde gefälscht wurde. Und...in zwei Monaten wird es eine Verhandlung geben. Vater wird aussagen müssen, denn er hatte sie erstellt." Ich hörte auf zu sprechen und wartete auf Grangers Reaktion. Ihre Stirn war mit einem Mal kraus gezogen und sie biss nachdenklich auf ihre Unterlippe. "Okay." Okay? What? Mehr konnte man aus dieser Hexe nicht rausziehen?  "Granger! Das ist weder okay, noch irgendwas anderes. Auf was die eigentlich hinauswollen ist, dass meine Mutter mich früher geboren hatte, als es in meiner Urkunde steht. Bis zu 5 Stunden. Da ist gar nichts okay." Ich merkte wie ich lauter wurde. "War dein Vater denn bei deiner Geburt dabei? Mir ist klar, dass du der letzte bist, der mir das beantworten kann. Aber hast du deine Geburt mal zuhause angesprochen?". "Nö! Ich weiß nur dass es Komplikationen gab." Granger nickte nachdenklich. Wir hatten uns auf die Stufe einer Treppe gesetzt. "Komplikationen also...Darf ich fragen, was für welche?" Ich nickte und dachte angestrengt darüber nach, was mir Mutter mal erzählt hatte. "Die Wehen haben relativ früh eingesetzt und die Fruchtblase ist etwas früh geplatzt. Es war übrigens eine Hausgeburt. Sie fand nicht im St. Mungos statt." Wieder nickte Granger. "Heißt du warst quasi eine schwere Geburt!" Den Sarkasmus überhörte ich nicht. "Ja... wenn du es so beschreiben willst." Sie grinste etwas vor sich hin. Ich rollte mit den Augen.

"Und was ist mit dem Buch?" Achja...das Buch. "Nichts besonderes Granger." Ich wollte bereits wieder aufstehen. Doch sie zog mich mit einem Ruck zurück. "Wenn du meine Hilfe willst, dann musst du mir schon die ganze Wahrheit sagen, sonst sieht's mit Helfen nicht sehr gut aus!", zischte sie und stand auf.

Eines muss man Granger lassen, sie hatte echt Feuer! Sie eilte davon und ich hinterher. "Granger!", zischte ich aufgebracht. Doch sie war schon weg. Leicht erschöpft lehnte ich mich an Wand. Tja das Buch. Eigentlich war es nichts besonderes. Echt nicht. Eigentlich hatte ich mir nur den Stammbaum der Familie Potter angesehen. Und damit Hermine keine doofen Fragen stellte, hatte ich es versteckt.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 19, 2016 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Stay ~ DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt