Kapitel 12

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HERMINE GRANGER

Es war kalt. Mein Mund war allerdings trocken. Ich konnte dieses Bild von dem Blick Malfoy nicht aus meinem Kopf stoßen. Ich eilte schnell die Treppe hinunter. Ich hatte Angst, dass er mich doch an Umbridge verraten würde. So leid es mir auch tat, aber ich konnte ihm doch nicht einfach vertrauen. Schließlich war er ein Malfoy und dazu noch in Slytherin. Und er war ein Feigling. Für ein wenig Aufmerksamkeit würde er aber alles tun. Unten am Gryffindorturm angekommen rannte ich über die nasse Wiese. Doch sie gab nach. Ich rutschte aus und flog mit dem Gesicht direkt in die Matsche. Ich blieb liegen. Doch irgendwann stand ich mühsam auf und wischte mir den Schlamm aus dem Gesicht. Der Geschmack von Erde breitete sich in meinem. Ich spuckte die Schlammklumpen aus und laufe in Richtung Schlossbrücke. Meine Sicht ist so verschwommen und verdreckt, dass meine Augen anfingen zu tränen. Ich blinzelte durch die Gegend. So würde ich auf keinen Fall ins Schloss gehen. Zu meinem Glück fing es an zu regnen. Ich stellte mich also unter den weinenden Himmel und versuchte mir den Dreck aus dem Gesicht zu 'waschen'.

"Verdammter Mist!" Es wurde mir zu blöd, also zog ich mir einfach die Kapuze von meinem Umhang tief in die Stirn. Dann trat ich in das Schloss. Ich hoffte sehr von niemandem gesehen zu werden. Ich lief also durch die Gänge in Richtung der Häuser. "Granger". Hörte ich die schneidende Stimme eines Mitschülers. "Malfoy." Ich verhielt mich ruhig. Vermied es mich umzudrehen. "Wo hast du dich denn noch rumgetrieben?" Ich wusste worauf er hinaus wollte. Meine Hose war nass vor Schlamm. "Bekomme ich denn keine Antwort?" Ich zog meinen Umhang fester um mich und setzte mich wieder in Bewegung. Ich wollte nicht mit ihm reden. Ich wollte mit keinem reden. Das einzige was ich wollte, war eine kalte Dusche und eine saubere Haut. "Granger ich kann dich auch verpfeifen!", empört blieb ich stehen. Ich sah nichts. Nur die Fliesen und das Nötigste was ich zum rumlaufen brauchte. Und nun standen dort zwei Füße. Schwarze Schuhe. Malfoys Schuhe. "Du wirst es aber nicht tun", flüsterte ich. Und plötzlich schossen mir Tränen in die Augen. Sie verursachten Brände. Ich wollte mir unauffällig über die Augen wischen um die Brände zu löschen. Doch im selben Moment spürte ich wie mir die Kapuze vom Kopf gezogen wurde. Jetzt liefen sie schon in Bächen. So sah er mich. Genau mein größter Feind, welcher immer Schwächen gesucht hat und Dinge worauf er rumhacken konnte. Das brachte mich noch mehr zum Weinen. Ich schloss die Augen und schluchzte vor mich hin. Malfoy würde gleich seine dämliche Klappe aufreißen und einen Aufstand machen. Ich wusste das einfach. Es würde passieren.

Doch ich wartete. Umsonst. Stattdessen machte der Junge etwas unerklärliches. Er zog mich in einen Nebengang und umarmte mich. Er drückte sich leicht an mich, als wäre ich zerbrechlich. Zuerst hing ich nur schlaff in seiner Umarmung drin, doch dann wagte ich meine Arme um seine Hüfte zu legen.

Stay ~ DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt