Langsam kehrten auch meine Gedanken zurück in meinen Kopf. Ich konnte es nicht glauben. Noch vor 2 Tagen hatte ich in einem schäbigen Café bis zum Umfallen gearbeitet, um mir eine ebenso schäbige Wohnung leisten zu können. Ava Hawkins war für mich ein täglicher, frühmorgendlicher Traum vor der Arbeit gewesen.
Nie im Leben hätte ich daran geglaubt, ihr einmal zu begegnen. Und nun saß ich hier in ihren Armen und mein ganzes, verkümmertes Leben schien auf einmal wieder einen Sinn zu ergeben. Zum ersten Mal seit dem Vorfall vor 3 Jahren, der mein Leben rabiat verändert hatte, fühlte ich mich angekommen. Zuhause. Gewollt. Richtig.
Die Liste der Wörter in meinem Kopf war riesig. Am liebsten würde ich diesen Moment speichern und immer und immer wieder abspielen, sodass er nie zuende gehen würde. Doch auf der anderen Seite wusste ich nicht, ob das alles eine Zukunft haben würde. Was genau hatte Ava überhaupt dazu gebracht, mich, genau mich, auszusuchen?
Wer war ich denn? Vermutlich war ich für sie nur jemand, der leicht zu haben war, für die Zeit, in der sie keine Partnerin hatte. Wieso sollte eine Frau wie sie, jemanden wie mich, länger bei sich behalten? Ich dachte an ihr Angebot im Wagen vor 2 Tagen. Wahrscheinlich hatte sie auch das nicht ernst gemeint. Wer würde eine fremde Frau, ohne jeglichen Schulabschluss in einer so großen Firma einstellen?
Doch genau in diesem Moment war es mir egal. Ich lag hier, eng an ihren Körper gekuschelt in ihrem Appartement, während ihre Finger noch immer kleine Kreise über meinen Rücken zogen. Und genau in diesem Augenblick fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Seit langer Zeit war ich mal wieder glücklich. Ich fühlte mich, als hätte ich endlich einen neuen Sinn im Leben gefunden.
"Miss Hawkins?", flüsterte ich leise. Einen Moment hatte ich Angst, sie könnte mich nicht gehört haben, doch schon erklang ihre Stimme. "Lenore!", leicht scharf fuhr sie mich an. "Da du mich vor 5 Minuten nahezu angefleht hast, endlich kommen zu dürfen", sie zog den Satz genüsslich in die Länge, während mir die leichte Schamesröte ins Gesicht kroch, "wird es dir wohl nicht schwer fallen, mich endlich bei meinem Vornamen anzusprechen", fuhr sie fort.
Nun konnte ich das leichte Schmunzeln in ihrer Stimme hören.
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GODDESS I Das Angebot ✔︎
Roman d'amourSie war eine Göttin. Und ich war... NICHTS. Bis sie mich plötzlich SAH. Ava Hawkins. Kühl. Unnahbar. Dominant. Lenore Evans. Unsicher. Schüchtern. Jungfrau. Was passiert, wenn ihre beiden Welten a̶u̶f̶- ineinanderstoßen? --------------- TEIL 1 ...