Kapitel 4^mila
Das Klingeln eines Handys reißt die Blondhaarige aus ihrem kurzen Schlaf. Noch leicht benommen greift sie nach ihrem Smartphone und drückt mit halbgeschlossenen Augen auf den grünen Hörer.
„Hallo?" sagt sie mit rauer Stimme und reibt sich mit ihrer freien Hand die Augen.
„Hallo mein Schatz" erklingt die warme Stimme ihres Vaters „Ich wollte nur wissen, wann du heute ungefähr ankommst, damit ich alles vorbereiten kann."
Milas Gesicht verzieht sich zu einer Grimasse, als sie die Worte ihres Vaters verarbeitet und gähnend dreht sie sich einmal herum, um auf ihrem Rücken liegen zu können.
„So- so um 16 Uhr denke ich" antwortet sie schließlich, woraufhin ein Lachen von der anderen Leitung ertönt.
„Oh Gott hattest du eine lange Nacht oder was?" fragt ihr Vater amüsiert „es ist schon 11 Uhr und du klingt unheimlich müde Mila"
„Ja" gähnt sie und streckt ihre Gliedmaßen von sich „Du weißt doch, ich hatte gestern das letzte Konzert meiner Tour"
Doch je wacher Mila wird, desto klarer wird auch ihr Verstand. Verschwommene Bilder von letzter Nacht kommen ihr in den Sinn und sie fragt sich, ob das ein schlechter Traum gewesen ist.
„Natürlich" die Stimme ihres Vaters erklingt ein weiteres Mal „dann will ich mal nicht weiter stören. Wir sehen uns dann heute Abend, ich freue mich sehr meine berühmte Prinzessin wiederzusehen"
„Boar Papa nenn mich nicht so" lacht die Blondhaarige und fährt mit ihrer freien Hand über eine ihrer Gesichtshälften.
„Ich hab dich auch lieb" sagt der Mann abschließend und beendet somit das kurze Telefonat. Herzhaft gähnend stützt sich die junge Frau auf einem ihrer Ellenbogen ab und legt ihr Handy auf den mattschwarzen Nachtisch.
Mit gerunzelter Stirn schaut sie sich das Hotelzimmer genauer an und gerade als sie der Meinung ist, dass das gestern nur ein unbedeutender Traum gewesen sei, da sie nicht selten solche Träume hatte, sticht ihr eine Krawatte ins Auge. Die Realisation trifft sie hart und in Unglauben weiten sich ihre Augen.
Das darf nicht wahr sein.
Unverzüglich springt sie aus dem Bett und dreht sich herum, um sicherzugehen, dass der Mann nicht neben ihr liegt. Tatsächlich ist sie alleine und zu ihrem Bedauern nackt.
Für einige Sekunden steht sie einfach regungslos in mitten des Raumes, die Bettdecke fest in ihren Händen, bis ihr ein klägliches Wimmern entgleitet. Gespielt weinend fällt sie auf die weiche Matratze und verflucht ihr gestriges selbst dafür, so nachgiebig gewesen zu sein.
Es hätte ihr klar sein müssen, dass Sie nicht neben Robert aufwachen würde. Das war noch nie so sein Stil.
Ein Klopfen reißt sie aus ihrem Wehklagen und eine vertraute Stimme ertönt.
„Mila, um 12 Uhr werden wir zum Flughafen fahren, da um 12:30 Uhr ihr Privatjet in Richtung Malibu abhebt"
Nicolas freundliche Stimme schenkt der Blondhaarigen etwas Trost und bringt sie dazu aufzustehen und sich fertigzumachen. Um genau 11:55 Uhr verlässt sie ihr Hotelzimmer mit einem kleinen schwarzen Koffer und einer stylischen Sonnenbrille auf der Nase. Die Krawatte hat sie natürlich auch eingepackt, obwohl sie sich ziemlich sicher ist den Mann in naher Zukunft nicht mehr zu Gesicht zu bekommen.
Zwei Männer -einer davon Nicolas- begleiten sie zum Ausgang des Hotels, wovor auch schon mehrere Paparazzi auf sie warten. Kameras blitzen auf und das Stimmengewirr wird immer lauter, weswegen Mila kaum ein Wort verstehen kann.
Sie winkt einigen Leuten zu, doch begibt sich wortlos in den schwarzen SUV, der sie auf der Stelle zum New Yorker Flughafen fährt.
-
Mit einem lauten Rauschen landet der Privatjet in Malibu und sofort kommt in Mila das Gefühl auf, wieder daheim zu sein. Sie war lange nicht mehr hier und ist froh endlich wieder zurückgekehrt zu sein. Klar, das Leben als Berühmtheit hat ihr viele Vorteile erbracht, doch mindestens genauso viele Nachteile und es ist schön nach einem ganzen halben Jahr wieder etwas Ruhe zu haben.
In nächster Zeit steht nichts an, außer entspannen und vielleicht -wenn ihr danach ist- neue Songs zu schreiben.
Die einzige Person, die sie bis nach Hause begleiten wird, um aufzupassen, dass sie gut ankommt, ist Nicolas. Danach wird auch er sich einige Wochen Urlaub gönnen, selbst wenn er angeboten hat bei Mila zu bleiben, doch die Blondhaarige hat dankend abgelehnt.
Als das Taxi vor dem Haus ihres Vaters hält verabschiedet sich die Einundzwanzigjährige von ihrem treuen Begleiter, der mit dem Taxi weiterfahren wird und steht schlussendlich alleine -mit ihrem Koffer- vor einem riesigen Eingangstor.
Nicht wenige Minuten später wird auch schon die Haustüre geöffnet und das freudig strahlende Gesicht ihres Vaters erscheint. Schnell drückt er den Knopf für das metallene Tor, welches sich daraufhin von selbst öffnet.
„Mila" entgegnet ihr Elijah und breitet herzlich seine Arme aus, um seine Tochter in eine Umarmung zu schließen. Für einen Augenblick verweilen sie in dieser Position und Mila stellt schnell fest, dass ihr Vaters weint.
„Papa" sagt sie beschwichtigend „kein Grund zu weinen"
Lachend löst er sich von Mila und streicht mit seinem Zeigefinger die Tränen von seinen Wangen.
„Ich habe dich vermisst" flüstert er und schließt sie in eine weitere Umarmung „und ich habe eine Überraschung für dich, um der alten Zeiten Willen."
Die Augen der jungen Frau weiten sich sofort und ungläubig blickt sie in das unschuldige Gesicht ihres Vaters. Sie ahnt nichts Gutes.
„Ich- ich habe Robert zum Essen eingeladen" beantwortet er somit die Frage, die Mila sich innerlich gestellt hat „ihr habt euch seit drei Jahren nicht mehr gesehen Mila und ich dachte, dass sei eine gute Idee"
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you broke me first | 𝐫𝐝𝐣
Fanfiction[fortsetzung von mind games] man sieht sich immer zweimal im Leben [2021]