Kapitel 17^mila
Einige Tage sind vergangen, in denen Robert nicht wieder aufgetaucht ist.
Langsam beginnt sich die Einundzwanzigjährige ernsthafte Sorgen zu machen und sie kann nur hoffen, dass ihm nichts zugestoßen ist. Das schlechte Gewissen verfolgt sie auf Schritt und Tritt und Nachts kann sie kaum ein Auge zu machen, da sie, wenn sie schläft, von unglaublich quälenden Albträumen heimgesucht wird.
Es ist nun ihr letzter Tag in Malibu bei ihr zuhause angebrochen, denn schon morgen wird sie von Nicolas abgeholt, der sie zum Flughafen bringt, wo sie vom restlichen Management empfangen wird.
Mila muss neue Songs schreiben und schon in fünf Tagen wird sie ein weiteres Konzert geben, doch diesmal in Europa. Die Blondhaarige hat nämlich mehr Fans auf dem anderen Kontinent als sie sich jemals hätte erträumen können.
Es ist so gesehen ihre Pflicht auch ihnen den Traum zu erfüllen, eines ihrer Konzerte zu besuchen. Vor allem weil sie zuvor eine Tour durch ganz Amerika gemacht hat. Jedoch ist das das letzte, was ihr gerade im Kopf herumschwirrt.
Leicht nachdenklich stochert Mila in ihrem Essen herum, während sie sich mit dem Ellenbogen am Tisch abstützt und sie ihren Kopf in ihre Hand gelegt hat. Ihr Vater sitzt ihr gegenüber und mustert sie besorgt. Die Stimmung im Hause der Wilson's ist seit Roberts Abreise nicht mehr wirklich positiv, im Gegenteil, meistens herrscht erdrückende Stille und der Gesichtsausdruck Milas verdirbt selbst Elijah die Laune.
„Hat er sich-" ehe Elijah aussprechen kann, wird er unterbrochen.
„Nein" äußert sich seine Tochter monoton, ohne dabei aufzublicken.
Ihr Vater schürzt die Lippen und legt beide seiner Hände an die Tischkante. Angestrengt überlegt er was er tun kann, doch wird von einem lauten Motor Geräusch davon abgehalten. Ein entnervter Ausdruck macht sich auf dem Gesicht des Mannes breit.
„Wer um Gottes Willen kommt so spät abends noch bei uns vorbei?" fragt er ernst gemeint und bemerkt dabei nicht, das auch Mila hellhörig geworden ist. Sie hat aufgehört in ihrem Essen zu stochern und sogar ihr Blick hat sich von ihrem Teller auf die Kerze in der Mitte des Tisches gewendet.
Elijah will gerade ansetzten und etwas sagen, jedoch ist Mila schneller und macht ein zischendes Geräusch, mit dem sie ihm sagen will, dass er bitte leise sein möge.
Es herrscht Stille, in der die beiden gebannt nach weiteren Geräuschen lauschen und tatsächlich hört man das Klirren eines Schlüsselbundes und kurz darauf das Klicken eines Schlosses. Für Mila kann das nur eins bedeuten: Robert.
Von einer auf die andere Sekunde sitzt sie aufrecht und es ist wie, als hätte sie ein Stromschlag durchdrungen, der ihren Körper elektrisiert. Das Herz in ihrer Brust fängt an heftig zu schlagen und das einzige, was ihre Ohren noch wahrnehmen, sind die dumpfen Schritte, die immer näher kommen.
„Guten Abend" ertönt die dunkle Stimme Roberts, der lässig in das Esszimmer geschritten kommt. Elijah öffnet und schließt seinen Mund ein paar mal, ohne das etwas dabei herauskommt, bis er aufsteht und seinen Kumpel in eine lockere Umarmung schließt.
„Da bist du ja wieder" lacht Milas Vater nervös und nimmt wieder Platz. Auch Robert nimmt vor Kopf Platz.
„Möchtest du was essen?" fragt ihn Elijah, woraufhin er nickt.
„Nichts lieber als das" sagt er „ich bin am verhungern"
Dabei würdigt er Mila keinen einzigen Blickes, aber unterm Tisch berührt sein Knie seitlich Milas Oberschenkel.
Die Einundzwanzigjährige starrt auf ihren Teller und tut so, als würde sie essen, jedoch zieht diese Berührung ihre ganze Aufmerksamkeit auf sich. Es ist noch nie so gewesen, dass eine solch harmlose Berührung sie erregt hat, doch anscheinend ist es genau das, was gerade passiert. Es erfordert eine Menge Selbstkontrolle und Disziplin um jetzt nicht nachzugeben oder irgendetwas zu tun, was sie verraten könnte.
Mila räuspert sich und verändert ihre Sitzposition, sodass sie und Robert sich jetzt nicht mehr berühren.
Als Elijah mit einem Teller zurückkommt und ihn vor Robert abstellt, verändert auch dieser seine Sitzposition. Jetzt berührt sein Knie erneut den Oberschenkel Milas, doch diesmal noch ein wenig intensiver.
„Danke" hört sie Robert irgendwo in der Ferne sagen. Ihre Gedanken sind im Augenblick ganz wo anders.
Mechanisch erhebt sich die Blondhaarige und verlässt wie hypnotisiert das Esszimmer. Sie muss ein wenig Abstand zwischen sie und Robert bringen, ansonsten kann sie nicht mehr klar denken.
Klares Denken ist jedoch das wichtigste für heute Abend, wenn sie ihm ihr Handeln vernünftig erklären will.Gerade als sie ihr Zimmer erreicht und die Türklinke mit ihrer Hand umgreift, wird sie feste am Oberarm gepackt und weiter den Flur hinunter gezerrt.
Mila erwacht aus der Trance und mit großen Augen blickt sie Robert an, der sie hinter sich herzieht und sie in sein Zimmer schleift.Er schubst sie hinein und verschließt die Türe hinter sich.
In seinem Zimmer ist es dunkel und nur das Mondlicht, was durch die Gardinen scheint, erhellt den Raum ein wenig.
Es leuchtet in Roberts Gesicht und Mila muss feststellen, dass er überraschend entspannt aussieht.
„Ich habe die letzten Tage nachgedacht und habe deinen Standpunkt nachvollziehen können" flüstert er plötzlich und senkt seinen Kopf.
Mila, die auf dem Bett sitzt, starrt ihn mit großen Augen an. Sein Verhalten bereitet ihr Sorgen.
„Ich denke meine Annahme ist korrekt, wenn ich sage, dass du das nur getan hast um mich und dich vor der Grausamkeit der Öffentlichkeit zu schützen, was?" führt er fort „ich meine, es gibt einige Menschen die gegen größere Altersunterschiede nichts haben, aber es gibt mindestens genauso viele Menschen, die unsereins verabscheuen."
Mila schluckt schwer.
„Ich kann dich verstehen Mila" flüstert er und Mila kann das Lächeln auf seinen Lippen förmlich raushören „aber du musst auch mich verstehen"
Langsam hebt Robert seinen Kopf und als die Blondhaarige seinen Gesichtsausdruck wahrnimmt, bekommt sie am ganzen Körper Gänsehaut.
„Es ist nun mal so, dass da draußen etliche Männer und auch Frauen sind, die dich bewundern, wenn nicht sogar besessen von dir sind" seine Stimme wird immer leiser „und es verletzt mich zutiefst, dass diese Leute denken, dass du tatsächlich frei wärst"
Robert macht einen Schritt auf sie zu.
„Dabei vergessen wir alle eine Sache"
Er kommt näher.
„Du"
Immer näher.
„Gehörst"
Näher.
„Mir!"
Und mit diesem Wort packt er Mila an ihren Handgelenken und drückt sie in die Matratze, während er über ihr stützt und sie mit dunklem Blick mustert.
„Und das, werde ich dich jetzt am ganzen Leib spüren lassen"
mir gehts die letzten Tage mental nicht sooo gut, ein paar von euren Kommentaren würden mich ein wenig aufmuntern :)
Merry Christmas <3
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you broke me first | 𝐫𝐝𝐣
Fanfiction[fortsetzung von mind games] man sieht sich immer zweimal im Leben [2021]