33.🐳

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Mit pochenden Herzen setzte ich mit schwerer Last auf den Schulter den letzten Schritt zur Tür an, bevor ich schweißunterlaufen die nassen Finger an die goldene Klinke der Tür legte. Alles in mir bebte und mein inneres war total aufgewühlt, allerdings wollte ich von ganzer Seele raus gehen und die Leute, die sich dort alle versammelt hatten anschreien. Ich wollte Ihnen sagen, dass sie mich in Ruhe lassen sollen, sich verpissen und alles weitere. Doch stattdessen wie in meiner Vorstellung stand ich einfach bloß nur angespannt mit dem Gesicht zur verschlossenen Holztür da und hörte nervös dem Geschrei der Meute von draußen zu. Sie waren mittlerweile so laut, dass man alles von drinnen fast haargenau ins Detail hören konnte. Weswegen ich angespannt mit Gänsehaut vor der Tür kauerte. Ich bekam schon mit, wie einige meinten mich aufschlitzen zu wollen und dass sie sogar ein Messer dabei hätten. Andere hingegen haben anscheinend sogar illegale Drogen mitgeschleppt um psychisch auf eine Konfrontation mit mir bereit zu sein, weil ich angeblich so ein aggressives Monster bin, dass jeden grundlos vermöbelt.

Mit zusammengebissenen Zähnen krallte ich mich an der Tür fest und versuchte mich einigermaßen von meinen negativen Gedanken zu befreien. So redete ich mir ein, dass alles gut wäre und ich bloß meinen Plan zu befolgen bräuchte, den ich mir vorhin im Kopf zusammengestellt hatte. Mit den Nerven am Ende also reißte ich mich zusammen und atmete einmal tief ein und aus. Im nächsten Moment auch schon drückte ich die Klinge schleunigst runter, um keine Zeit mehr zu haben einen Schritt zurück zu gehen und doch zu zögern. Schließlich wollte ich meine bereits gefallene Entscheidung auch umsetzen.

Gerade deswegen schritt ich mit erhobenem Haubt und stolzer Brust über diese Hemmschwelle, sobald ich die Tür vollständig aufgerissen hatte. Sofort erblickte mich daraufhin die Menschen, welche sich allesamt draußen versammelt hatten zum Eingang und starrten mich alle mit ihren hasserfüllten & kalten Augen an. Die meisten waren schockiert, andere lachten und einige hingegen schienen sogar schon ihre Waffen ausgepackt zu haben. Denn zahlreiche von ihnen trugen auch Baseballschläger und Butterflymesser in ihren Finger. Schnell schluckte ich über diesen Anblick und versuchte das zu ignorieren. Um mich möglichst unauffällig zu verhalten und meine linke Hand zu verstecken, da ich hinter meinem Rücken selber noch etwas parat hatte, lief ich erst ganz langsam wenige Schritte von der Tür weg, sodass der Fokus erstmal nur bei meinem Erscheinen lag. Die Leute um mich herum waren geschätzt circa 10 Meter von mir entfernt und bewegten sich auch nicht. Sie tuschelten aber laut. Ihre Abneigung und der Ekel, den sie verspürten, war dabei keines wegen zu übersehen. Alle samt schienen wohl auf ihre eigene Art und Weise Hass zu verspüren. Genauso war es auch bei Jimin & Mike, als ich zu den beiden am Rand hinüber schaute. Sie wirkten irgendwie schockiert, ängstlich und überrascht, aber auch ein wenig kalt zugleich. Gemischte Gefühle kamen daher hoch.

Ich war mir selbst nicht so richtig bewusst, von dem was ich da tat, aber ich war mir sicher, dass ich allein derer Willen nach draußen gekommen war. Ich wollte ihre Blicke von Nahen erleben. Sehen, wie ihre Gesichtsaudrücke sein würden, wenn meine ehemaligen Freunde mir ins Gesicht schauen müssten. Noch bis vor kurzem waren wir so eng miteinander, doch jetzt standen sie auf einer völlig anderen Seite. Einer Seite, die mich verabscheute und zum Feind gehörte.

Doch trotzdem konnte ich nicht anders als sie dennoch zu betrauern. Schließlich bedeuteten sie mir noch was und, dass sie einfach so von heute auf morgen die Fronten wechselten, tat am meisten weh. Ich wollte sie deswegen hier und jetzt um ein gerpsach auffordern. Egal, ob die anderen es mitbekommen würden. Ich wollte wissen warum ausgerechnet sie heute mitgekommen waren und nun gegen mich hetzten. Dabei waren wir doch so gute Freunde. Auch ihre Blicke verrieten mir, dass sie daran dachten. Voller Mitleid sah Mike verlegen weg. Jimin hingegen sah ebenfalls peinlich berührt weg. Sie vermieden den Augenkontakt. Könnten nicht mal mehr in meine Richtung schauen.

Angespannt verstärkte sich der Griff um den Gegenstand, den ich hinter meinem Rücken hielt. Meine Zähne fletschten gegeneinander bevor ich dem Getuschel um mich herum ein Ende gab. So laut ich konnte fing ich an zu schreien, sodass es ja selbst bis in die letzten Reihen der Schüler hindurch kommen wurde.

" Jimin! Mike! Was soll der Scheiß?! " brüllte ich so laut ich konnte. Meine Stimme überschlägt Wellen und zu meiner Überraschung war sie sogar viel standhafter als erwartet. Alle sahen mich daraufhin natürlich an. Sie verstummten, hörten mir sogar zu, doch genauso schnell antworteten sie auch. Denn keine Sekunden später reißte Elias sein Maul auf. Der starke Oberschüler stand direkt neben Mike und hatte deshalb ich nachdem ich dessen Namen ausgesprochen hatte, den Arm nochmal UM Mike gelegt und ihn näher an sich gezogen. Dieser tat daraufhin nichts. Er wehrte sich nicht mal gehen die Berührungen meines Feindes, was ein gewisses Brennen in meinen Augen auslöste. "Was der Scheiß soll ?" Spottete Elias. Die Augen aller waren nun auf ihren Basketballathleten mit der großen Klappe gerichtet. "Deine eigene Freunde haben nunmal erkannt wie shitty du bist, du Missgeburt." Triumphierend klopfte er mit seiner Hand auf Mikes Schulter, welcher bloß mit glühenden Wangen und dem Gesicht zum Boden gerichtet starrte. So intensiv, dass er mich nicht einmal ansah, woraufhin noch mehr Wut über mich kam.

"Fresse du Shimpanse, ich Rede nicht mit dir!" Schrie ich als Antwort so laut zurück, dass ich das Gefühl hatte, dass bald meine Halsschlagader platzen würde, wenn ich zu laut werde. Genauso auch mit meinen Knochen, da ich sie mittlerweile so stark angespannt hatte, dass die weißen Knöchel nur so herausstachen. "Mike! Bitte sie mich an!" Versuchte ich es erneut und trotz der Blicke der anderen mich durchzusetzten. Dabei war meine Kehle schon fast ausgetrocknet und mein Zustand den Tränen nahe. Ich zitterte ohne es gemerkt zu haben von Kopf bis Fuß, während mich gefühlt gerade von allen Seiten und Richtungen hundert Augen anstarren. Nur Mike sah nicht hin. Selbst Jimin hatte mittlerweile, den mit gefunden mit entgegen zu schauen, doch von mein fehlte jegliche Spur.

Der Jüngere sah weiterhin tatenlos zu Boden ohne mich anzusehen. Abweisend wirkte er. Das war zum ersten Mal, dass ich so eine Seite von ihm miterlebte. Zu dem in so einer Situation. "Kapier es doch, der Junge will nichts mit dir zu tun haben. Du bist bloß dreckiger Abschaum für ihn." Mischte sich wieder Elias ein. Deine nervige Stimme verpasste mir schon Kopfschmerzen innerlich. "Fresse halten, hab ich gesagt!" Meine Stimme klang diesmal viel verletzlicher und fast so hoch, dass sie kurz davor war zusammenzubrechen. Wahrscheinlich hatten es auch die anderen bereits bemerkt. Das hier war für mich gerade die reinste Folter und spielte enorm mit meinem Selbstbewusstsein. Mein Körper war schon so mit Schweiß bedeckt, dass ich das Gefühl hatte gleich umzukippen vor Nervosität.

Doch Mike sah mich weiterhin nicht an. Egal wie viel Hoffnung ich hatte, hielt er inne und schaute kein einziges mal rüber. Stattdessen hatte er unerwarteter Weise bloß Elias Arm von seinen Schultern abgewehrt und dann urplötzlich einige Tränen vergossen. Die blitzten in seinen Augenwinkeln auf, bevor er schnell auf der Verse umkehrte und aus der Menschenmasse hinaus rannte. Alles sahen ihm hinterher. Ich ebenfalls. Doch ich konnte nichts tun, bis auf mit offenem Mund der gesamten Situation zu schauen.

"Siehst du jetzt was du angerichtet hast?! Wegen dir weint er! Gut gemacht, Jungfresse." Ächtze Elias daraufhin. Auch die anderen schienen ihm zuzustimmen und begannen mir Dinge zu zurufen, von wegen 'So ein Idiot' Oder 'Er hat mal eine ordentliche Abtreibung verdient'.

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Felou

Bluewhalechallenge✔ °vkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt